Loki FF - Persephone's Sicht

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"Hallo und Herzlich Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe! Ich bin Marta Felis, eure Leiterin und wie wärs, wenn jeder mal sagt, wieso er hier ist und was seine Motivation war hier her zu kommen !", fing die kleine Frau, um die 40, mit einem aufgesätzten Lächeln wie einstudiert zu schnattern an. Oh man, wie ich das alles schon jetzt hasste. " wir fangen mal bei dir an Coul." Coul saß zum Glück am anderen Ende des Kreises. "Ähhhh, a a als also i-i-ich bin hi-hie-hier, wei-weil i-i-ch A-a-an-ang-an-Angs-Angst vo-vo-vor Me-me-men-mensc-mensche-menschen ha-ha-habe." Na, das konnte ja noch spaßig werden. Der Stottertyp war beim Reden echt angespannt gewesen. Armes Würstchen. Meine Gedanken wurden von der spitzen Quitschstimme von Marta weg gezerrt. "Sehr interessant und was ist mit dir Scarlett ?" Scarlett war ein großes, dirres Mädchen um die 23. Sie warf Marta und allen Mädchen einen abschätzigen Blick zu und rümpfte die Nase. "Ich bin Magersüchtig.", sagte sie dann doch. Erstaunlich, ich dachte, dass sie sich zu fein wär um sich herrab zu lassen und mit uns zu sprechen. Marta nickte und das Mädchen neben ihr, ungefähr in meinem Alter fing an zu reden: " Hi, ich bin Luna und ich bin Handysüchtig, deshalb haben mich meine Eltern hierher geschickt." Ich blickte mich in der Runde um. Von allen war sie mir am sympathischsten. Ich bemerkte, dass der Platz neben mir noch frei war und ich hoffte inständig, dass da kein Drogenjunkie hin kommt. Der Typ neben Luna sah sehr abgewrackt aus. "Hallo, ich bin Alkolier, Alkoholier, -IR!", lallte er. Eigentlich wär der Teilnehmer neben mir jetzt dran, doch da er nicht da war, sprang ich an seine Stelle. "Ich bin hier, weil es mir Spaß macht!", sagte ich sarkastisch. Fast alle starrten mich an, offenbar verstand man hier keinen Sarkasmus. Als ich dann bitter auf lachte schauten sie wieder auf einen Punkt hinter mir an die Tür. "Nein, das war nur ein Scherz. Meine Eltern haben mich hierher geschickt, weil sie mich für verrückt halten, weil ich an Götter und die Mythologien glaube. Und sie denken auch, dass ich Selbstmord gefährdet bin." Ich sagte aber nicht, dass meine Eltern das glaubten, weil ich damals versucht habe mit den Avangers gegen die Alienmonster gekämpft habe beziehungsweise versucht habe anderen Leuten zu helfen sich in Sicherheit zu bringen und danach selbst 4 Wochen im Krankenhaus verbringen durfte.

Marta hatte wohl nur darauf gewartet, dass ich fertig wurde, um nicht in mein Wort zu sprechen. "Äh, OK, da Mr Laufeyson endlich da ist kann er ja jetzt etwas über sich erzählen." Verwirrt sah ich kurz zu meinem rechten Nebenplatz und der war nicht mehr leer. Ein junger Mann saß da. Ich wendete mich schnell ab. Ich wollte ihn einfach nicht angucken, aus Angst, er könnte genauso herunter sein, wie die anderen. "Ich bin Loki Laufeyson und von meinem Bruder geschickt worden, um normal zu werden. Er hält mich für verrückt, weil ich wohl anscheinend Größenwahnsinnig bin.", sagte er mit einer melodischen, dunklen Stimme.

Loki, Thor, Laufeyson, Größenwahnsinnig, Avangers, Loki

Da fiel es mir wieder ein. Loki hieß ein Gott. Der nordische Gott der Chaos, der Lügen und des Bösen. Thor war der nordische Gott des Donners. Marta nickte und mein linker Partner stellte sich vor. Ein Computersuchti. Nun traute ich mich doch, Loki anzusehen und OMG, er war ja mal so das Gegenteil von Abgewrackt. Er hatte schwarzes, glänzendes, langes Haar, ein schmales Gesicht und stechend grüne Augen. Unsere Blicke kreuzten sich und er sah mich neugierig an.

"Hey, ich bin Persephone Bellona, wie die Göttin der Unterwelt und die Kriegsgöttin, aber du kannst mich Pers oder Persephone nennen." Einen kurzen Moment könnte ich Verwirrung in seinen Augen aufflackern sehen, doch dann sagte er nur: " Sehr erfreut, du kannst mich Loki nennen." Marta räusperte sich und ich sah auf meine gold- und rosefarbende Armbanduhr. Ich hatte die Zeit gar nicht vergehen gemerkt. Marta sagte dann: "Also, schön dass wir uns nun alle kennen und ihr werdet gleich in eure Zimmer verteilt." Hä, Zimmer verteilen ? Hab ich da irgendetwas nicht mitbekommen ?

-Rückblende-
Mam und Dad lasen sich einen Artikel durch. "Mam, was ist jetzt mit diesen blöden Internat ? Muss ich da wirklich hin ?"

-Gegenwart-

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das angebliche Internat sollte in Wirklichkeit diese Klinik hier sein. Wut kochte in mir auf und schnell versuchte ich wieder meine Mitte zu finden bevor jemand etwas merkte. Ich krallte meine Fingernägel in meine Handfläche, streckte dann die Finger und atmete tief ein und aus. Schon war ich wieder relativ ruhig, doch ich hatte das Gefühl, dass Loki es gemerkt hatte. Ich darf mich nicht aufregen, denn sonst passieren unerklärliche Sachen in meiner Umgebung. Sachen, die andere Menschen verletzt oder gar tötet.

Marta teilte uns Zimmerpläne und Tagesabläufe aus.
Dann durften wir unsere Zimmer aufsuchen und hatten eine halbe Stunde Zeit sie zu erkunden.

Ich hatte Glück, das Zweierzimmer hatte ich für mich allein. Das hieß ein großes privates Badezimmer, eine große Dusche mit Badewanne, einen riesigen hölzernen Schrank und ein riesiges weißes weiches Doppelbett für mich allein. Auch wenn ich es seltsam fand, dass ein Zweierzimmer in einer Anstalt Doppelbetten hat. Ich ließ mich rückwärts auf das Bett fallen. Erst da viel mir auf, dass das Bett sehr nah an der rechten Wand war. Ich guckte auf meinen Plan und sah, das Loki das Zimmer zu seiner Rechten hatte. Pff, ich schnarchte eh nicht, aber ich redete im Schlaf, dass könnte ein Problem werden. Hoffentlich hört man nicht alles direkt durch dieses Fenster und die Wand. Ich zuckte nur mit den Schultern, weil es in dem Moment egal war und fing an die Sachen, die Mam vorbei gebracht hatte einzuräumen. Nach ungefähr 15min war ich fertig.

Ich ließ mich nochmal auf das Bett sinken und sah mich um. Graue Wände, braune langweilige Möbel und ein großes Bett mit weißer Bettwäsche. "Wie in einer Anstalt.", seufzte ich und schmunzelte. In gewisser Weise war ich ja auch in einer gelandet.

Da fiel mir das kleine Gitter am Kopfende des Bettes auf. Neugierig geworden krabbelte ich zum Gitter und guckte hindurch. Durch das Gitternetz könnte man Loki's Zimmer erkennen. Es sah aus, wie meins, nur dass sein Bett auf der linken Seite war. Ich streckte die Hand aus und versuchte das Gitter weg zu schieben. Es funktionierte. -Wie in einem Beichtstuhl- schoss es mir durch den Kopf. Ich schob das Gitter wieder vor und stockte einen Moment, denn ich konnte Loki durch dieses kleine Fenster in der Wand seine Sachen einräumen sehen. 

Ich grinste und sah wieder durch mein eigenes Zimmer. Ich wusste ja schon vom ersten Moment an, dass ich es hassen würde, aber diese Farblosigkeit macht mich verrückt. Aber zum Glück hatte meine Mam daran gedacht mir meine Malsachen mitzugeben, sodass ich wenigstens gegen das Grau arbeiten kann. Mein Blick huschte weiter durch den Raum und so langsam wurde mir klar, dass es keine spitzen Gegenstände hier im Zimmer gab. Nicht das ich welche brauchen würde, aber selbst wenn ich es wollte würde ich mich hier nicht so leicht umbringen können, auch wenn ich das nicht vor habe. Die Uhr zeigte bloß 3 Minuten mehr als vorher und ich beschloss schon mal zum Aufenthaltsraum zu gehen.

Im Aufenthaltsraum saßen schon Marta, der Alkoholiker und Luna. Ich entschloss mich dazu mal mit Luna zu sprechen. "Hi, ich bin Persephone, du bist Luna richtig?", stellte ich mich ihr vor. "Ähm Ja, hi. Und wie gefällt es dir hier?", fragte sie sichtlich etwas ratlos worüber wir reden sollten. "Ehrliche Antwort?" "Ehrliche Antwort." "Oke, ich finde es schrecklich hier. Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich ein Internat besuchen und vorher noch mal zu dieser Selbsthilfegruppe gehen soll." "Uh, du hast also auch so strenge Eltern. Da kann man nicht viel machen. Meine Eltern hat es genervt, dass ich nur am Handy gehangen hab, also soll ich mich hier bessern." Sie zuckte mit den Schultern und lächelte. "Na dann viel Glück dabei" Sie lachte. "Ja danke, dir auch viel Glück beim überwinden deiner Selbstmordphase" Ich lachte auch. "Meine Eltern denken das bloß, ich will mich eigentlich gar nicht selbst umbringen.", erklärte ich mich und zuckte mit den Schultern.

"Ich bitte um ihre Aufmerksamkeit!", rief Marta und allen zu und wir drehten uns zu ihr um. Mittlerweile hatten sich alle in dem Aufenthaltsraum versammelt.

Loki FF | Irre Treffen Sich *discontiniued*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt