Auszug

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Diegos Sicht

Ich konnte dort nicht länger bleiben. Das ist alles nicht meine Welt. Ich will es mit Violetta wirklich versuchen, aber es funktioniert nicht wenn ihr Vater mit dabei ist. Zu Hause angekommen finde ich Ludmila und Federico vor, die in der Küche sitzen und was essen.
'Hey großer, wo kommst du denn jetzt her?' fragt Fede mich.
'Lass uns später reden' sage ich und will in mein Zimmer gehen.
'Wenn es um Violetta geht, ich weiß Bescheid' wirft Ludmila ein und hat sofort meine Aufmerksamkeit.
'Sie weiß bestimmt mehr als ich' fügt Fede hinzu.
'Was weißt du denn?' frage ich gespannt.
'Sie hat mir vorhin geschrieben dass du gerade gegangen bist wegen ihrem Vater und sie jetzt nicht weiß was sie machen soll und ein schlechtes Gewissen hat, weil sie dich verärgert hat.' spricht Ludmila.
'Sie hat ein schlechtes Gewissen? Ihr Vater ist der Mistkerl, sie kann ja nichts dafür dass er ihr Vater ist' sage ich und setze mich zu den beiden.
'Du bist einfach gegangen, ohne richtige Verabschiedung, Vilu denkt du bist total sauer was sie verstehen kann'
'Das hat sie falsch verstanden, es ist nunmal schwierig wenn man jahrelang sich gerade so über Wasser halten kann und dann auf jemanden trifft der mehr Geld hat als er ausgeben kann und wenn der Vater einen dann noch blöd belabert, dann kann man doch nicht mehr ruhig sitzen bleiben oder?'
'Nein, aber du hättest doch bei Violetta bleiben können' sagt Fede.
'Ich geh arbeiten' sage ich und gehe in mein Zimmer. Dort nehme ich meine Mütze und meinen Gitarrenkoffer mit Gitarre und mache mich auf den Weg. Ich sitze 4-5 Stunden und singe ein Lied nach dem anderen. Die Leute sind begeistert und das freut mich noch mehr als das Geld, denn so zeigen sie mir das ich doch gewisses Talent besitze. Am Abend als es schon dunkel ist singe ich mein letztes Lied. Einige Leute die seit ein paar Stunden schon um herum stehen klatschen und werfen Geld in meine Mütze. Als jemand einen 50€- Schein hineinwirft blicke ich überrascht nach oben. Violetta. Die restlichen Leute werfen mir Geld in die Mütze und dann gehe ich ein paar Schritte nach hinten zu meinem Koffer.
'Ich hab dir gesagt du sollst mir kein Geld mehr reinlegen' tadel ich und drücke ihr den Schein wieder in die Hand.
'Das soll auch eher die Zahlung einer Rechnung sein' erklärt sie, steckt es aber wieder ein nachdem ich ihr einen bösen Blick schenke.
'Was für eine Rechnung?'
'Ich dachte ich könnte für ein paar Tage bei dir unterkommen'
'Wieso?'
'Ich habe mich mit Papa gestritten und dann habe ich meine Sachen gepackt und bin zu dir, aber da warst du nicht und da Fede meinte du wolltest arbeiten und da dachte ich, ich finde dich hier wo du ja auch bist'
'Wieso schläfst du nicht bei Ludmila?'
'Sag doch wenn du nicht willst das ich bei dir übernachte'
'Nein nein, ich freu mich wirklich, ich mein nur ich hab kein richtiges Bett, ein kleines Zimmer, unser Badezimmer hat nur eine Dusche und ich haben diesen Luxus einfach nicht'
Vilu nimmt mir den Gitarrenkoffer aus der Hand, legt ihn auf den Boden und nimmt meine Hände.
'Ich habe dir schon gesagt, dass ich diesen Luxus nicht brauche, ich brauche nur dich..und vielleicht was zu Essen und Trinken' lächelt sie.
'Womit hab ich dich überhaupt verdient?'
'Du bist groß, gut gebaut, süß, nett, hilfsbereit-'
'Hör auf ich werd' schon ganz rot' unterbreche ich sie verlegen.
'Wollen wir gehen?' fragt sie und drückt meine Hände. Ich nicke und gebe ihr eine Kuss, ehe ich das verdiente Geld einstecke, meine Mütze aufsetze, den Gitarrenkoffer in die eine Hand nehme und mit der anderen Hand nach Vilus Hand greife.
'Wo sind eigentlich die Bodyguards die dich normalerweise beschatten?' frage ich auf den Weg nach Hause.
'Ich habe ihm gedroht, dass wenn sie mich verfolgen er mich für immer verlieren wird, ich denke das hat sein Denken umgestimmt'
'Es freut mich das du damit zu mir kommst'
'Du musst mir ja Trost spenden'
'Nichts lieber als das'

'Wir haben sturmfrei' sage ich als ich in allen Zimmern nachgesehen habe und weder Fede noch Ludmila vorfinden konnte.
'Habt ihr was zu Essen da?' fragt sie und macht es sich auf dem Sofa gemütlich. Ich gehe in die Küche und das einzige was ich finden kann ist Suppe. Das kann ich ihr wohl kaum anbieten.
'Was isst du am liebsten?' frage ich und platziere mich neben sie.
'Sushi ist das beste was es gibt' schwärmt sie. Ich suche im Internet nach einem Sushiladen der nach Hause liefert.
'Habt ihr jetzt was zu essen oder nicht?'
'Nur Suppe, deshalb bestell ich jetzt Sushi für dich'
Als ich die Preise sehe kipp ich fast um. Wie kann man soviel für Fisch verlangen?
'Du musst das nicht extra bestellen'
'Ich will aber'
'Dann bezahl aber ich die Hälfte' sagt sie.
'Nein, ich lade dich ein, Punkt aus'
Ich nehme das Geld aus meiner Hosentasche und gehe an mein erspartes um ihr das Sushi zu finanzieren. Es gehen gut 2 1/2 Tage Arbeiten fürs Sushi drauf, aber für Violetta mache ich das gern.
'Und was isst du?'
'Ich habe keinen Hunger' sage ich.
'Dann fühl ich mich so schlecht wenn ich neben dir sitze und esse'
'Mach dir keine Sorgen, ist doch alles okay, ich geh bestellen' lächel ich und wähle die Nummer des Lieferservice.

Liebe verändert allesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt