7. Kapitel

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Flüstern. Schreie. Gleißendes Licht. Dann Dunkelheit. Ein Donnerschlag. Ein heller Blitz und der Geruch dach Feuer. Dann Stille. Und ein erschrockenes Jaulen einer Katze.

Funkenjunges sprang mit gestäubten Fell auf. Sie riss ihre goldenen Augen auf und quietschte, als sie rücklings gegen ihren Bruder prallte. Der murrte im Schlaf. Nur ein Traum, dachte sie und wollte sich wieder hinlegen. Nur ein Traum.

Dann hörte sie Pfotentrommeln. Der FinsterClan? schoss es ihr durch den Kopf. Aber es waren nur Katzen aus ihrem Clan, die von der Großen Vrsammlung nach Hause kamen. Funkenjunges spürte schon den Ärger der Krieger. Was ist nun schonwieder passiert?

Durch die Dunkelheit leuchteten Silberpfeils Augen. Sie wollte bei ihren Jungen bleiben. Ist sie die ganze Zeit schon wach? Das funkeln in den Augen ihrer Mutter beantworteten ihre stumme Frage. Sie musste gesehen haben, wie Funkenjunges voller Angst aufgesprungen war.

>> Albtraum? << flüsterte sie. Funkenjunges nickte und kuschelte sich an das Brustfell ihrer Mutter. Aber richtig wärmen konnte sie das nicht. Jetzt bemerkten auch die anderen, das der Clan zurück kam.

Wütend brachen die Katzen aus dem Tunnel. Silberpfeil blieb bei ihren Jungen. Und auch Rußtatze, die erst vor ein paar Sonnenaufgängen in die Kinderstube gezogen war, blieb in ihrem Nest. Habichtfell, ihr Gefährte steckte den Kopf durch den Eingang in die Höhle.

>> Alles okay? << fragte er, als er den Angstgeruch bemerkte.

>> Ist was passiert? <<

>> Funkenjunges hatte nur einen Albtraum. Was ist auf der Versammlung passiert? << flüsterte Rußtatze so laut, um den Lärm auf der Lichtung zu übertönen.

>> Steinstern behauptet, eine Patrouille unseres Clans hat Nachtstern getötet! <<

Entsetzt jaulte Silberpfeil auf.

>> Wie kommt er dazu? Nachtstern ist tot? Welchen Grund hätten wir, ihn zu töten? <<

>> Das hat Kupferstern  auch gefragt. Er meinte aber nur, das wir seinen Clan doch eh hassen, das allein würde Grund genug sein. <<

>> Haben die Clans ihm geglaubt? << kam es von Feuerjunges, die wie Goldjunges und Tupfenjunges inzwischen wach war.

>> Ich glaub nicht. << Damit quetschte er sich in die Höhle, putzte kurz Rußtatzes Ohren und verschwand wieder.

>> Schlaft wieder, meine kleinen. << sagte Silberpfeil nun und ignorierte Goldjunges gejammer, er sei nicht klein.

Funkenjunges konnte aber nicht schlafen. Seufzend stad sie auf und tapste zum Heilerbau. Dort kuschelte sie sich an Fichtenzweig, der seelig schlafend neben Rotfunke in einem Moosnest lag.

Er würde erst in ein paar Sonnenaufgängen wieder aus dem Heilerbau gehen dürfen.

Dort schlief Funkenjunges schlussendlich doch ein, inständig betend, keinen Albtraum mehr zu haben.

Sie lief durch einen Wald. Neben ihr tribbelte eine Maus, knabberte an einem Samen. Instinktiv duckte sie sich. Ein lautes Zweibeinerjaulen verjagte die Maus jedoch und sie schlüpfte in ein Loch. Enttäuscht drehte sich Funkenjunges um. Ein kleiner Zweibeiner, vermutlich ein Junges, rannte durch den Wald, vergnügt jaulend. Eine Amsel flog erschrocken davon.

Interessiert beobachtete Funkenjunges das Zweibeinerjunge. Es hüpfte und kreischte, zertrampelte mehrere kleine Büsche und sprang über einen kleinen Bach. Auf einmal landete es mit den großen Pfoten in einem Eingang eines Baus. Es plumste auf den Boden und fing an zu weinen. Laut schrie es durch den Wald, doch kein anderer Zweibeiner kam, um ihm zu helfen.

Warrior Cats - Schattenfeuer (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt