Damian und Blair - Bella Casa II

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Blair stieß mit mir an und sah dann fragend zu mir. „Und du? Hast du heute was Sinnvolles gemacht oder wie immer nur gefaulenzt?"

Ich schnalzte amüsiert mit der Zunge. „Tz, ich mache immer etwas Sinnvolles", kam es großspurig von mir. „Ohne mich würde der Verlag gar nicht mehr existieren!"

Blair lachte. „Es ist wirklich fast schon bewundernswert, wie überzeugt du von dir selber bist. Es hört nie auf, oder?"

„Nein, weil ich nie damit aufhören werde, genial zu sein", grinste ich breit und brachte Blair damit wieder zum Lachen. Das war übrigens das schönste Kompliment, das sie mir geben konnte – wegen mir zu lachen.

Also klar, ich wusste, dass ich lustig war, aber gerade Blair war es doch, die ich so gerne beeindrucken wollte.

"Mal Spaß bei Seite. Wir haben ja diesen neuen Azubi in der Abteilung bekommen und ich war heute dran, ihm das Eine oder Andere beizubringen. Und glaub mir, der Junge ist doof wie eine Wand." Ich schüttelte aufgebend den Kopf.

"Dann weißt du ja jetzt, wie es Maya mit dir ging", neckte Blair mich und ungläubig sah ich zu ihr. Vielleicht sollte ich mir das mit dem Antrag doch nochmal überlegen.

"Ich weiß, dass bei mir die Ordnung zu wünschen übrig lässt", gab ich zu. "Aber bei Miklos ist das um Dimensionen schlimmer. Und was ist das überhaupt für ein Name? Miklos!", regte ich mich mehr auf als ich wahrscheinlich sollte. "Als wäre er irgendein Gott aus der griechischen Mythologie. Dabei hat er nichts drauf! Und das schlimmste kommt ja noch. Ich hänge die nächsten drei Wochen an ihm!"

Blair lachte schadenfroh aus ganzer Seele, was auch mich zum Schmunzeln brachte. In dem Moment trat Ceil an unseren Tisch und servierte die Vorspeise.

"Ein Pilze-Risotto in einer Parmesan-Kracker-Form auf einem Boden aus karamellisiertem Rotwein", erklärte sie und mit leuchtenden Augen sahen wir das Essen vor uns an. Die Anrichtung war aber auch wirklich der Hammer. Die spiegelglatte, bordeaux-farbene Unterlage, das runde, verspielte Gerüst aus geschmolzenem und gehärteten Parmesan und darin das wohlriechende Risotto, das farbenmäßig eine Mischung aus den beiden anderen Komponenten war. Wuhu, und ich würde das gleich essen!

"Dann wünsche ich einen guten Appetit!", sagte Ceil noch und zog sich zurück.

"Wow", hauchte Blair und sah fast schon anbetungswürdig auf das Essen. Ich griff nach meinem Weinglas und hob es an.

"Auf einen schönen Abend – und hau rein!", zwinkerte ich meiner Freundin zu, die auch mir zuprostete und sich dann über das Essen hermachte.

Meine Mama war das reinste Kochgenie, Blairs Essen war auch nicht ganz miserabel und ja, ich selber konnte auch das Eine oder Andere in einer Küche herzaubern.

Aber das hier... Ich war sprachlos. Was Fabio mit nur wenigen Zutaten zaubern konnte, machte mich immer wieder aufs Neue fassungslos. Und für einen kurzen Moment vergaß ich sogar meine Aufregung wegen des eigentlichen Höhepunktes heute Abend.

"Wieso kochst du nicht so gut?", fragte Blair mich auf einmal und mit vollem Mund sah ich sie an. Schnell kaute ich zu Ende, obwohl ich eigentlich den Geschmack jedes verdammten Reiskorns genießen wollte.

"Tu ich doch auch!", behauptete ich mit einem Grinsen. Blair zückte nur eine Augenbraue. Mehr wollte sie dazu also nicht sagen.

Als wir aufgegessen hatten, warteten wir nicht lange und schon kam Ceil, um die leeren Teller und Gläser wegzuräumen.

"Hat's euch geschmeckt?", fragte sie, während sie alles auf einem Tablet balancierte. Mir fiel in dem Moment auf, wie klein Ceil eigentlich war. Kaum größer als meine Blair. Aber immerhin größer. Kleiner war auch kaum möglich.

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