5 - Jaxon Sánchez

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"Jaxon?", fragte ich unglaubwürdig während er einfach stumm in den kleinen Laden ging.
Wie nennt man diese Läden an den Raststätten?
Schnell folgte ich ihm während er gerade Red Bull aus den Regalen nahm. "Willst du auch?", fragte er mich ohne auf meine frage zu antworten.
"Nein."
"Willst du was anderes?"
"Nimm mir einfach Wasser."
Er nickte stumm und ging mit den Getränken an die Kasse.

"Wieso hast du mich gerettet?", fragte ich als wir einfach an seinem Motorrad standen.
"Ich hab dich nicht gerettet, jediglich vor einer scheiß Situation bewahrt."
Er trank aus der Red Bull Dose und wirklich Interesse an unserem Gespräch, zeigte er nicht.
Er zeigte eigentlich überhaupt keine Gefühle, nie.
Er war immer einfach kalt. Immer.

"Nenn es wie du willst, wieso hast du es getan?"
"Du nervst mich.", sagte er nur jedoch ohne mir in die Augen zu sehen.
"Okay, tut mir leid, fahren wir nach hause."
"Mal ne Frage.", fing er an. "Du und Dima..habt ihr was miteinander?"
Ich sah ihn unglaubwürdig an und fing im nächsten Moment an zu lachen.
An seinem Geschichtausdruck konnte ich erkennen, das er es gar nicht so lustig fand sondern eher ziemlich ernst.
Ich fasste mich deshalb schnell wieder und fing an zu erzählen.
"Nein, wir sind nur Geschwister, wie kommst du auf diesen Gedanken?"
Er zuckte mit den Schultern. "Ihr schient euch ziemlich nah."
"Ahm..fährst du mich nach hause?", er nickte und setzte sich auf das Motorrad. Ich hinten dran und musste ich nochmal erwähnen, das er unglaublich gut roch?

"Und übrigens, in einem Kleid siehst du heißer aus.", sagte er noch, bevor er den Motor startete und losfuhr.
Sollte ich das jetzt als Kompliment annehmen? Meinte er, ich würde in einem Kleid heiß aussehen?
Was juckte es mich auch, ich würde meine Jogginghose auch weiterhin anziehen.

Jaxon fuhr ziemlich schnell durch die Autobahn aber genau das mochte ich.
Er überholte wirklich jeden Fahrer und das krasse war einfach, auf einer Seite konnte man den Strand mit einem Sonnenuntergang sehen, sodass der HImmel leicht pink war und auf der anderen waren Berge beziehungsweise Hügel. Los Angeles halt.
Vor meinem Haus blieb er dann stehen, sodass ich absteigen konnte.

"Danke das du mir geholfen hast", sagte ich noch schnell weshalb er einfach nickte und losfuhr.
Sehr gesprächig, muss man schon sagen.

"Hey Dima!", rief ich durch das Haus weshalb er gelassen daher kam.
"Wieso warst du gerade mit Jaxon vor der Tür?"
"Die bessere frage ist doch, wo war Sahin als die Bullen kamen?"
"Ich stell die Fragen!"
"Da schjas (ja, gleich)", sagte ich sarkastisch und verschenkte die arme.
"Jaxon hat mich vor den Bullen gerettet und außerdem ist er ein freund von dir, was hast du gegen ihn?"
"Er ist ein Freund für Jungs, nicht für Mädchen!"
"Er hat mich nicht angefasst, komm runter!"
"Du hälst dich aber fern von ihm, okay?"
"Jaja.", ich hängte meine Jacke auf und verschwand oben in meinem Zimmer.
Es war so klar, das mein Bruder mir wieder jeglichen Kontakt zu Jungs verbiet.
Okay, Jaxon war jetzt auch nicht der mit dem ich unbedingt was zu tun haben wollte, aber ich meinte jetzt im allgemeinem.
Er hat mich mal eine Woche nicht aus dem Haus gelassen, als er einmal mitbekam, wie mich ein Junge abholte.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen.
Ich wurde doch heute nicht wirklich von Jaxon Sánchez gerettet.
Dem Badboy.
Dem Latino.
Dem Model..okay, in meiner Hinsicht.
Aber er konnte wirklich ein Model sein. Er hatte einen perfekten six-Pack, er war breit, sehr breit und sein Gesicht glich dem einem Engel. Okay, das eher nicht aber er hatte ein perfektes Gesicht. Markantes Kinn und allgemein ein markantes Gesicht.
Seine Augenbrauen waren nahezu perfekt, seine Wimpern der Traum jeder Frau und seine Lippen der Traum eines jeden Menschen, ich mein, wer will nicht von jedem geküsst werden wollen, weil man perfekte Lippen hatte? Die Nase war sogar bei ihm perfekt, ging das überhaupt?
Sein Lächeln verdiente einen Preis und der Körper erst recht.
Mit seiner 1,90m Größe und der perfekten dunklen Haut schien er nicht mehr als Mensch zu gelten, so verdammt hübsch war er.

Und wieso verdammt schwärmte ich gerade für ihn? Sein Charakter war scheiße und das machte ihn autmotisch scheiße. Onwohl ich seinen Charakter ja noch nichtmal wirklich kannte.
In der Schule konnte man ihn manchmal beim rummachen mit Schlampen sehen oder bei einer Schlägerei aber sonst wusste ich nicht viel.
Wobei er zur Zeit sich kaum noch schlägerte, zur Zeit hört man von ihm rein garkeine Wutausbrüche, er lässt sich kaum provozieren und irgendwie bewunderte ich das ja an ihm.
Wie er einfach dasteht, die Arme verschrenkt, sein Kinn angehoben und vor ihm paar Jungs die versuchen ihn zu provozieren oder fertig zu machen, er aber enfach still dasteht und rein garnichts unternimmt.
Er scheint noch nicht mal wütend zu sein aber ich konnte nach langem beobachten sehen, das wenn er wütend wird, sein Kinn sich anspannt und seine Augen sich verdunklen. Als würde er mit einem Blick die Leute töten wollen. Find ich krass.
Niemand sieht die Wut, jeder denkt er ist ganz ruhig aber ich sehe dieses Feuer in seinen Augen, das im nächsten Moment einen Brandt in der ganzen Schule verursachen könnte, würde er seine Aggressionen nicht kontrollieren können.
Ja, ich beobachtete ihn oft, aber ich beobachtete die ganze schule oft. Ich wusste von vielen Dinge, die andere nicht wussten und das einfach nur durch beobachten.
In der Cafetaria saß ich nähmlich nur mit Aleyna und sie war manchmal auch bei ihrer Clique die ich nicht sonderlich mochte.
Also was heißt nicht mochte, ich mochte jeden aber das hieß nicht, dass ich mich bei jedenm wohl fühlte. Sogar ganz im Gegenteil, ich fühlte mich bei kaum jemandem wohl.
Nur bei meine Familie und meinen Freunden, deshalb saß ich auch gerne in der Cafetaria einfach alleine.
Da hatte man eben auch Zeit Leute zu beobachten.
Und Jaxon fand ich bisher am faszinierensten.
Aber das blieb geheim, es wäre ja wohl der Untergang wenn die ganze Schule denken würde, dass der Nerd den Badboy toll findet. Immerhin liebte ich ihn ja nicht, ich fand ihn nur unglaublich toll.

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