Kapitel 5

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»Wie lange wohnst du hier schon?« brach Kaylam die Stille. »Seit ich auf dieser ach so tollen Welt bin, in der es wirklich zu viel Gewalt, Pech und vor allem doofe Lehrer gibt!« über das letztere lachte er einwenig, hielt den Blick aber stur geradeaus.

Es war echt ein wunderschöner und auch heißer Tag. Die Sonne und die Hitze, die von ihr ausging, prallte nur so auf die trockene Erde und brachte einen wirklich zum Schwitzen. Doch trotzdem nahmen wir nicht das Auto, um in die Stadt zu gelangen, sondern gingen bzw. fuhren den schmalen Gehweg entlang und unterhielten uns über die verschiedensten Dinge.

»Und du?« stellte ich die Gegenfrage.
»Seit einem Monat. Also noch nicht wirklich lang.«
»Wo hast du davor gewohnt?«
»In Arizona, davor aber noch in vielen anderen Gegenden wie Texas, Kansas, New Mexico, Colorado...naja und jetzt halt in Florida.« ich staunte nicht schlecht, nachdem er das alles aufgezählt hatte. Im Gegensatz zu mir hatte er schon so vieles gesehen, während ich noch nicht einmal Florida perfekt kannte. Es machte mich schon einbisschen neidisch, aber das ließ ich mir natürlich nicht anmerken.

»Wow, weshalb so viele Ortswechsel?« nun sah er mich an und begann zu grinsen. »Du bist ja ganz schön neugierig.« dies hatte die Folge, dass ich knallrot wurde und ich am liebsten einfach wieder umgedreht wäre, damit ich mich in irgendeiner Ecke verkriechen konnte. Aber leider geschah nichts der gleichen und ich musste da jetzt einfach durch. »Ähm...liegt wohl in der Familie. Lass uns über was anderes reden.« versuchte ich schnell auszuweichen. Zu meinem Glück erwiderte Kaylam nichts, begann aber nun den Spieß umzudrehen und mich auszuquetschen. Na ganz toll...

»Jetzt bist du an der Reihe. Erzähl mir etwas von dir.« ich musste kurz überlegen, was er denn genau hören wollte. Also sagte ich einfach die Klischee Sachen. »Ähm...also ich heiße Ravely Hathaway, bin 18 Jahre alt und wohne hier.«

»Wow war das informativ! Nein ich meine....zum Beispiel was sind deine Hobbys, was hasst du....was liebst du?«

Okay Stopp! Wie bitte?! Ich war mit dieser Situation sichtlich überfordert und hatte wirklich null Ahnung was ich antworten sollte. Ich meine, es ist ja nicht so, dass wir uns erst seit zwei Tagen kannten!

»Wieso willst du das alles wissen?« Wich ich geschickt den Fragen aus. Sie ließen mich zum nachdenken bringen. Nicht die mit meinen Hobbys, sondern die was ich hasste und was ich liebte. Es gab zwei Arten von Antworten. Die eine war, was man für Tätigkeiten, Eigenschaften oder anderen Sachen hasste. Genau wie bei dem, was man liebte. Die andere Art war, wen man hasste und wen man liebte. Ich hatte mir noch nie darüber Gedanken gemacht, weshalb es für mich schlichtweg unmöglich war diese in so kurzer Zeit zu beantworten.

»Hmm...gute Frage! Aber ich denke einfach, dass du meine Interesse weckst.« sagte er schulterzuckend, als wäre es das normalste auf der Welt und würde mich nicht rot werden lassen. Also mittlerweile hätte entweder mein Kopf schon zerplatzen oder ich die Farbe von einer tiefroten Tomate annehmen müssen. Was wahrscheinlich auch der Fall war...

»Ich weiß es nicht...« antwortete ich wahrheitsgemäß. Natürlich darauf bedacht, mir nichts anmerken zu lassen, dass mich dieses, ich nehme mal an, Kompliment komplett aus der Bahn geworfen hatte.

Zum Glück nickte er nur und es entstand eine angenehme Stille.

*****

»Was nimmst du?« fragte mich Kaylam , während wir beide in die Karte schauten.

Wir saßen mittlerweile in einem Café mitten in der Stadt. Es war etwas älter und gleichzeitig auch modern eingerichtet, was eine schöne Atmosphäre erzeugte. Dazu gehörte es auch noch zu meinen Lieblings Cafés hier. Schon als ich kleiner war, bin ich immer hier her gegangen und haben den Weltbesten Kakao gekauft, den es jemals gab. Ja das waren noch Zeiten...doch jetzt hatte sich vieles geändert.

»Für mich bitte einen Kakao.« gab ich meine Bestellung an die freundliche Bedienung auf. »Und für Sie?« nun wandte sich die große schlanke Frau an Kaylam. Aber dieser schien sich noch nicht so wirklich entscheiden zu können. Also beschloss ich ihm einfach die schwere Entscheidung abzunehmen und bestellte für ihn das gleiche Getränk. Er sah mich überrascht an, erwiderte dennoch nichts.

Als die Bedienung mit den Bestellungen in der Küche verschwunden war, hob Kaylam eine Augenbraue und begann zu grinsen. »Ja sorry! Hätte ich nichts gesagt, wären wir noch bis Weihnachten hier gesessen. Außerdem ist das der beste Kakao, den du jemals getrunken hast! Vertrau mir!« verteidigte ich mich sofort, konnte mir aber ein Grinsen meinerseits nicht verkneifen. »Wenn du es sagst...« antwortete er.

»So...hier sind eure zwei Getränke.« kam die freundliche Frau von vorher und stellte uns zwei Gläser vor die Nase. »Danke.« sagten wir beide gleichzeitig lächelnd.

Wie lange ich schon keinen Kakao mehr getrunken habe! Das lag ja schon Jahrzehnte zurück. Umso größer war die Freude, endlich wieder diesen köstlichen Geschmack auf meiner Zunge zergehen zu lassen.

Ich nahm einen kräftigen Schluck und musste glücklich seufzen. Es erweckte Erinnerungen von früher auf, wie ich und mein Dad immer an unserem Stammplatz saßen und ich immer eine extra große Portion in einer Tasse mit Regenbögen darauf bekommen hatte. Ja wir waren jeden Tag hier, weshalb uns jeder Angestellte kannte. Doch umso älter ich wurde, desto weniger hatte ich Zeit hierher zu gehen.

»Was starrst du mich so an? Los trink schon!« forderte ich ihn auf. Mir war nicht entgangen, dass er mich die ganze Zeit über angeschaut hatte.

Er schien aus seiner Starre gefallen zu sein und probierte dieses abgöttische Getränk. Sein Gesicht erhellte sich sofort und seine Augen begannen zu glänzen. »Ach du heilige scheiße schmeckt das gut!« staunte er. Ich musste wegen seiner Reaktion kichern und nahm auch noch einen Schluck.

Warte mal! Musste ich gerade ernsthaft wegen ihm kichern?! Oh Gott was ist denn da los?!

»Ähm...was machst du heute noch so?« fragte ich, um die ganze Situation zu überspielen. Aber wenn ich so nachdenke, war diese Frage auch nicht gerade die beste. Hätte ich nicht einfach fragen können, ob er Haustiere hat oder ob er irgendein bestimmtes Hobby hat?!
Toll gemacht Ravely!

»Hmmm...keine Ahnung. Schule schwänzen, das Leben genießen und ein tolles Mädchen namens Ravely nerven.« sagte er, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.

Ich bin mir zwar nicht so ganz sicher, da sich mein inneres Bewusstsein verabschiedet hat, aber hatte er gerade gesagt ein tolles Mädchen namens Ravely?!?! Das war für mein kleines, zartes Herz zu viel. Und so lief es schon die ganze Zeit. Seit ich ihn getroffen hatte, waren durchgehen solche verdammt blöden Situationen eingetreten. Wieso zum Teufel ist er so offen und sagt einfach alles ohne auch nur ansatzweise peinlich berührt zu sein?

Heeeyy:)

Omg das ist das erste Mal, dass ich hier unten auch mal meinen Senf dazugeben.

Aber 1. hatte ich Bock und 2. wollte ich mich entschuldigen, dass so eeewig lang kein neues Kapitel kam. Ich schreib momentan an mehreren Geschichten gleichzeitig und da kam diese hier manchmal etwas zu kurz. Aber das werde ich auf jeden Fall ändern, weil ich diese Geschichte unbedingt schreiben will und ich sie jetzt schon liebe.

Jetzt mal zu den Charakteren:
Wie findet ihr bisher Kaylam?
Und Ravely?

Das wars jetzt erstmal von meiner Seite

Bis zum nächsten Kapitel<3

Bis zum letzten Atemzug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt