Völlig unter schock, stand ich einfach nur da. Ich rührte mich kein Stück, ließ mein Blick nicht von ihm ab. Was konnte es bitte für ein großer Zufall sein, dass dieser verdammte Gerizekali der ältere Bruder von Enes war. Wie hoch war denn die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt so eine Möglichkeit bestand? 'Nefes, was stehst du denn da so rum?' hörte ich jetzt Asli, die eilig die Treppen runter stieg und mit einem breiten Grinsen an meine Seite zur Tür kam. Als sie endlich neben mir stand warf sie mir noch ein nichts verstehendes Blick zu, dass so viel bedeuten sollte warum ich so dumm vor der Tür stand und die beiden Jungs nicht rein ließ. Tja, dass würde sie sofort erfahren wenn sie ihren Blick zu den Jungs wenden würde.
Sie schaute, wie auch ich es davor tat, erst Enes an wobei ihr strahlendes Lächeln nur größer wurde und dann schweiften ihre Blicke auch endlich zu dem Gerizekali, wobei ihr Gesicht langsam eine ernste Gestalt annahm. Und wieder wandte sie ihr Blick zu mir, man konnte ihr förmlich ablesen, dass sie genau so verwirrt war wie ich.
'Ehm.. Kommt doch rein!' brachte ich endlich nach gefühlten 10 Minuten an der Tür aus mir heraus. 'Dankeschön!' sagte Enes, warf uns beiden nur noch verwirrte Blicke zu und kam endlich rein. Wahrscheinlich konnte er unser unverschämtes Verhalten kaum nachvollziehen, aber wie hätten wir denn jemals auf diesen Gedanken kommen können, dass dieser verdammte, unhöfliche, arrogante Idiot sein Bruder war?
Wir schlossen die Tür, wobei die Jungs den Weg ins Wohnzimmer gingen und wir hinter ihnen blieben. Gleichzeitig warf ich Asli verwirrte aber gleichzeitig wütende Blicke zu und bewegte meine Lippen um sie fragen zu können, ob sie von diesem Gerizekali wusste. Sie warf mir ebenfalls Blicke zu die nur bestätigten dass sie keine Ahnung davon hatte, anscheinend hatte sie selbst noch nicht den Bruder von Enes gesehen, zumindest noch nicht auf Bildern.
Als sich endlich die Jungs auf die Couch saßen, setzten wir uns wieder ein Fake-Lächeln auf und sagten, dass wir kurz in die Küche gingen, wobei mir dieser verdammte Idiot ein provozierenden Blick zuwarf, worauf ich nur noch genervt die Augen verdrehte.
'Was ist das für ein Zufall?!' gab ich flüsternd aber wütend von mir. 'Glaub mir ich hatte keine Ahnung.' antwortete Asli ebenfalls noch unter schock und bereitete gleichzeitig die Teller vor. 'Weißt du was, ich gehe jetzt, ich hab keine Lust auf diesen Spast! Außerdem ist das ganze Essen vorbereitet, du schaffst das schon!' sagte ich und war auch schon kurz vorm gehen, wobei Asli mir an den Arm packte und mich verzweifelt ansah. 'Bitte Nefes, ich schaff das niemals allein. Dieses kennenlernen ist mir echt wichtig, ich möchte das du bei mir bist!' gleichzeitig warf sie mir diesen einen Blick zu, der mich immer, egal um was es ging umentschieden ließ. Aber nichts da! Diesmal würde sie es nicht schaffen! Ich würde es keine Sekunde in einem Haus mit diesem Typen aushalten!
Und kurze Zeit darauf, befand ich mich auch schon an dem Tisch mit drei anderen Leuten. Fake-Lächeln aufgesetzt und einfach so tun, als wäre rein gar nichts. So viel zu 'Diesmal wird sie mich nicht umstimmen!' Ich beobachtete nur die andauernde Unterhaltung zwischen Asli und diesem Gerizekali. Mein einziger Gedanke in dieser bescheuerten Zeit am Tisch war einfach nur 'Was mach ich hier?' Ach und wisst ihr wie dieser Idiot hieß? - Emir.
Bei dem Gedanken an seinen Namen verdrehte ich wieder die Augen, ich war mir schon sicher, dass dieser Abend nur noch mit Augen verdrehen ablaufen würde.Emir, der anscheinend mein Augen verdrehen bemerkte, wandte seine ganze Aufmerksamkeit nun auf mich. 'Scheinst ziemlich genervt zu sein!' gab er mit einem provozierenden Lächeln, worauf ich ihm nur einen wütenden Blick zu warf und auch schon in der nächsten Sekunde ein starken Schlag ein meinem Bein spürte. 'Au!!!' schrie ich nur und sah in Asli's Gesicht, die auch nun mir wütende Blicke zu warf. 'Nefes begleitest du mich ebend in die Küche?' fragte sie mit ihrem Fake-Lächeln.
Wir standen auch schon beide auf und gingen in die Küche. 'Was soll das? Willst du mir den Abend versauen?' sagte sie wütend. Tja, mein Abend war zumindest versaut. Aber sie hatte recht, dass war Ihr Abend. Es ging nicht um mich, oder um diese Auseinandersetzung mit diesem Gerizekali. Nein, es ging um Asli. Sie lernte zum ersten mal ein Familienmitglied von Enes kennen und man konnte ihr ansehen wie wichtig es ihr war, ich durfte es ihr nicht versammeln. Egal wie genervt ich von seiner Anwesenheit war. 'Ok, es tut mir leid!' antwortete ich und setze auch schon mein Fake-Lächeln auf.
Ich hatte mir vorgenommen, den ganzen Abend über nur zu lachen und Spaß zu haben, auch wenn ich es vortäuschen musste. Immerhin hatte ich es geschafft zwei Jahre meine Mutter auszutricksen, dass wäre doch ein Klacks. Und ja das war es auch, sobald wir wieder an den Tisch gingen, lachten wir die ganze Zeit über nur noch, es wurde über vieles gesprochen. Auch wenn Emir andauernd versuchte mich zu provozieren, ging ich nicht darauf ein, ich blieb ruhig und antwortete nur mit einem Lächeln auf seine provozierenden Sprüche. So leicht würde er mich nicht wieder provozieren können, zumindest nicht jetzt, nicht an diesem Tisch.
Als wir endlich alle fertig aufgegessen hatten, standen auch Asli und ich schon auf um den Tisch abzuräumen. 'Ich mach das schon.' sagte ich, weil ich wusste das Asli und Enes jetzt einfach nur noch zusammen auf der Couch sitzen wollten. So war es dann auch, sie bedankte sich noch kurz und saß sich auch schon mit Enes auf die Couch, wobei er seinen Arm um sie warf.
'Ich helfe dir!' meldete sich Emir, worauf ich ihm nur genervte Blicke zuwarf. 'Nein, danke!' sagte ich und nahm auch schon die ersten Teller in meine Hand. Und schon darauf, packte er plötzlich die Teller in meiner Hand, worauf ich nur nichts verstehend ihn anblickte und er nur noch 'Ich helfe aber gerne!' von sich gab und die Teller in seine Richtung zog, aber ich ließ nicht los. 'Ich brauche keine Hilfe, aber danke!' sagte ich leicht wütend, aber immer noch mit einem Fake-Lächeln, wobei meine Augen schon Feuer spuckten. Ich zog die Teller wieder in meine Richtung, wie aus dem nichts zog er es mir fest aus der Hand und sagte mit einem provozierenden Lächeln 'Das ist echt kein Problem, ich will helfen!'
Schon brachte er die ersten schmutzigen Teller in die Küche und ich gab kein weiteren Kommentar mehr ab, räumte nur noch leise den Tisch, wobei er mir immer wieder provozierende Blicke zuwarf und ich mit Augen verdrehen darauf antwortete.
Als endlich der Tisch sauber war, ging ich in die Küche um auch dort aufzuräumen, jedoch kam mir Emir hinterher. 'Du hast genug geholfen, kannst dich wieder zu den anderen gesellen, die Küche schaff ich allein, danke!' sagte ich so freundlich wie möglich. Jedoch antwortete er mir nicht, er schaute mich einfach nur an, so lange bis die Situation echt schräg wurde. Ich warf ihm nur noch fragende Blicke zu 'Geht's dir gut?' sagte ich um die peinliche Stille zwischen uns zu brechen.
'Eh.. Ja,Klar!' antwortete er jetzt auch und ich merkte für eine minimale Sekunde ein kleines grinsen auf seinem Gesicht, worüber machte er sich denn jetzt schon wieder lustig?
'Wie auch schon gesagt deine Aufgabe ist...' bevor ich meinen Satz beenden konnte redete er dazwischen. 'Du lächelst zwar andauernd, aber man merkt, dass du nicht glücklich bist!' gab er plötzlich von sich worauf ich ihn einfach nur anschaute. Wie war er zu dieser Erkenntnis gekommen, immerhin kannten wir uns kaum. Ich spürte wie mein Gesicht wieder seine ernste Gestalt annahm, wir schauten uns beide gegenseitig an, er auf eine antwortet wartend.
Als ich merkte, dass wir uns schon viel zu lange anschauten wandte ich meine Blicke von ihm ab, kümmerte mich wieder um das Geschirr und sagte mit ernster Stimme 'Weißt du, zu lächeln bedeutet nicht immer, das man glücklich ist. Manchmal bedeutet es einfach, dass man eine starke Person ist.'
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Nefes - Und die erste Lüge beginnt.
Teen FictionHabt ihr jemals übers Sterben nach gedacht? Nein? - Ich schon! Ich dachte immer es wäre ein friedlicher, schneller Prozess, wobei man nichts mitbekommt. Ihr wisst schon was ich meine, einfach so sterben. Die Realität sieht ganz...