KAPITEL 3

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Ich hatte Angst.
Und das etwas dass in diesem Appartement lungerte spürte bereits meine Anwesenheit. Mit zittrigen Fingern ließ ich von der Türklinke ab und machte vorsichtig einen Schritt zurück, immer den Blick auf die noch ein Spalt breit geöffnete Wohnungstür gerichtet. Aus ihr stieg immer noch der beißende Geruch auf. Ich spürte wie der Schweiß anfing mir über den Rücken zu laufen. Mir entwich ein leises Stöhnen als ich unter meinen Füßen den Treppenabsatz spürte, sofort presste ich eine Hand vor den Mund. Dieses eine klitzekleine Geräusch hatte schon gereicht um die Aufmerksamkeit der Kreatur aus der Wohnung auf mich zu lenken.
Ich hörte ein tiefes Knurren wie von einem Hund, dann wieder ein Schrei. Es war kein menschlicher Schrei es war mehr ein hysterisches schrilles kreischen. Jetzt war es mit dem "leise sein" vorbei, ich polterte die Treppen runter. Ich rannte so schnell mich meine nackten Beine trugen. Ein weiteres Kreischen, dunkler Nebel stieg auf und ich fiel hin. Ich lag nun der Länge nach  mitten auf den Stufen. Ich rutschte noch einige Stufen weiter bis ich zusammengerollt leise schluchzend liegen blieb. Ich schmeckte einen metallischen Geschmack auf meiner Zunge der sich mit meinen salzig schmeckenden tränen mischten. Bald hatte ich meine Gedanken gefasst und wollte schnell aufstehen und weiter hetzen als sich ein paar kalte Hände auch schon um meine Knöchel schlossen. Ich schrie und augenblicklich wurden aus den kalten Händen schuppige Krallen von denen eine starke Hitze ausging. Ranken aus Feuer krochen an meinen Beinen hoch. Jetzt wurde der Schmerz so unerträglich dass mit schwarz vor den Augen wurde, ich verlor das Bewusstsein.

Ich wollte meine Augen öffnen aber es ging nicht. Sie waren verklebt von Blut. Meine Haare klebten an meinem Gesicht und meine Beine zitterten unaufhörlich.
Ich versuchte meine Arme zu bewegen aber sie steckten in Fesseln.
Mit letzter Kraft zog ich meine Arme zurück um aus den Fesseln herauszukommen, bei diesem Versuch berührten meine Handgelenke die Eisernen Schlingen, ich schrie auf. Mit diesem Schrei war endlich der Klos aus meinem Hals raus und ich konnte die Augen öffnen. Ich versuchte mich zu orientieren aber der Schmerz der immer noch durch meine Handgelenke fuhr lenkte mich andauernd ab.
Ich weiß nicht wie lange ich so da lag aber irgendwann ließ der Schmerz nach.
Ich blickte direkt in ein dunkles Kellergewölbe. Es bestand aus dunklem Stein, wahrscheinlich Granit. Von der rauen Decke hingen seltsam geformte Tropfsteine, die wie eiserne Pfähle aus dem Gewölbe wuchsen. Irgendwo weit Weg hörte ich ein leises Plätschern wie von einer Quelle. Ich reckte meinen Hals so das ich auch den Rest des Raumes im Blick hatte. Was ich da sah konnte ich nicht glauben: die wunderschöne Frau aus dem Bus stand vor einer eisernen Statue und murmelte seltsame Worte vor sich hin >>hafgalarima tosdora David et Charlie costonto fromate sulespa>> David et Charlie, wieso um alles in der Welt murmelte diese Frau dessen Namen sie noch nicht einmal kannte, die sie bis jetzt nur einmal im Bus gesehen hatte und die David's mum verblüffend ähnlich sah, ihre Namen und was um alles in der Welt machte sie hier, hier in diesem Gewölbe.
Ich starrte sie immer noch wie hypnotisiert an und sie sprach weiter die seltsam klingenden Worte. Als sie das letzte Wort sprach öffnete sie langsam die Augen und ließ ihren Blick durch den ganzen Raum schweifen, ihr Blick blieb bei mir hängen. <<Charlie! Schön dass du endlich wach bist ich hab mir schon Sorgen gemacht. Wie fühlst du dich?>> ich wollte ihr am liebsten ins Gesicht sagen wie beschissen ich mich fühlte aber ich bekam keinen Ton heraus. << Ach entschuldige die schrecklichen Fesseln! Ich mach dich sofort los aber zuerst muss ich noch... Einige Vorkehrungen treffen.>> sagte sie mit bemüht freundlich klingender Stimme. Mit geradem Rücken näherte sie sich der eisernen Statue die eine art Krieger darstellen sollte und fuhr mit zittrigen Fingern über den Knauf seines Schwertes.
Wie von Zauberhand löste sich das Schwert aus den verkrampften Händen des Kriegers und stieg augenblicklich in lodernden Flammen auf. Nun hielt sie das Schwert über ihren Kopf und Fuhr mit der Spitze über die ich bis dahin nicht gesehene Öffnung im Fels. Sobald sie es einmal umrundet hatte wurde aus dem wahrscheinlich kalten Stein ein glühender Feuerreifen. Ein erstauntes stöhnen konnte ich nicht zurück halten. Keine Sekunde später war das Schwert wieder eisern und zurück anderen seinem Platz. Nichts deutete auf das gerade geschehene Feuerspektakel  hin, nur der immer noch lodernde Ausgang war noch da.

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Fortsetzung folgt

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