Sadie und Ash - Romantische Redaktion

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(Damn Badbabe)

"Also Freitag dann 'Dinner in the Dark'?", fragte Ash mich, seine blauen Augen waren direkt auf mich gerichtet.

"Ich denke schon, jap", nickte ich zur Bestätigung und schrieb den Punkt in unser Planungsmodell. Nach den Sommerferien hatte Michael, unser Schulredakteur, gefragt, ob wir nicht noch eine Artikelreihe machen wollten, da die Schülerzeitung sich so gut verkaufte. Wir hatten nicht lange überlegt, bevor wir zugestimmt hatten. Irgendwie hatte die Zeitung uns ja zusammen gebracht.

"Okay, und was sagst du dazu, dass wir hier jetzt abhauen?" Ash klappte seinen Laptop zusammen, ohne auf eine Antwort zu warten, und stand auf. Ich grinste ihn verschmitzt und wahrscheinlich bekloppt-verliebt an und tat es ihm gleich. Wir waren eh die letzten in der Redaktion, alle anderen waren schon längst nach Hause gegangen.

"Hey!" Ash zog mich zu sich, gerade als ich zur Tür gehen wollte. "Nicht so schnell, junge Dame", grinste er schief und senkte seine Lippen auf meine. "Kauf' dir was Schönes für Freitag", raunte er mir dann zu und zog mit seinen Zähnen leicht an meinem Lippenpiercing. 

"Wieso? Du wirst es ja in der Dunkelheit eh nicht sehen können", lachte ich leise, nachdem ich mich vorsichtig von seinem Biss gelöst hatte. Eine aufgerissene Lippe konnte ich gerade nicht wirklich gebrauchen.

"Vorher und nachher aber schon", murmelte er, während er mit meinen Haaren spielte. Seit drei Monaten waren wir jetzt zusammen und immer noch vergaß ich, in seiner Nähe und unter seinen Berührungen fast zu atmen. Verliebt bis über beide Ohren sah ich zu ihm auf, tauchte in seine abenteuerlichen Augen ein und genoss es, mich in seinen Armen zu befinden.

Ein Räuspern riss uns aus unserer kleinen Welt und ertappt drehten wir uns zur Tür, durch die Dayna in dem Moment hereinkam. Beziehungsweise, ich fühlte mich ertappt, Ash grinste nur zufrieden und anzüglich und folgte Dayna mit seinen hellblauen Augen. Sie würdigte uns keines Blickes, als sie zum Redaktionsschrank ging, ein Buch rausholte, es sich in ihre Tasche steckte und wortlos wieder verschwand.

"Sie hat wahrscheinlich gehofft, dich alleine hier vorzufinden", flüsterte ich kichernd und schulterte meine Tasche. Ein wenig tat Dayna mir ja schon Leid, aber ich liebte Ash einfach zu sehr, als dass ihre Eifersucht mich wirklich störte. Sie war so in ihn vernarrt gewesen, dass sie ernsthaft geglaubt hatte, dass sie bei ihm eine Chance hätte. Obwohl Ash nie Interesse gezeigt hatte, war sie der felsenfesten Überzeugung gewesen, dass seine Gefühle für sie mindestens genauso tief waren wie ihre.

Ash hatte einen amüsierten Gesichtsausdruck aufgesetzt und schüttelte den Kopf. "Das hätte ihr nichts gebracht. Denn so lange ein Mädchen nicht Sadie heißt und aussieht wie eine ganz bestimmte Sadie, hat sie bei mir eh keine Chance."

"Du bist ja heute echt in romantischer Stimmung! Pass auf, dass mir das nicht zu kitschig wird", zog ich ihn auf, während ich mir seine Hand schnappte und wir gemeinsam den Raum verließen.

Es war so unglaublich befreiend, nicht geheim zu halten, dass wir zusammen waren. Einfach in vollen Zügen zu genießen, dass mir der heißeste Badboy der Geschichte gehörte. Obwohl, so bad war er ja im Grunde gar nicht.

"Kannst du dich noch an den ersten Tag nach den Sommerferien erinnern, als wir händchenhaltend diesen Flur entlangliefen?" Ash sah mich von der Seite an.

"Natürlich, wie könnte ich das vergessen?" Ich erwiderte seinen Blick und war froh, dass das Schulgebäude schon so gut wie leer war. Egal, was vor mir war – ich hatte dafür keine Augen.

Am ersten Tag im neuen Schuljahr hatten wir gleich die Bombe platzen lassen. Nachdem wir fast zwei Monate schon zusammen gewesen waren und mit ziemlicher Sicherheit noch ewig ein Paar bleiben wollten, waren wir einfach händchenhaltend in die Schule spaziert. Natürlich hatte Ash es auch nicht sein lassen können, mich vor der gesamten Schule in seine Arme zu ziehen und zu küssen. Und zwar so richtig zu küssen. Nur bei der Erinnerung bekam ich schon weiche Knie.

Eine Woche lang wurde anscheinend über nichts anderes geredet, als über den Badboy, der die Schwester seiner Ex verführt hatte.

Da Brooke das aber zu allem Glück ziemlich gelassen nahm – und außerdem mittlerweile selber mit Don zusammen war – verebbte das Getratsche langsam aber sicher.

Trotzdem fielen mir immer noch die eifersüchtigen Blicke vieler Schülerinnen auf. Verhasst sahen sie mich an; träumend, fast schon hingebungsvoll, sahen sie Ash an. Aber auch damit konnte ich leben – denn er gehörte schließlich mir.

Wir traten in die Frühherbstsonne und mit vor Stolz geschwellter Brust sah ich zu meinem Freund auf. Der Mann meiner Träume.

"Wer als erster bei den Maschinen ist!", rief er plötzlich und lief lachend Richtung unserer Motorräder.

Grinsend schüttelte ich den Kopf und lief hinter ihm her, wohlwissend dass ich ihn in hundert Jahren nicht einholen würde. 

'Der Mann meiner Träume - mein Arsch', dachte ich. 

Wohl eher Kindskopf meiner Träume.

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Sash is alive! :D <3

HeyGuys77 & Tyskerfie

One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt