Andy

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***Andy***

Endlich hatten wir es nach draußen geschafft! Nachdem ich dies realisiert hatte, schlug ich meine Augen auf und sah um mich. Ich lag im Krankenhaus. Neben mir... mein Vater! Seine grauen Haare genau wie früher. Er sah alt aus. Müde. Als er sah, das ich die Augen geöffnet hatte, schien er erleichtert zu sein und quasselte auch gleich drauf los. "Sohn! Endlich bist du wach! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Du kommst erstmal gleich mit nach hause. Lass uns anstoßen, dass du endlich wieder da bist!" Voller Euphorie merkte er nicht, dass mein Groll gegen ihn nur noch gewachsen war. Noch nie hatte er sich um mich gekümmert, war nachdem meine Mutter uns verlassen hatte, vollkommen im Alkohol versunken. Alkohol hatte ihn zu dem mir verhassten Mann gemacht, der er nun war und er erwartete von mir, dass ich mit ihm anstieß? Hatte er sie noch alle?
"Nein!" "Wie bitte?" zischte er verletzt. Als wenn er wirklich traurig wäre! Er hatte sich wahrscheinlich gefreut, dass ich weg war, oder er hatte es nicht einmal gemerkt.
"Du hast mich schon verstanden! Ich will nicht mehr zu dir!" Sein verletzter Blick wurde angeekelt. "Du bist ja richtig krank! Ich hoffe, dass dich eine Klinik wieder zur Vernunft bringen wird!" Meinte er das jetzt ernst? Eine Klinik? So eine für psychisch Kranke? "Niemals gehe ich in so ein Gebäude!" schrie ich ihm entgegen. Ich war mehr als ein Jahr eingesperrt gewesen, da ließ ich mich doch nicht gleich wieder einkerkern! Er konnte mich nicht in eine Klinik für Psychos stecken! Niemals!
Ein mieses Grinsen erschien auf seinen Lippen, während er die nächsten Worte sprach. "Du bist doch bereits drin!"
Meine Gedanken kreisten, machten es mir unmöglich, etwas anderes zutun, als meinen Erzeuger anzustarren. Mein Vater? Das war er nie und wird er nie sein.

An diesem Tag, realisierte ich, dass ich nie ganz frei sein würde. Es gäbe immer etwas, was mich einschränkt, mich meiner Möglichkeiten und meiner Freiheit beraubt. Hatte ich doch gerade erst meine Hölle überstanden, so musste ich nun wieder eingesperrt werden. War ich gefährlich für die Menschheit? Wieso tat man mir so etwas an? Tag für Tag verrottete ich in diesem Keller. Das hier war nichts anderes, nur verging sich niemand an mir. Es war, als wäre ich gerade aus dem Gefängnis geflohen und nun schon wieder im nächsten. Jeden Tag musste ich mit einem Psychologen sprechen, der mich auf die Palme brachte. Ich erzählte ich nichts, denn das hätte die Vergangenheit ja auch nicht geändert! Niemand konnte ändern, was passiert war. Ich durfte keinen Kontakt zur Außenwelt haben, niemanden sehen. Wie gerne würde ich wissen, wie es nun meinen 'Zellengenossen' ging? Hatten sie es überstanden? Hatten es die Zwillinge geschafft, endlich ihr gemeinsames Leben zu leben? Waren Ruben und Sven zusammen? Ich hoffte es für sie, denn man merkte die Anzeichen so gut, doch sie konnten es nicht kapieren. Das typische Klischee, alle Außenstehenden sehen, dass sie sich lieben, doch sie sehen es nicht. Wie oft, hätte ich die beiden einfach gerne zueinander gestoßen, sodass sie es erkannten. Hatten sie geschafft, sich ein Leben aufzubauen? Hoffentlich!

So. Das wars erstmal. Ich weiß, sehr kurz, aber ich habe im Moment einfach keine Idee, wie ich das weiterführen soll... Ich hoffe es stört dich nicht @SoSo412001. Viel Spaß beim Lesen! Aber es wird bald ja erst richtig spannend, wenn sich die beiden treffen :D 

Mein Leben begann mit ihr ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt