Kapitel 2

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Im Bad zog ich mein blutiges T-shirt aus und betrachtete mich im Spiegel.
Ein Schauer lief mir jedes mal über den Rücken wenn ich meine blauen Flecken und Blutergüsse sah, die meinen Körper ziehrten. Ich ließ mir ein Bad ein und stieg in die weiße Wanne. Das warme Wasser konnte zwar weder meine körperlichen noch meine seelischen Wunden heilen, dennoch fühlte es sich wunderbar an ,wie es meine kaputte Gestalt umgab, und sich meine Verspannungen lößten. Ich tauchte meine Hände unter, schöpfte Wasser und tröpfelte es tropfenweiße wieder zurück. Die kleinen Wellen, die entstanden, beruhigten mich und ich lehnte mich zurück. Ich atmete einmal tief ein und rutschte immer weiter nach unten bis mein Kopf unter Wasser war. Meine Augen, die ich zugekniffen hatte, öffneten sich und ich starrte an die Wasseroberfläche wärend ich dem Rauschen meiner Ohren lauschte. Ein Lächeln spielte um meine Lippen, so schön war es hier unten. Doch plötzlich verdunkelte sich meine Sicht. Mein Lächeln verschwand als ich meinen Vater über mir erkannte.

Die angehaltene Luft entweichte mir und ich wollte mich ruckartig aufsetzten, doch er hielt mich fest und drückte mich weg von der rettenden Oberfläche. Ich schluckte Wasser, keuchte und versuchte zu schreien. Meine Augen schlossen sich und ich versuchte krampfhaft nicht das Bewusstsein zu verlieren. Er lößte seine Hände von mir, vielleicht weil er Angst hatte mich umzubringen, aber seine Gesichtszüge waren wie erstarrt als ich nach Luft schnappend auftauchte. Es huschten keine Emotionen über sein Gesicht, kein Anzeichen von Reue. Er stand nur da und blickte auf mich hinab, als sich meine Atmung allmählich wieder beruhigte. Ich traute mich kein Wort zu sagen, sondern schaute ihn nur flehend an während einzelne Tränen sich mit dem Badewasser mischten.
Er drehte sich schweigend um und verließ das Zimmer. Schnell kletterte ich aus der Wanne, in der Angst, er könnte es sich anders überlegen und mir endgültig ein Ende setzten. Das hatte nichts mehr mit meiner Note zu tun, das wusste ich. Er war einfach wütend. Das konnte ich an seinem wutverzerrtem Gesicht sehen, als er über mir schwebte und versuchte mich zu ertränken. Er war wütend und er ließ es an mir aus, so wie jedes beschissene mal. Ich zog mich an und trocknete mir die Tränen. Ich eilte in mein Zimmer, mein Rückzugsort, doch auch hier war ich nicht immer sicher. Ich schnappte mir mein Handy und legte mich auf mein Bett. In solchen Momenten gibt es nur eine Person, die ich an mich heran lasse.
Ich wählte ihre Nummer un wartete ...
" Hey " klang es von der anderen Seite der Leitung.

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