Kapitel 105

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Danke für die ganzen lieben Worte, ich hab fast angefangen vor Freude zu weinen, weil euch mein Schreibstil und alles so gut gefällt :) 
Viel Spaß beim neuen Kapitel, auch wenn es nichts besonderes ist. <3 

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Haylees Sicht:

Justin lag mit geschlossenen Augen im Bett und für einen Moment dachte ich er würde schlafen, weswegen ich extra leise die Tür hinter mir schloss. Doch als ich zu seinem Bett ging, öffnete er die Augen und sah mich schuldbewusst an. Seine Augen waren gerötet und unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Schatten hervor. Die Wunde an seinem Kopf ist genäht worden.
„Wie geht es dir?", flüsterte ich leise. Es fiel mir schwer überhaupt zu sprechen, weil der Schmerz so tief saß. Es kam mir falsch vor einfach zu versuchen weiterzuleben, obwohl ich gerade einen wichtigen Teil meines Lebens verloren hatte. Neben dem Bett von Justin stand ein Stuhl, den Hailey wohl vorhin schon dorthin gestellt hatte. Ich nahm Platz und nahm vorsichtig seine Hand in meine. Justin schloss seine Augen, als würde er diese Berührung genießen wollen. Doch stattdessen fing er wieder an zu weinen.
„Wie soll es mir gehen, Lee? Ich hab sie getötet. Deine beste Freundin ist... und ich bin Schuld", schluchzte er verzweifelt. Mit der freien Hand strich ich ihm über die Wange und dachte an die Worte, die Hailey mir vorhin gesagt hatte. Niemand hatte Schuld an ihrem Tod. Es hätte jeden treffen können und es tat mir im Herzen weh, dass Justin sich die Schuld an allem gab.
„Sieh' mich an, Babe", flüsterte ich leise. Ich hatte einen Kloß im Hals, weil mich so langsam die Wahrheit einholte. Die Wahrheit, dass ich Romy nie wiedersehen würde.

Justin tat, was ich ihm sagte und schaute mir in die Augen. Ich beugte mich zu ihm und legte meine Lippen auf seine. Ich konnte seine salzigen Tränen schmecken und musste mir selbst die Tränen verkneifen. Noch war ich im Krankenhaus und ich durfte nicht zerbrechen. Nicht hier. Meine Trauer musste sich noch bis zuhause zusammenreißen, denn dort würde ich für mich sein und konnte endlich allen Gefühlen freien Lauf lassen.
„Du bist nicht schuld, Jus", hauchte ich nach dem zärtlichen Kuss und Justin brachte ein kleines Lächeln hervor. Er atmete erleichtert aus, als hätte er die ganze Zeit die Luft angehalten und drückte meine Hand ein bisschen fester.
„Das bedeutet mir so viel, dass du das sagst, Shawty. Ich hatte solche Angst, dass du mich verlässt", flüsterte er traurig. Ich schüttelte den Kopf und küsste ihn noch einmal.

„Ich verlasse dich nicht, Justin. Dazu brauche ich dich gerade viel zu sehr. Wir müssen das gemeinsam durchstehen, denn alleine schaffe ich es nicht."
Justin biss sich leicht auf die Unterlippe und nickte mit einem verzögerten Lächeln im Gesicht. Es war viel schöner sein Lächeln zu sehen und es machte mich für einen kurzen Moment glücklicher.

„Ich bin bei dir, Lee. Wir schaffen das."

„Versprich mir nur, dass du dir nicht die Schuld gibst. Es hätte jeden in diesem Auto treffen können", murmelte ich leise.
„Und es hat die Falsche getroffen. Lee, ich habe uns alle in Gefahr gebracht, weil ich diese scheiß Zigaretten haben wollte", protestierte er enttäuscht. Ich strich ihm vorsichtig durch die Haare und versuchte dabei nicht seine Wunde zu berühren.
„Wenn jemand Schuld ist, dann sind es die Paparazzi. Du weißt, dass die Fotografen alles tun um Bilder von dir zu bekommen. Der Unfall hätte auch so passieren können, Justin. Auch wenn dein Fahrer auf die Straße geachtet hätte. Das hat der Polizist selbst zu mir gesagt. Der Paparazzo hätte bremsen können, das hat er nicht. Er ist absichtlich in euer Auto gefahren. Vielleicht wollte er dich damit treffen, du weißt doch wie gestört die sind. Aber es hat nicht dich getroffen und darüber bin ich mehr als glücklich, Babe", flüsterte ich leise.

„Dafür aber Romy. Sie hat mit meinem Leben in der Öffentlichkeit gar nichts zu tun! Nichts! Und trotzdem wurde sie getötet – meinetwegen! Weil ich jede Sekunde von Paparazzi verfolgt werde."

So langsam machten mich seine Worte ein bisschen glücklich. Ich sagte ihm, dass er nicht schuld war und ich glücklich war, dass er überlebt hatte und das reichte ihm nicht? Er musste sich trotzdem Vorwürfe machen?

I bet you will - j.b. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt