Falscher Freund

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'Diego?' rufe ich, doch es kommt keine Reaktion. Stattdessen spüre ich etwas nasses, was an meinen Hinterkopf geflogen ist...und danach Diegos ansteckende Lache. Ich drehe mich gespielt sauer in Diegos Richtung und sofort verstummt sein Lachen.
'Bist du bescheuert?' frage ich und versuche dabei so wütend wie möglich rüberzukommen. Ich erkenne Diegos verzweifeltes Gesicht, da er nicht weiß wie er reagieren soll, schon irgendwie niedlich.
'Hast du mir nichts zu sagen?' frage ich erneut.
'Nein...also ich dachte...naja das war-' versucht er irgendwie zu antworten, doch mein Lachen lässt ihn verstummen.
'Du machst das gern oder?' fragt er schmunzelnd und läuft auf mich zu.
'Was meinst du?' frage ich gespielt ahnungslos.
'Mich zu verarschen'
'Gut möglich' lache ich.
'An deinen Sinn für Humor muss ich mich noch gewöhnen'
'Sagt der, der mich mit einer Wasserbombe abwirft?' frage ich und ziehe eine Augenbraue nach oben.
'Ich muss mich doch wehren'
'Du spinnst' lache ich und stelle mich auf Zehenspitzen um Diego einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Anschließend widmen wir uns wieder dem Salat. Diego bereitet gerade den Tisch vor also nehme ich mir mein Handy. Whatsappnachricht einer nicht eingespeicherten Nummer.
Hey, hier ist Fede. Ich habe mir deine Nummer aus Ludmilas Handy geholt, ich hoffe das ist okay. Ich glaube wir sollten später mal reden!

Ich schreibe dir wenn ich zu Hause bin und dann kommst du vorbei, wenn das okay für dich ist.

Ja, dass passt.

'Na, wen willst du denn mit deinem Blick töten?' fragt Diego belustigt.
'Mh?'
'Es sah gerade so aus als würdest du dein Handy mit deinem Blick ermorden'
'Ludmila mal wieder'
'Ich wüsste gern mal was sie gegen mich hat'
'Nicht nur du'

'Der Tag mit dir hat mir wirklich gefallen' lächel ich Diego zum Abschied an.
'Und du bist sicher ich soll dich nicht nach Hause begleiten?' fragt er überbesorgt.
'Nein, ich bin schon groß, ich schaffe das'
'Na schön, sehen wir uns morgen?'
'Da hab ich bis Nachmittag Schule und danach Tanz- und Gesangstraining'
'Achso, dann schreib mir einfach wann es dir passt oder komm vorbei, entweder bin ich hier oder bei meinem Stammplatz' grinst er und zieht mich nochmal zu sich um mir einen leidenschaftlichen Kuss zu geben, den ich sofort erwidere. Ich kann mich gar nicht von ihm lösen, die Sehnsucht nach ihm ist einfach so groß. Irgendwann drücke ich ihn doch von mir.
'Ich muss jetzt wirklich gehen' lache ich und küsse ihn kurz ehe ich mich auf den Weg nach Hause mache. Zu Hause schreibe ich Fede, der kurze Zeit später schon vor der Tür steht. Zusammen gehen wir auf mein Zimmer.
'Ich nehme an du weißt worum es geht?' fragt Fede nochmal nach.
'Ja natürlich'
'Du denkst jetzt wahrscheinlich ich nutze Ludmila nur aus, aber so ist es nicht...ich mag Ludmila wirklich sehr, schon bevor ich wusste wie ihr Kontostand aussieht, dass musst du mir glauben'
'Aber wieso denkt sie du wärst reich?'
'Ich arbeite manchmal als Hundesitter für solche reichen Schnösel und als ich aus der einen Villa mal rauskam und nicht aufgepasst habe bin ich über sie gestolpert und jetzt denkt sie ich wohne dort.'
'Und das Auto? Es sieht nicht billig aus'
'Ich darf es fahren, da ich so ein guter Junge bin, so wie die 25- jährige reiche Barbiepuppe es immer ausdrückt und mich mit ihren Blicken schon halb auszieht.'
'Oh man, dass klingt wirklich kompliziert'
'Und was ist mit dir und Diego, immerhin hasst er deinen Vater'
'Ich habe ihn kennengelernt, als er als Straßenmusiker wieder ein bieschen losgezogen ist und als das Gespräch auf seine Familie kam konnte ich nichts mehr sagen...er war mir auf Anhieb sympathisch und das hätte alles kaputt gemacht'
'Aber wie willst du das hier verstecken?' fragt er und sein Blick schweift durch mein teures Zimmer.
'Frag mich was leichteres' seufze ich.
'Wir müssen uns was einfallen lassen. Wir schreiben einfach nochmal' lächelt er mitfühlend und steht auf.
'Ich begleite dich noch zur Tür' sage ich und folge ihm. Wir sind schon fast an der Haustür als wir Olga hören.
'Violetta, wann stellst du uns endlich deinen neuen Freund vor?' fragt sie und zeigt auf Fede.
'Er ist nicht-' beginne ich, doch Olga unterbricht mich.
'Leugne es nicht, Ludmila hat mir schon erzählt dass du einen Freund hast' grinst sie freudig.
'Aber-'
'Du bleibst mit zum Essen' ordnet sie an und zeigt auf Fede. Gegen Olga versuchen sich zu wehren ist einfach zwecklos, ich hoffe nur Papa bekommt davon nichts mit...

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