Red Rose ❁

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» Louis William Tomlinson,

Erinnerst du dich an diesen einen Moment, in dem ich dir zum ersten Mal "Ich liebe dich" sagte?

Es war an einem hellen, schönen Wintertag, der Schnee fiel in dicken Flocken vom Himmel und bedeckte die Welt um uns herum mit einem weißen Schleier, der uns förmlich dazu aufforderte, ihn zu berühren, sich an dem kalten, wunderschönen Schnee zu laben und zu erfreuen an der kalten Pracht des Winters.

Wir beiden spielten in deinem Garten, dick angezogen, während die Schneeflocken immer weiter um unseren Kopf wirbelten.

Ich hatte dir am Morgen das Versprechen entlockt, dass du mit mir, sobald es anfangen würde, zu schneien, einen Schneemann bauen würdest.

Ich liebte Schneemänner, sie waren süß und trotz dass sie aus Schnee und Eis bestanden, war ich mir ganz sicher, dass auch sie ein Herz besaßen.

Genau genommen glaubte ich, dass alles und jeder ein Herz besaß, und zwar jeder für seinen ganz eigenen Zweck.

Ich besaß ein Herz, um dich zu lieben, das war mir seit Langem klar.

Und je länger ich dich gerade ansah, umso klarer wurde es mir.

Ich liebte dich.

"Hazza, lass uns reingehen!", hast du mir plötzlich zugerufen und mich aus meinen Gedanken geholt.

Ertappt zuckte ich zusammen und wurde knallrot, nicht jedoch wegen der klirrenden Kälte, die auch deinen Wangen ein zartes Rosa verliehen hatte, sondern weil ich mir der Tatsache bewusst wurde, dass ich minutenlang einfach regungslos im Schnee gesessen und dich angestarrt hatte, während ich darüber nachdachte, dass ich dich liebte.

Wie peinlich!

Eilig senkte ich verlegen den Blick.

"Aber unser Schneemann ist doch noch gar nicht fertig", gab ich fragend zurück und schenkte dir einen verwirrten Blick.

"Wir machen ihn später fertig. Der Schneesturm wird heftiger und ich will nicht, dass du krank wirst", hast du mit mahnender, jedoch gleichzeitig sanfter und liebevoller Stimme von dir gegeben und mich am Arm gehalten.

Da war er wieder, mein Beschützer Louis, dachte ich lächelnd und ließ mich von dir ins Haus mitziehen, wo wir uns die dicken Schneesachen auszogen und in Decken gehüllt auf's Sofa legten.

Etwas schmollend pflanzte ich mich neben dich, denn ich hätte den Schneemann wirklich gerne fertig gebaut.

"Was hast du, Haz?", hast du natürlich sofort reagiert, als dir meine schmollende Miene auffiel und mir sanft über die Haare gestreichelt.

"Nichts", seufzte ich ergeben, als deine wunderbaren Berührungen mich erreichten, "ich wollte nur so gerne noch draußen bleiben."

"Nachher, wenn der Schneesturm vorbei ist, gehen wir wieder raus, versprochen, babycakes", hast du mir ins Ohr geflüstert und in versöhnlichem Tonfall "jetzt schauen wir erstmal deinen Lieblingsfilm und ich mach' uns eine heiße Schokolade" hinzugefügt.

Wohlwollend stimmte ich zu, denn so ungern ich es zugab, das klang nach einem noch viel besseren Plan, als ursprünglich gedacht.

Während wir gemütlich eingekuschelt auf der Couch lagen, ich mit meinem Kopf auf deinem Schoß und unsere leckere heiße Schokolade tranken, erfasste mich plötzlich eine schwere Müdigkeit, die mich zu übermannen drohte.

"Haz? Alles okay?", flüstertest du fürsorglich und kraultest wie immer in angenehmen, kreisenden Bewegungen meinen Rücken und meinen Kopf.

Du wusstest einfach, wie ich mich geborgen und geliebt fühlte.

"Ja", flüsterte ich schlicht zurück, worauf eine Stille von Minuten einkehrte.

"Lou?", fragte ich vorsichtig, um zu testen, ob du noch wach warst oder inzwischen schon eingeschlafen, denn als ich das letzte Mal zu dir hochgesehen hatte, hattest du ziemlich erschöpft und müde ausgesehen.

"Hm?", hast du leise und brummend von dir gegeben und mit deiner Nase meinen Duft eingeatmet, was durch die Bewegung deinerseits kitzelte und mich leicht zum kichern bewegte.

"Ich liebe dich", hauchte ich vollkommen fertig und müde, bevor ich mich umdrehte und erschöpft die Augen schloss.

Ich meinte, aus deiner Richtung ein schwaches "I-Ich dich auch" vernehmen zu können, doch der Sandmann holte mich ins Reich der Träume, ehe ich dies auf Richtigkeit überprüfen oder darauf reagieren konnte, was allerdings auch nicht die Hauptsache war.

Die Hauptsache war, dass wir beide zusammen waren, es ging uns gut, und ich hatte es dir endlich gesagt.

Dir das gesagt, was mein Herz mir schon seit Langem hatte klarmachen wollen.

Nämlich dass ich dich, Louis William Tomlinson, mehr als alles andere auf dieser Welt liebe. «

Überwältigt sah Harry auf die rote Rose, die vor ihm lag. Die letzte Blume des Kranzes, er konnte es nicht fassen. Seit Wochen hatte er an dieser Blumenkrone gebastelt, sie gehütet als sei sie sein Ein und Alles, als sei sie der wertvollste Schatz, den er auf dieser Welt je besessen hatte. Lange hatte er hin- und herüberlegt, ob er tatsächlich die rote Rose hatte wählen sollen, oder ob sie etwa zu kitschig war, doch sein Herz hatte ihm dazu geraten, sie hineinzuflechten, und das tat er nun. Mit zitternden Fingern und vorsichtig, um ja nichts kaputt zu machen, fügte er sie hinzu, flocht ihren stabilen Strang um den der anderen und verknotete die duftende Blüte der Rose mitsamt den anderen.
Staunend sah der 16-jährige hinunter auf seinen Schoß, wo die nun fertig gestellte Krone ruhte. Sein Werk war vollbracht. Als die Sonne durch seine Jalousien darauffiel und der Krone ein magisches, glitzerndes Flair wie aus tausendundeiner Nacht verlieh, da lächelte er stolz, denn er wusste, sein Ziel, die Schönste aller Blumenkronen für Louis zu machen, war ihm geglückt.

~ ❁ ~

Hey ♥
Ich bin krank, ich hoffe man hat davon nichts gemerkt, aber ich habe viel länger gebraucht als normalerweise .-. 
Ich hoffe es gefällt euch! Es werden noch ca. 2 Kapitel und ein Epilog folgen, für alle, die Louis' Reaktion ebenso interessiert wie mich :)
Love x

Flower Crown ❁ ➳  Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt