Wie ein Mensch mein Leben veränderte

Kapitel 9

Zoey's Sicht:
Als ich am nächsten Morgen, durch die ins Zimmer scheinende Sonne, wach wurde, rieb ich mir als erstes meine Augen. Während ich mich im Bett aufrichtete fiel mir ein das ich noch bei Carlo war. Ich öffnete meine Lider und blickte mich im Raum um, doch es war weit und breit niemand zu sehen. Dafür konnte ich hinter mir, durch die große Glasfront den wunderschönen Sonnenaufgang betrachten und es hatte etwas so sinnliches und ruhiges. Nachdem ich es mir eine Zeitlang angeschaut hatte, schlüpfte ich fix in meine Klamotten, machte mich schnell im Bad frisch und öffnete dann die Tür zum Flur. Diese quietschte leise beim öffnen und ich lauschte, ob ich irgendwelche anderen Geräusche wahrnehmen konnte. Nachdem weit und breit, auch nach einem erwartungsvollen Rufen nichts hören konnte, lief ich die Treppe herunter. Ich versuchte eine Orientierung zu finden, ging dann letztendlich aber einfach von einem Raum zum anderen, bis ich Carlo endlich fand. Er stand an einer Wand angelehnt neben der Terassentür und war am telefonieren, wo ich aus Neugier unauffällig lauschte.
C: ... Basti, dir ist schon klar das drei Konzerte an einem Tag eine ganz schöne Herausforderung ist oder?..... Ja klar, ich weiß ich wollte es auch, aber dann lass es uns an ähnlichen Locations legen, zum Beispiel am Bodensee oder so....
Ja das hört sich gut an, okey dann klär du das ab. Das wird bestimmt überkrass werden, auch wenn wahrscheinlich meine Stimme abkacken wird...
Okey Tschüß.
Er legte auf und steckte sein Handy in die Hosentasche, wobei er weiter rauchte. Ich stand verwirrt da und ging ein paar Schritte Richtung Küche. Meinte Carlo nicht gestern zu mir das er nicht wirklich berühmt sein würde? Warum spielt er denn dann drei Konzerte an einem Tag? Oder hatte ich echt so viel getrunken? Ich sah Carlo durch die Terassentür ins Wohnzimmer treten, wobei er mir zulächelte und fragte ob ich gut geschlafen hätte. Doch ich brachte kein Ton heraus und lief Rückwärts weiter von ihm weg. Er schaute mich nun fragend an und kam auf mich zu, woraufhin ich auch schneller lief und dabei schon fast angewidert schaute. Plötzlich prallte ich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank und ich schrak ängstlich zurück. Ich war schrecklich verwirrt und wusste nicht wie ich reagieren sollte, weshalb ich einfach durch die Haustür rannte und die Straße hochlief. Hinter mir hörte ich mehrmals meinen Namen rufen, doch da es jedes mal etwas mehr verklang, konnte ich mir sicher sein das er nicht hinterher rannte. Ich fuhr mit dem Bus zurück zur WG und ließ mich dort erleichtert und zugleich traurig auf das Sofa fallen. Da ich keine anderen Geräusche in der Wohnung wahrnehmen konnte, vermutete ich das niemand hier war, weshalb ich mich zusammen rollte und mir langsam die Tränen an meiner Wange herunter kullerten. Ich vergrub mein Gesicht unter einem Kissen und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Nachdem ich eine ganze Weile vor mich hin weinte, fing ich an mich zu beruhigen und fragte mich was mit mir los war. Ich habe noch nie wirklich wegen einen Jungen geweint, ich war in der Beziehung immer eher wie ein Eisklotz. Also setzte ich mich ordentlich auf das Sofa, wischte mir die Tränen weg und beschloss erstmal eine Runde joggen zu gehen. Ich ging in mein Zimmer zog mir meine Sportsachen an und lief dann los. Während ich an den Straßen entlang zum Park joggte, versuchte ich alle Gedanken von gestern Abend und heute Morgen zu verdrängen, in dem ich mir überlegte was ich nachher einkaufen müsste. Doch gerade als ich in den Park laufen wollte wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, da jemand meinen Namen rief. Ich blickte mich um, sah aber kein bekanntes Gesicht weshalb ich weiter lief und es für eine Einbildung hielt. Doch nicht viel später hörte ich mit einer weitaus energischeren Stimme erneut meinen Namen rufen. Natürlich blieb ich jetzt stehen und drehte mich einmal im Kreis, bis ich jemanden sah. Ich starrte dort hin, doch da ich von der Sonne geblendet wurde konnte ich nur den Schemen wahrnehmen, welcher sich immer schneller werdend auf mich zubewegte. Es war eine männliche Gestalt, doch für Carlo war diese vermutlich zu breit gebaut.