Der Lehrer schrieb irgendeinen Schwachsinn an die Tafel und laberte etwas von Arbeit durch Zeit. Tja das war dann wohl Physik...oder der Lehrer wollte uns einfach mal wieder mit dieser Formel beweisen, dass wir uns verdammt nochmal auf unsere faulen Ärsche setzen sollten, damit wenigstens ein paar das Abitur schaffen würden.
Ich war eigentlich eine gute Schülerin, auch wenn mir manchmal alles wichtiger war, als mich hinzuhocken und neues unnötiges Wissen in mein schon völlig überladenes Gehirn zu stopfen.
Aber meistens, also wenn ich mal nicht im Unterricht aufpasste, träumte ich vor mich hin, kritzelte irgendwas auf meinen Block oder sah einfach durch die Gegend. So wie heute...Aber etwas sagte mir, dass es anders war. Keiner sagte irgendwas über mich oder versah mich mit komischen Blicken. Ja hier stimmte etwas gewaltig nicht! Ich blickte um mich herum und empfing lauter lächelnde Gesichter. Oookkaaayyy....das wurde ja immer gruseliger. Skeptisch drehte ich mich auf meinem Sitz wieder um und blickte direkt in das Gesicht meines Lehrers. Er drückte mir ein Blatt in die Hand und rief lautstark "Sehr gut gemacht, Ms Hathaway!"
Auf dem Papier war ein Test abgedruckt mit ein in roter Tinte geschriebenes A. Warte was?! Soooo gut war ich dann doch nicht in der Schule...und dass mein ach so toller Lehrer mich angrinste wie ein Honigkuchenpferd war auch nicht üblich. Das musste ein Traum sein!!!
Und als es dann an der Tür klopfte und ein...ein rosanes Einhorn rein kam?! "Hallöchen, soll ich für dich einen Regenbogen pupsen?"
Das konnte doch mein Unterbewusstsein nicht ernst meinen?!Doch bevor das noch gestörrter werden konnte und ich doch noch in eine Klinik für psychisch gestörrte gehen musste, erlöste mich mein Wecker. Tja der altbekannte Wecker...wie er leibt und lebt!
Verschlafen setzte ich mich in meinem Bett auf und rieb mit meinen Händen über mein Gesicht.
Wenn man mal so genau überlegt, war der Traum gar nicht so schlimm gewesen...bis auf das Einhorn! Ich meine, wer will denn schon nicht von lauter lächelnden Personen begrüßt werden? Tja aber leider war es in meinem realen Leben nicht so schön wie in meinem Traum.
Es war nicht so und wird auch niemals so sein. Das machte mich natürlich traurig, aber was sollte ich schon tun? Die Menschheit war nun mal so wie sie eben war.
Ich saß immer noch auf meinem überaus gemütlichen Bett und starrte Löcher in die Luft. Es fiel mir schwer mich zu irendetwas zu motivieren. Aber irgendwann musste ich ja mal aufstehen. Doch zuerst musste mein Handy meine Aufmerksamkeit bekommen. Wir wollen ja nicht, dass es sich vernachlässigt fühlt!
Whats app, Instagram, Wattpad...bei allen drei brachte ich mich wieder auf den neuesten Stand und meine Uhr sagte mir, dass es Zeit war endlich meinen Arsch aus dem Bett zu bewegen. So ein Mist aber auch!
Was würde ich alles dafür geben, über die Zeit Kontrolle zu haben und sie je nach Belieben stoppen, verlangsamen oder beschleunigen zu können.
Ich legte mein Handy neben mir auf mein Nachttischchen und streckte mich quer über mein ganzes Bett um an meinen täglichen Begleiter zu kommen. Woran ich aber kläglich scheiterte. Wieso dachte ich nie dran, ihn in Reichweite zu stellen?! Nach weiteren Versuchen, bei denen ich immer näher an meine Bettkante rutschte, in der Hoffnung dann heran zu kommen, hatte ich es irgendwann geschafft.
Keuchend setzte ich mich wieder auf und gönnte mir eine kurze Verschnaufpause. Danach schaffte ich es irgendwie von meinem Bett in meine tägliche Bewegungsunfreiheit zu gelangen.
Denn ich saß seit meinem 10. Lebensjahr im Rollstuhl.
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Bis zum letzten Atemzug
Teen FictionDa Ravely als kleines zehnjähriges Mädchen einen großen Fehler begangen hatte, dachte sie ihr Leben wäre vorbei. Sie sah nirgendswo mehr einen Sinn und verabscheute auch jegliche Hilfe. Dass genau diese "Eigenschaft" sie acht Jahre später zu Zac Win...