Engelsrufer

》Kapitel 1《

Gedankenverloren stand ich da. Die Zigarette, die schon halb heruntergebrannt war, in der Hand. Ich nahm einen tiefen Zug und beobachtete, wie der Rauch sich scheinbar schwerelos durch die Luft bewegte und schlussendlich verschwand. Ich versuchte mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Es war still. Das Einzige, das man vernehmen konnte, war das Rauschen der Blätter, die im Wind tanzten.
Nach einigen Zügen war die Zigarette komplett heruntergebrannt. Ich drückte sie schnell am kalten Boden aus, bevor ich eine typische Handbewegung machte, um mein Handy aus meiner Jackentasche zu holen.
》Keine neuen Nachrichten《
War ja klar ....so uninteressant wie ich ebn bin, war es kein Wunder.
Seid dem Tod meiner besten Freundin war mein Leben nicht mehr das was es früher einmal gewesen war. Ich war zur Außenseiterin und im allgemeinen auch zur Einzelgängerin geworden. Ich war nicht so der Typ Mensch, der schnell neue Freundschaften bildet. Ich war schon immer sehr zurückhalten und verschlossen gewesen. Und genau deshalb war sie so bedonders gewesen. Mit ihr konnte man über alles reden ohne Angst haben zu müssen, ausgelacht oder missverstanden zu werden. Doch jetzt wo sie nicht mehr da war, war alles anders geworden. Ich habe mich wieder in meine eigene traurige Welt zurückgezogen. Das Leben, das ich führte, konnte man nicht wirklich als Leben bezeichnen. Es war höchstens ein nicht Tod sein ... mehr aber auch nicht. Ich verlor mich in Gedanken, die sich immer mehr in neue verstrickten.
Das Aufleuchten meines Handys rief mich aus meiner Traumwelt mit einem Schlag wieder in die eiskalte Realität.
Auf dem Display waren genau zwei Wörter zu lesen:
》Mum: Gespräch. Sofort.《
Das Verhältnis zu meiner Mum war etwas kompliziert: wir redeten nicht viel miteinander, außer den allgeneinen Förmlichkeiten wie 'Morgen', 'Tschüss' und 'Nacht' .....
Seufzend steckte ich mein Handy wieder zurück in die Tasche und machte mich auf den Weg.
Was könnte meine Mum nur ach so wichtiges mit mir besprechen wollen?