Teil 1 - wan't to be free

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∞PoV Stegi∞
„Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, ich möchte nicht mehr und ich muss nicht mehr", dachte ich mir, während ich darauf wartete, dass Tim mich wieder verprügelte. Seitdem ich auf dieser Schule bin, tut er das. Und das tat er jetzt auch. Sehr heftig, aber lange muss ich das nicht mehr ertragen. Es tat wieder höllisch weh und es fühlte sich wie Stunden an, als Tim mich da verprügelte. Er hörte nach kurzer Zeit, zumindestens dachte ich das, aber er spuckte noch auf mich. Lange musste ich das echt nicht aushalten. Ich wollte mich umbringen, einfach von der Brücke stürzen oder die Pulsader aufschneiden. Ich hatte schon alles geplant. Heute wollte ich es durchziehen. Als ich mir sicher war, dass Tim weg war, versuchte ich aufzustehen - fiel aber wieder hin. Es schmerzte zu doll. Eine Weile blieb ich heulend liegen, während die anderen Schüler an mir vorbei liefen. So, als wenn sie es nicht interessieren würde, dass da ein blutender Junge lag. Es interessierte auch niemanden sonderlich - wenn sie etwas dagegen taten, waren die auch dran. Ich rief Kostas an, vielleicht hilft er mir. Es klingelte, bis er irgendwann ran ging. „Hallo?" „Kos-stas?", schluchzte ich. „Stegi? Wo bist du? Was ist los?" „Ti-im.. Ich kann mich ni-icht mehr bewegen.." „Dieser Bastard! Wo bist du?" „Schu-ule.." Tränen liefen an meiner Wange runter. „Ich komm' so schnell ich kann! Bleib wo du bist", meinte er und legte auf. Ich dachte noch eine weile nach. »Ich muss das heute durchziehen. Ich kann nicht mehr. Kostas tut mir schon leid, dass er sich um sowas kümmern muss. Um einen kleinen, zerbrechlichen Jungen«. Ein Blick auf meinem Körper verriet mir, dass Tim mir meine Narben wieder aufgekratzt hatte und alles blutete. Mit zwei Wochem Verband tragen musste ich rechnen, damit es komplett abgeheilt war. Teile meines Gesichtes bluteten, mein Kopf blutete und meine Arme bluteteten. Alles war voller Blut und es stoppte nicht. Mittlerweile lag auch eine Blutlarche auf dem Boden - es interessierte mich aber nicht. Bin es ja gewohnt, ist schließlich nicht das erste Mal. Irgendwann hörte ich ein zufallen der Tür. Wahrscheinlich war das Kostas. Jap, er rief nämlich meinen Namen. Nach ein paar Sekunden, die für mich schmerzhaft waren, sah er mich auch und lief auf mich zu. In der Zeit hörte ich auch auf zu weinen. „Oh mein Gott, Stegi! Du blutest ja überall!" „Passiert..", gab ich ihn als Antwort. „Komm, wir gehen zu deinem Lehrer dich abmelden. Dann gehen wir zu mir nach Hause und verbringen einen schönen Tag noch zusammen. Okay, Stegi?" „Hmm", gab ich ihn nur als Antwort, was auf ein „Ja" deuten sollte. „Stegi, steh mal auf. Wir müssen zu deiner Lehrerin." sagte er, während er Aufstand und mir die Hand hin hielt. „Ich kann nicht.. Es tut mir alles weh..",flüsterte ich vor mich hin - aber laut genug, damit er es hören konnte. „Okay, nicht schlimm. Ich trage dich Huckepack. Aber du musst versuchen aufzustehen und auf meinen Rücken zu steigen, sonst können wir nicht gehen", sprach er mir motivierend zu. Mit einem seufzen hob ich mich an seiner Hand hoch. Ich schaffte es tatsächlich auf seinen Rücken. Es war sehr schmerzvoll - aber geschafft habe ich es. Ich legte mein Kopf auf Kostas linke Schulter, weil ich den auch nicht mehr halten konnte. Es beeuhigte, so einen tollen Menschen zu haben. Jemanden, der sich um einen kümmert und auch mag.Er lief langsam los. „Dennis?" „Ja, Stegi?" „Ich blute noch deine ganzen Klamotten voll... Lass mich runter." Er sah an sich runter zu. Tatsächlich war da viel blut drauf und weniger wurde es nicht. „Ist nicht schlimm. Die Sachen kann ich neu kaufen, dich nicht", meinte er, während er weiter lief. Ich machte meine Augen zu, in der Hoffnung, einzuschlafen und diese schmerzen nicht ertragen zu müssen - doch es sollte nur Hoffnung bleiben. Man konnte das Blut förmlich an meinem Arm runterlaufen sehen, denn ich hatte kein langärmliges T-Shirt an. Kostas klopfte gegen unsere Klassenzimmertür und er wurde auch kurz danach herein gerufen. Er lief rein und schon hörte ich einige Stimmen. Einige sagten „Oh mein gott, Stegi!" oder „Tim was hast du getan?!". Von Tim selber kam nichts.

Bleeding Dinosaur || StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt