"Bist du dir sicher?"fragt der Jüngere unsicher. Der Ältere gibt nur ein gleichgültiges "Mhm" als Antwort. Enttäuscht legt der Jüngere den Anruf auf und kapselt sich ganz langsam immer weiter von der Welt ab. Das Einzige was ihn und den Rest der Menschheit jetzt noch verbindet ist sein Twitteraccount, auf dem er stündlich gleich mehrere Sachen favorisierte, da er sich so ganz ohne Kontakt zu irgendeiner anderen Menschenseele doch etwas einsam fühlt.
Ganze 8 Wochen zieht dieser das jetzt schon durch und es sieht auch nicht so aus, als würde er je mal wieder Kontakt zum Älteren aufnehmen, zumindest jetzt in diesen Zustand nicht. Nicht mit ihr an seiner Seite. Der Jüngere hat zwar nichts gegen sie, doch das hieß noch lange nicht, dass diese ihm seinen besten Freund einfach so wegnehmen durfte. Immer wieder erinnert er sich an den Anruf von ihr. "So, jetzt ist er meins! Du wirst dann wohl kein Stexpert mehr haben, du schwuler Bastard!"hallte ihre schrille hohe Stimme in dem Kopf des Jüngeren wieder. Sie hatte ja recht. Er war, nein, er ist schwul und Stexpert ist auch schon lange nur noch ein lang ersehnter Wunsch seinerseits. Seitdem der Älteren seiner Nachbarin seine Gefühle gestanden hat, war es aus. "Stexpert for life" war nur noch eine vage Erinnerung des Größeren. So oft hatte der Blonde versucht Stexpert am Leben zu halten, hat sich sogar mit dem Braunhaarigen treffen wollen um sich mal aussprechen zu können, doch dieser hatte nur noch Augen für seine Neue.
Der Jüngere hatte schon viele Freundinnen der Älteren ertragen, doch noch nie war eine so gebieterisch wie die Jetztige. Jede gewährte den schwulen Trieben des Kleinen eine Chance. Zumindest unbewusst, denn keiner, bis auf die Nachbarin, weiß es. Wie diese es herausgefunden hat, ist ihm immer noch ein Rätsel.
\Stegis Sicht/
Immer wieder höre ich ihn, wie er mir von seiner Nachbarin erzählt, wie toll sie doch sei. "Oh, die ist so toll und so hübsch und so perfekt..." höre ich eine kindliche Stimme Tim nachahmen. Aber diese kindliche Stimme trifft damit genau das, was Tim mir erzählt hat. Wie oft wünschte ich mir jetzt schon solche Kommentare von ihm über mich? Vermutlich zu oft. Das ist doch lächerlich, ich muss ihn einfach vergessen. Ihn und seine kleine Schlampe. Dieses Miststück...was mache ich hier? Sie kann nichts dafür, es ist allein meine Schuld, ich hätte Tim meine Liebe gestehen sollen und ihn nicht dazu ermutigen sollen, der Nachbarin die Gefühle zu gestehen...
Was hab ich nur gemacht?!
Frustriert lehne ich mich an die Lehne meines Schreibtischstuhles. "Ich muss runterfahren!" befehle ich mir selbst. So einfach ist das aber nicht, da der Spacko mit dem Namen Tim mal wieder einen Tweet raushaut, der mein Herz aufs Neue zersprengt: "Liebe ist nur dann schmerzhaft, wenn man sich dagegen wehrt ~#loveU ". Er hat ja recht, wenn ich mich früher geregt hätte, so wäre Timbo jetzt vielleicht mein.
Ich tippe willkürlich auf meinem Handy rum, bis ich bei WhatsApp und im Chat mit Tim angekommen bin. Ich habe ihn blockiert, so rein aus Prinzip. Mal schauen ob er grad on ist. Ich löse deshalb die Blockierung kurz auf. Unter Tims Namen erscheint "online". Okay, kurz mal Profilbild und Status abchecken und dann wieder blockieren. Sein Profilbild ist natürlich immer noch nicht vorhanden und sein Status besteht nur aus " ~15.10.15". Das Datum, als er und sie zusammengekommen sind...
Noch frustrierter stehe ich auf und lege mich in das zuvor eingelassene Bad. Dort kann ich richtig entspannen, doch das Ganze geht mir nicht aus dem Kopf, das mit Stexpert und seiner Nachbarin. Ich konnte einfach nicht glauben, dass alles wegen ihr nun vorbei ist.
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"Stexpert" - Eine vage Erinnerung
Fanfiction"Bist du dir sicher?"fragt der Jüngere unsicher. Der Ältere gibt nur ein gleichgültiges "Mhm" als Antwort. Enttäuscht legt der Jüngere den Anruf auf und kapselt sich ganz langsam immer weiter von der Welt ab. Das Einzige was ihn und den Rest der Men...