24. Uni

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Es war viel zu früh und sie lag voller Hass gegen sich im Bett.
Zerdas war weg, das wusste sie ohne auch nur durchs Zimmer zu schauen. So war er, er wusste genau wann sie zeit für sich brauchte. Es kam dem Mädchen vor, als würde sie ihn schon ein Leben lang kennen.
Sie war so verdammt frustriert. Warum?
Dieses kleine Fragewörtchen flog die ganze Zeit durch ihren Kopf. Auch noch so schön in rot.
Egal sie musste endlich damit abschließen können. Genau das riet sie auch immer ihren Patienten.

Jess stand auf und machte sich an ihre Verkleidung, denn heute war der große Tag.
Sie setzte braune Kontaktlinsen ein. Ihre Haare wurden Blond und Schulterlang, sie schminkte sich etwas stärker und dunkler.
Sie wirkte wie eine ägyptische Göttin, nachdem sie fertig war. Sie erkannte sich selber nicht wieder.
Sie bemühte sich auch um ein kleines, unechtes Tattoo in ihrem Arm, eine Art Schlange, und einen falschen Verlobungsring, natürlich aus Gold... Durch ihr rotes, leichtes Sommerkleid und die kurze Jeansjacke wirkte sie nun ganz und gar nicht wie sie.
Sie würde nie im Leben so auf die Straße gehen, obwohl sie zugeben musste, dass es was hatte.

„Du siehst gut aus, doch besser gefällst du mir, so wie du bist."

Sie wollte seine Stimme nicht hören. Warum war er da?
Warum fühlte sie sich so schlecht?
Sie drehte sich um und blickte in seine tiefen Augen. Er hat geweint. Mann hätte es über zehn Kilometer sehen können.
In seiner typischen Haltung lehnte er mit einem Lolli am Türrahmen. Der Anblick zerstörte ihr Herz.

„Warum?"

Es war kaum mehr als ein Flüstern.

„Ich steh nicht auf Blondinen, sind mir zu blöd."

J sah wie er zu Boden schaute und errötete.
Er wusste, dass sie die Frage so nicht gemeint hatte, doch ihr Herz flammte bei seinen Worten auf.

Der Detektiv ging aus der Tür.

„Komm in fünf Minuten in mein Zimmer."
Hörte sie ihn nur noch rufen.

Sie seufzte. Sie wollte weinen.
Sie musste kalt zu ihm sein. Eiskalt.
Noch ein weiteres Mal betrachtete sie sich im Spiegel, ob man sie auch wirklich nicht erkennt.

Sie stand in seinem Zimmer und fühlte sich ziemlich unwohl, so angestarrt zu werden.

„Herzlich Willkommen an der Uni, Yui Kuroyama."

L Like Love || Death Note ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt