Kapitel 3

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"Hi", meldete ich mich und fragte dann etwas verunsichert," Bist du beschäftigt? ". Allein der Klang ihrer Stimme hob mir die schwere Last von den Schultern.
"Ähm....psst sei still", zischte sie in den Hörer und ich hörte jemanden im Hintergrund belustigt lachen.
Ich biss mir auf die Hand um nicht laut zu brüllen 'sie solle dieses verfickte Arschloch endlich in die Hölle schicken'. Dann knurrte ich, "Egal",und legte auf . Ich starrte das Telefon an, als ob ich darauf wartete, dass sie zurückrufte und ihr Name auf meinem Bildschirm erschien. Nichts geschah. Aber natürlich war es mir scheißegal das er bei ihr war! Und weil mir das so scheißegal war, warf ich mein Handy gegen die Wand, presste mein Gesicht ins Kissen und versank in Selbstmitleid.

Schniefend stand ich auf. Ich brauchte frische Luft und musste sie jz dringend sehen. Seit unserem kurzen Gespräch (wenn man das überhaupt so bezeichnen konnte), waren gerade mal 20 minuten vergangen. 20 minuten in denen ich mir überlegte, wie ich diesen Mistkerl am besten beiseite schaffen konnte.
100 verschiedene Möglichkeiten, die alle auf das gleiche hinausliefen. Er tot. Sie liebt mich. Ich liebe sie. Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.

Auf dem Weg die Treppe runter, entschied ich mich für die blutigste und schnellste Variante. Den Flur entlang, erfreute ich mich an den Bildern in meinem Kopf 'er reglos und blutverschmiert am Boden'. Ich lachte mein finsterstes Lachen, sah nach unten und trat die imaginäre Leiche mit den Füßen. Ich erschrag vor mir selbst. So kenne ich mich gar nicht! Ich bin nicht wie Er. Ich bin nich wie mein Vater!

Über mich selbst den Kopf schüttelnd, öffnete ich die Haustür und schloss sie hinter mir. Reiß dich am Riemen! Nun stand ich draußen und blickte mich um. Und jetzt ? Was sollte ich als nächstes tun?! Unentschlossen ob ich einfach wieder hinein gehen sollte, stieg oder stolperte ich besser gesagt die Stufen hinunter. Ich stand vor einer dieser lächerlichen Blumen, die meine Mum täglich hegte und pflegte. 'Diese Blume bekommt mehr Liebe als ich' dachte ich säuerlich und knickte den Stängel. Er brach in zwei und grinsend fügte ich hinzu' Ich halte mehr aus'. Ich drehte die gelbe Schönheit in meiner Hand. Dich nehme ich mit zu Jessi.

Sie wohnte nicht weit weg, nur ein paar Häuserblöcke. Jessica war wirklich das schönste Mädchen auf der Welt. Sie hatte wunderbar lange, braun gelockte Haare. Sie sagte zwar immer, ihre Mähne sei nicht zu bendigen, aber ich hatte bei keiner anderen, je so schöne Haare gesehen.
Ihr zierliches Gesicht, mit den großen blaugrünen Bambi Augen den sommersprossen und dem vollem Mund, passte perfekt zu ihrem wohl geformten, zierlichen körper, der jedem Mann die Sprache verschlug. Und ich war ...
Ihr bester Freund !

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