22. Schlechtes Timing

2.7K 209 1
                                    

Warum umarmte sie ihn?
Verwirrt drückte er sie an sich.
Er lächelte leicht.

Sie konnte sein Herz schlagen hören. Es pochte ziemlich schnell und sie fragte sich, woran das liegen könnte. Er war so verdammt weich.

„Danke L, du weißt nicht wie sehr du mir hilfst, indem du mich bei den Ermittlungen teilhaben lässt."

Sie konnte ihren Vater rächen.
Er legte seine Hand auf ihren Hinterkopf, ganz automatisch. Ihre weichen Haare fühlten sich an seinen großen Händen so fein an.
L begriff, dass er J sehr schätzte, sie auch bewunderte, für all das was sie durchmachen musste.
Sie war so ungläubig stark. Sie war, wie Misora.
L schluckte. Die Agentin ist tot und das war allein sein Verantworten.

Jess löste sich von Lawliet.
Ihr Gesicht war ganz gerötet.
Er hätte alles von ihr verlangen können.
Verdammte Scheiße.

Er blickte in ihr bezauberndes Gesicht.
Sie war noch so jung, kaum jünger als er.
Traurig Blickte er zu Boden. Er wollte nicht, dass sie all die schlimmen Dinge sieht, die auch er sehen musste.
Der Detektiv wollte nicht, dass sie so endet, wie Misora. Unschuldig ermordet.
Jede Nacht plagten ihn Albträume, Tod, Trauer und Schuld daraus bestand sein Leben.

„Du solltest besser gehen."

Wie gerade eben stand er an der Wand, doch diesmal war sein Gesicht gesenkt und Haare bedeckten seine feuchten Augen.
Er spürte ihren Schmerz.
Warum verletzte er sie bloß so?
Er ballte deine Hände zu Fäusten. Warum konnte er sie überhaupt so verletzen?
Warum fühlt er seit sie bei ihm ist so etwas wie Hoffnung?
Hoffnung, dass es einen Tag geben wird, einen Tag an dem Gerechtigkeit über die Menschen herrschen wird.

„Es tut mir leid."

Ihr Tonfall war kalt und weinerlich. Sie konnte ihn nicht ansehen.
Wie dumm war sie eigentlich?
Wie dumm...
Sie drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort.

Als er hörte, dass die Tür zuknallte, rutschte er langsam an der Wand in seine Hocke. Ganz ruckartig und landete härter auf dem Boden als er vorgehabt hatte.
Er hasste diese Momente. In denen ihm mal wieder Bewusst wurde, dass er alleine war. Für immer.
Er konnte es nicht ertragen, den Menschen die er mochte, das Leben zu zerstören.
Er war alleine und würde es für immer bleiben.
Er musste sie vergraulen um sie zu schützen.
Seine Nägel bohrten sich in sein Fleisch und sein Kiefer versteinerte sich.
Warum?
Warum fühlte er sich ausgerechnet jetzt so?
Er haute mit der rechten Faust auf den Boden.

„Verdammt, warum jetzt?"

Es war kaum zu hören, doch L schaute sofort hoch, als ob ihn jemand gehört haben könnte.

L Like Love || Death Note ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt