Kapitel 1

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Wie jeden Morgen wachte ich um 6 Uhr morgens auf. Als erstes ging ich mir mein Gesicht waschen und putzte anschließend meine Zähne. Im Nachhinein setzte ich mich vor meinem Spiegel und fing an mich zu schminken. Ich trug Concealer auf, etwas Make-Up, einen Eyelinerstrich und zu letzt Mascara. Nachdem ich auch meinen Lieblingslippenstift auftrug, zog ich mich an; einen schwarzen engen Rollkragenpullover dazu einen braunen lässigen Mantel, in Kombination mit einer schwarzen zerrissenen Skinny Jeans und weiße Reebok-Classics.
"Bahar komm sofort runter!" Befahl mir eine Stimme. Ich lief die Treppen des Penthauses runter in die Küche. "Ja?"
"Spüle das dreckige Geschirr von gestern Abend und dann putzt du das Haus, verstanden?"
"Aber Hala (Tante) ich muss noch zur Univ-"
"Es ist mir vollkommen egal, du erfüllst jetzt meine Anforderungen und erst dann darfst du gehen, Bahar."
Ich blieb stumm und sah sie nur emotionslos an. Das tat sie ständig. Mich nur rumkomandieren und Befehle erteilen. Nie hat sie mir das Gefühl "Liebe" gegeben. Nie. Seitdem mein Vater an einem epileptischen Anfall gestorben ist, lebe ich bei der älteren Schwester meines Vaters. Sie haben noch ein Kind, Dilek. Sie kann mich nicht ausstehen, wieso weiß ich auch nicht. Ich fühle mich alleine. Komplett alleine. Was mit meiner Mutter ist? Ich kenne sie nicht. Ich bin bis zu meinem 17. Lebensjahr bei meinem Vater aufgewachsen. Er wollte nie über meine Mutter sprechen, den Grund konnte ich nie erfahren. Mein Vater war ein sehr starker Mann. Ich bin stolz, seine Tochter zu sein. Auch wenn er für mich der stärkste Mann der Welt war.. Allah (Gott) wollte ihn zu sich. Es wird für uns allen einen Tag geben, an dem wir zu Allah zurück kehren werden, und unsere Strafen abzahlen oder für unsere guten Taten belohnt werden. Meine Tante Sena und Onkel Ramazan, bei denen ich wohnte, nahmen mich zu sich, nachdem mein Vater starb. Sie alle behandeln mich wie ein Dienstmädchen. Immer tat ich dasselbe, jeden Tag. Ich hatte einen Tagesplan, der jeden Tag gleich war. Ich beeilte mich, da ich für alles nur noch 1 Stunde hatte. Ich brachte alle Anforderungen in Erfüllung und verließ um 7.56 Uhr das Haus. Noch 4 Minuten, dann würde meine Vorlesung beginnen. Ich studiere International Management, welches ich meinem Vater versprochen hatte. Ich stieg in meinen Wagen ein und fuhr so schnell es ging zur Uni.
Mit der Vermutung, dass ich mich verspätet hätte, sah ich auf die Uhr und bemerkte, dass ich es rechtzeitig geschafft hatte.
Ich lief durch den Flur dann an der Cafeteria vorbei und kam anschließend zum Zimmer der Vorlesung an. Ich setzte mich nach ganz Hinten und es begann.

[...]

Nach der Vorlesung ging ich in die Cafeteria und suchte nach Yagmur. Sie war meine einzige Freundin. Sie reichte mir. Früher, als mein Vater noch am Leben war, hatte ich sehr sehr viele "Freunde". Doch an meinen schweren Tagen waren sie alle weg. Alle, bis auf Yagmur. Sie gab mir Kraft und Stärke. Durch sie konnte ich wieder auf den Beinen stehen, als ich kurz davor war, alles zu beenden. Dafür dankte ich ihr ein Leben lang. Als ich sie immernoch nicht fand, rief ich sie an.
"Bahaar wo bist du birtanem (Ein und Alles/so ähnlich)?"
"Dreh dich um, hahaha"
Ich lachte mich selbst aus, da ich hinter ihr stand und sie nicht gesehen hatte. Yagmur drehte sich um und umarmte mich. Wir saßen uns an einen Tisch und sie begann, von ihrem Schwarm zu erzählen.
"Und ihr seit wirklich raus gegangen?"
"Jaaaa, er hat mich sogar nach Hause gebracht! Of Bahar, er ist so süß! Wir müssen dir auch langsam einen finden. Du wirst bald 20 und bist immernoch single du Moff hahahah"
"Nein Yagmur, du weißt was ich von Jungs halte. Ja genau, ich halte mich fern. Hahahahaha"

So redeten wir eine Weile, bis die Pause vollendet wurde.
"Warte Bahar, da die Jungs dahinten schauen uns die ganze Zeit an"
"Ach, interessiert mich nicht, komm lass uns zur Vorlesung gehen"
Yagmur rollte ihre Augen mit einem Ach-Bahar-Ach Blick.

Die zweite Vorlesung endete recht schnell, worauf wir die Uni verließen. Wir verabschiedeten uns, da der Bruder von Yagmur sie abholen kam. Ich fuhr wieder nach Hause.

Daheim angekommen, suchte ich mit meinen Blicken nach Sena Hala und Ramazan Amca. Aber fand sie nicht.
Ich hörte aber komische Geräusche vom Zimmer oben. Was das wohl war?

KELEPCE - "Ben seninle Nefes aldigimi Hissettim"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt