Etwas deeper Stuff

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Also Leute, heute gibt es mal keinen Harry Potter OS, sondern zwei etwas deepere Geschichten, die ich vor kurer Zeit mal geschrieben habe und mich dazu aufgerafft habe, sie hier zu posten. Ich hoffe es gefällt euch und lasst mich wissen, ob ihr mehr davon wollt <3


Es ist so, als ob ich fliegen würde. All die Last, all die Probleme, all die Ängste sind mit einem Schlag von mir abgefallen. Vor einigen Minuten, eigentlich Sekunden, hätte ich nie gedacht, mich in Zukunft jemals wieder so los gelöst, so frei, so unbeschwert zu fühlen. Noch gerade war ich am verzweifeln, ich war zerbrochen und dachte, ich würde niemals wieder komplett sein können.

Drei Jahre, drei Jahre lang bin ich mit jedem Tag ein Stück mehr zerbrochen, wurde von Tag zu Tag jemand, der ich nicht bin. Ein ferngsteuerter Roboter, der sich normal verhalten hat, nach außen hin ganz war, dem man nichts angemerkt hat, doch sobald ich alleine war, kamen alle Gefühle mit einem Schlag wieder hoch, die Schmerzen wurden unerträglich und ich habe stundenlang nur da gesessen und geweint, habe meine Maske fallen lassen, konnte, wollte nicht mehr weiter machen.

Drei wichtige Menschen habe ich innerhalb der letzten drei Jahre verloren. Die Liebe meines Lebens, der Mann, den ich hatte heiraten wollen, fort, gestorben vor Jahren bei einem Autounfall. Meine Mutter, kurz nach seinem Tod erkrankt an Lungenkrebs, unheilbar, und gestorben vor genau einem Jahr. Mein Vater, komplett zerstört durch ihren Tod und der dadurch entstandenen Leere, ein halbes Jahr später an einem leidendem Herzen, einem plötzlichem Infarkt, gestorben. Tot, alle drei, die wichtigsten Menschen aus meinem Leben.

Ich müsste eigentlich noch eine vierte Person dazu zählen, doch sie ist nicht aus meinem Leben gegangen. Sondern ich aus ihrem. Ich habe mir das Leben genommen, ich war komplett zerstört und wusste nichts mehr mit diesem Leben anzufangen. Doch jetzt bin ich wieder ganz, bin wieder komplett und finde endlich wieder mit ihnen zusammen, finde endlich wieder meinen Frieden, bin endlich wieder glücklich ...

Wörter: 287



Da steht sie, geschützt von einem Regenschirm vor den auf die Erde eintrommelndn Regentropfen. Blitze zucken am grau behangenem Himmel und erleuchten ihn wie kurze Sonnenstrahlen, der Donner grollt aus der Ferne und bildet ein Orchester mit dem Regen.

Und sie steht mitten im Spiel der Natur, das Mädchen, welches mal das Beliebteste an der Schule war, deren Namen man auch in den umliegenden Städten kannte. Ihren Namen kennt man immer noch, wahrscheinlich hat er sich noch weiter ausgebreitet, doch ihre Beliebtheit ist gleich Null. Überall kennt man die Fotos, die sie wahrscheinlich noch sehr lange verfolgen und villeicht nie wieder los lassen werden.

Die Fotos, die eigentlich nur für ihren festen Freund bestimmt waren, in denen sie seinem Wunsch nach gegangen ist, in denen sie sich vollkommen entblößt zeigt. Doch ihr Freund, dem sie zu Füßen lag und ihm so viel vertraute, er brach sein Versprechen, diese Fotos für sich zu behalten, schickte sie einfach weiter, bis nach kurzer Zeit jeder diese Fotos hatte.

Man hat sich über sie lustig gemacht, hat sie beschimpft, ist ihr aus dem Weg gegangen. Ihre Freunde und der Junge, in den sie verliebt war, alle haben sich von ihr abgewandt, haben sie in ihrem Leid alleine gelassen.

Und sie steht nicht zum ersten Mal da unten, regungslos wie eine Statue. Sie kam oft an diesen Platz und verbrachte Stunden dort, ohne großartig etwas zu machen. Und jedes Mal, wenn ich sie sah, fragte ich mich, warum sie immer kam und stur in die Ferne schaute.

Villeicht dachte sie viel über sich nach, über das, was sie getan hatte. Villeicht aber auch über ihren Ex, der ihr Vertrauen gebrochen und sie vor allem gedemütigt hatte. Oder villeicht auch, was mir oft in den Sinn kam, ob es ihr Leben wert war, weiter zu Leben. Ich weiß es nicht, ich habe sie nie dannach gefragt.

Ein lautes quietschen reißt mich aus meinen Gedanken und auf der Straße verliert ein Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen. Sie sieht nicht hin. Der Wagen rutscht immer weiter auf der Straße, als ob es eine Eisfläche wäre und rast auf das Mädchen zu. Sie sieht nicht hin. Ein knirschendes Krachen erfüllt die Luft und für einen winzigen Moment ist es totenstill, nur die Regentropfen plätschern im unregelmäßigem Takt gegen meine Fensterscheibe, ehe sich der Alarm des Autos einschaltet und das schrillen unangenehm in meinen Ohren klingelt.

Sie sieht nicht hin, kann es nun nicht mehr. Sie ist eingequetscht zwischen Auto und Baumstamm, ihr Körper liegt leblos auf der Motorhaube. Passanten strömen zu der Unfallstelle, tippen hektisch auf ihren Handys rum, und einige Minuten später hört man die Sirenen von Feuerwehr- und Polizeiautos näher kommen.

Der Fahrer überlebte den Unfall, sie nicht. Sie war im selben Augenblick tot, als das Auto sie rammte. Das Auto, welches sie ignorierte und verdrängte, so wie sie es wahrscheinlich mit ihren Problemen getan hatte.

Wörter: 480

[Harry Potter] One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt