Prolog

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Weiße Lichter schweiften über mir vorbei. Nebel umhüllte meine Augen. Mein Gehörsinn hatte sich nicht mehr gebraucht gefühlt und trotzdem konnte ich die Schreie hören. Wessen Stimme war es? Oder waren es mehrere? Ich wusste es nicht. Ich wusste gar nichts. Bitterliches weinen erfüllte den Raum. Meine Hand wurde gehalten, doch von wem konnte ich nicht genau sagen. Alles glitt an mir vorbei. Ich wurde geschoben...ja doch das war es...ich wurde auf einer Trage geschoben. Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase, doch schon im nächsten Moment wurde mir durch ein Beatmungsgerät, auch das genommen. Der einzige Sinn der noch richtig funktionierte, war mein Tastsinn. Ich spürte alles, bis auf das kleinste Detail. Die kräftige, angenehm warme Hand, die meine zarten, kalten und zerbrechlichen Finger umschloss. Die salzigen Tränen, die langsam auf meiner blassen Haut getrocknet waren. Die Schmerzen, die mich innerlich zerfraßen und ein höllisches brennen in mir auslösten.
Alles um mich herum, nahm ich nur als schwarze Gestalten wahr. Die Stimmen waren gedämpft doch ich konnte es mit Anstrengung verstehen. »Schätzchen halte durch!« die Stimme kam mir bekannt vor. »Mum?« krächzte ich kaum hörbar. Ja ich war mir sicher. Nun wandte ich mich an die Person neben mir. Als mein unscharfer Blick das Gesicht des Unbekannten traf, verstärkte sich der Griff um meine Hand. Aber nicht schmerzhaft, sondern als Zeichen, dass ich nicht alleine war. Ich konnte dieses nicht erwidern, da ich keine Kraft hatte. Meine Hand lag nur in....seiner.
Ich war wie ausgelaugt. Mein kraftloser Körper lag nur da und versuchte mit den unerträglichen Schmerzen zurecht zu kommen. Doch auch dort war ich mir sicher, dass er es nicht mehr lange durchhalten würde.

Bis zum letzten Atemzug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt