Teil 2 - Bewegungslos

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∞PoV Stegi∞
Erwarten konnte man da auch nicht viel, schließlich hatte er das gemacht - gemacht zu dem, was ich heute bin. Ein verletzlicher, kleiner, schwacher Junge.  Als Kostas zu Ende gequatscht hat, gingen wir wieder raus. Er lief zu seinem Auto und machte die Tür auf. „Stegi? Schafft du es, darein zu gehen?" „Ich weiß nicht. Ich kann es ja mal probieren", beantwortete ich die Frage, machte die Augen wieder auf und ging von Kostas' Rücken runter. Es klappte sogar, dass ich alleine in's Auto ging, aber es tat höllisch weh. Ich mein', es wäre lächerlich zu behaupten, dass es nicht weh tun würde. „Was ist mit meinen Schulsachen?" „Die muss Tim bringen. Ich habe den Lehrer meine Adresse gegeben - wenn aber dann an der Tür ist, will ich nicht, dass er dir was tut, okay?" „Ja... Ich will auch nicht an die Tür, wenn er das ist. Was würde ich nur ohne dich machen, Kostas?" „Ich weiß nicht. Vielleicht hättest du jetzt noch weinend in der Schule gesessen", sagte er und hielt bei sich an. „Wir sind da, kleiner." „Hmm", gab ich wieder nur als Antwort. Ich konzentrierte mich gerade nur auf die Schmerzen. Er stieg aus, lief um das Auto und machte meine Tür auf. „Komm, kleiner", meint er. In seiner Stimme bemerkte man, dass er sich Sorgen machte. Mit einem Seufzen versuchte ich aufzustehen, was mir auch gelang. Schmerzvoll, aber immerhin etwas. Er nahm mich wieder auf seinen Rücken und lief mit mir rein. „Also du kannst jetzt Baden gehen, um all das Blut wegzuwaschen oder mit dem Blut pennen gehen." „Ich geh baden. " „Okay." Er trug mich Ins Bad und legte mich schon mal in die Badewanne. „Ausziehen musst du dich selbst. Wirf die Sachen einfach irgendwo hin, okay? Und wenn irgendwas ist, ruf mich." „Ja, mache ich", meinte ich. Er hauchte mir einen Kuss auf die Stirn, so fürsöglich wie er ist. Der Größere wollte gerade raus gehen. „Kostas?" „Was ist denn, Stegi?" „Danke." Seine Mundwinkel hebten sich, sodass er lächelte. „Kein Problem", sagte er und machte die Tür zu. Ich zog mich aus, warf die Sachen irgendwo hin und machte den Wasserhahn an. Es war entspannend und man hat bei sowas wirklich Zeit, um nachzudenken. Lange nachzudenken über viele verschieden Themen - was einem eben durch den Kopf geht.
Als ich mit Baden fertig war, nahm ich das Handtuch was hinter mir war, trocknete mich ab und wickelte es irgendwie um meine Hüfte rum. War schon irgendwie schwer, wenn man liegt und von Schmerzen weiter geprägt war. Ich rief dann „KOSTAAASS?" Paar Sekunden später kam er dann auch zur Tür. „Was ist denn?" „Kannst du mir helfen, mich auf den Stuhl zu setzen, um mich anzuziehen?" „Ja klar. Ich komme rein." Er machte die Tür auf, kam zu mir, hob mich hoch und setze mich auf den Stuhl, der da stand. „Hier ist dein Schlafanzug. Du gehst schlafen, du brauchst deine Ruhe." Ich bedankte mich, während er sich umdrehte und ich mich anzog. „Bin fertig", meinte ich nach einer schmerzhaften, langen Weile. „Willst du es nicht nochmal probieren, zu stehen?" „Ja, kann ich machen" Doch leider klappte das nicht wie geplant und ich fiel nach vorne. „Stegi!", rief Kostas erschrocken, als er das sah. Noch nie hatte ich so starke schmerzen. Ziehen in der Hüfte, stechender Schmerz im Kopf, Arme und Beine. Der braunhaarige half mir wieder hoch und setzte mich auf den Stuhl. „Ich glaube, das dauert noch eine Weile." „Ja.. Ich glaube auch..", flüsterte ich vor mich hin. Motivationslos, enttäuscht von mir selber.
„Du musst dann wohl noch auf meinem Rücken getragen werden. Komm.", sagte er, während er sich umdrehte. „Und ich bin dir auch nicht zu schwer?", fragte ich ihn vorsichtig. „Ach Quatsch, Stegi. Du wirst nie zu schwer sein." „Wenn du meinst", flüsterte ich und ging wieder auf seinen Rücken. Ich legte mein Kopf auf seiner Schulter ab, weil das auch noch schmerzte. Gerade als wir ins Zimmer gehen wollten, klingelte es an der Tür. „Schlimm wenn wir zuerst an die Tür gehen?", fragte er mich. „Nein, geh ruhig. Vielleicht schlafe ich ja schon auf deiner Schulter ein", gab ich ihm als Antwort. Ich machte wieder meine Augen zu, in der Hoffnung ich würde einschlafen. Kostas machte die Tür auf. „Hallo.. Ich ähm.. Hab hier Stegis Rucksack."

Das war Tim. Als ich seine Stimme erkannte, hob ich meinen Kopf um meine Vermutung zu bestätigen. Ja, es war eindeutig Tim. Als ich ihn sah, erinnerte ich mich an die Schmerzen die er mir zufügte und vor allem die von heute. Ich vergrub mich dann wieder unter meinen Armen auf Kostas Schulter. „Kostas...", wimmerte ich schon fast heulend. „Alles gut, Stegi. Er macht nichts, er will nur deine Sachen bringen", versuchte er mich zu beruhigen. „Ich ähm...", stotterte er. „Könntest du sein Rucksack da in die Ecke stellen? Ich habe beide Hände voll...", fragte er Tim. „Ja klar." Er stellte meinen Rucksack in der Ecke ab. „Ich wollte fragen.. ob ich.. ähm... Mal mit Stegi reden kann.." „Stegi..?", fragte Kostas mich vorsichtig. „Neiin..!", gab ich weiter wimmernd von mir. „Tja, du hast es gehört. Schön wenigstens, dass du den Rucksack hergebracht hast", sagte Kostas, um nicht sauer zu klingen. „Ja.. Na dann Tschüß." „Bye."  Wir gingen wieder in sein Schlafzimmer und er legte mich auf sein Bett ab. „So, Stegi. Schlaf gut und ruh dich aus", befahl er, während mir die Decke zurecht gemacht und über mich gelegt wurde. Er gab mir wieder einen Kuss auf die Stirn und sagte „Bis später." „Danke Kostas."

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Auf Rechtschreibfehler korrigiert.

Bleeding Dinosaur || StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt