Shakespeare in Love

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Schnell schlüpfte ich in meine Jacke. „Mum, beeil dich, wir müssen los", rief ich genervt. „Ich muss mich umziehen, geschminkt werden und nochmal wichtige Textstellen durchgehen!" „Ja mein Schatz, ich bin schon fertig! Wir brauchen mit dem Auto zehn Minuten, also kein Grund zur Aufregung!", versuchte meine Mutter mich zu beruhigen. Heute hatte die Theatergruppe, in der ich mitspielte, die Premiere von „Romeo und Julia" und ich musste als Romeo natürlich pünktlich sein. Es war das erste Mal, dass ich eine Hauptrolle hatte, dementsprechend nervös war ich natürlich. „Boo Bear, kommst du? Gerade noch hast du mir gesagt ich soll mich beeilen und jetzt stehst du vor der Tür herum", sagte meine Mutter. Schnell sprang ich die letzten Treppenstufen hinunter und stieg dann mit meiner Mutter ins Auto. Um mich abzulenken drehte ich das Radio auf. „Act naturally" von den Beatles schallte mir entgegen. Unwillkürlich musste ich lächeln – „Well, I'll bet you I'm gonna be a big star, might win an Oscar you can never tell". Meine Mutter griff nach meiner Hand und drückte sie. "Du schaffst das mein Schatz! Ihr habt so lange geübt und geprobt und du hast einfach ein großes Talent! Du gehst schon seit zehn Jahren zum Schauspielunterricht und bist ausgesucht worden, in dieser Produktion mitzuspielen, aus 100 anderen Bewerbern haben sie dich ausgewählt. Du kannst das, du schaffst das und ich bin unglaublich stolz auf dich", sagte sie und lächelte dieses warme vertraute Lächeln. Als Antwort drückte ich ihre Hand ebenfalls. Sie hat recht, ich kann das! Ich atmete einmal tief durch. „Komm Lou, wir sind da", drang die Stimme meiner Mutter zu mir. Ich stieg aus und ging mit weichen Knien zum Haupteingang.

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„Hallo Leute. Schön das jetzt alle da sind, zumindest mehr oder weniger. Ich habe schlechte Nachrichten: Zayn ist krankgeworden, er kann nicht kommen", eröffnete uns Simon, unser Regisseur und Leiter der Gruppe. Zwischenrufe wurden laut. Niall, der den Mercutio spielte rief „Findet die Prämiere überhaupt statt?" und auch sonst hörte man Aussagen wie „Was hat er?", „Ohne ihn können wir das Stück vergessen" oder „Spielen wir dann überhaupt?" wurden laut. „Lasst mich ausreden, Leute! Wir können das Stück nicht verschieben, es sind zahlreiche Sponsoren eingeladen und natürlich auch die Talent Scouts, die euch eventuell ein Stipendium verschaffen können. Der Ersatz sollte gleich da sein, er hat die Rolle des Benvolio schon zwei Mal erfolgreich gespielt. Er kennt sich also aus und sollte eine gute Lösung sein, bis Zayn wieder einsatzfähig ist", fuhr Simon fort. „Ah, da ist er auch schon. Das hier ist Harry Styles, unser heutige Benvolio", stellte Simon uns den jungen Mann vor.

Mir blieb der Atem weg. Völlig verdattert schaute ich auf diesen wunderschönen Mann. Er war groß, um einiges größer als ich, und hatte braune Locken, die sein Gesicht umrahmten. Das schönste jedoch waren seine Augen. Das Grün leuchtete förmlich und obwohl er mir nicht direkt in die Augen sah, war ich gefangen von seinem Blick. Ich konnte, ohne ihn je auf der Bühne gesehen zu haben, als Naturtalent einstufen – er hatte diese Ausstrahlung, mit der man Massen packen konnte.

Um ein Haar hätte ich angefangen zu sabbern, wenn mich Simon nicht aus meinen Gedanken gerissen hätte. „Louis, ich würde sagen, ihr geht einige Szenen durch, um euch aufeinander einzustellen, dann fühlt sich das alles nicht komplett neu an, okay? Ihr anderen könnt das ebenfalls nochmal tun, ein paar gehen schon in die Maske und machen sich für die Bühne bereit", gab Simon Anweisungen, dann ging jeder in seine eigene Richtung. „Viel Spaß, Louis!", wünschte mir noch mein bester Freund Liam, der die Rolle des Tybalt hatte, und zwinkerte mir grinsend zu. Er wusste, dass Harry voll mein Typ war und konnte anhand meines Blickes ablesen, dass er mich jetzt schon beeindruckt hatte.

„Okay...dann lass uns mal zur Bühne gehen oder?", fragte ich nervös. „Passt. Ich bin übrigens Harry", sagte er mit einem umwerfenden Lächeln und hielt mir die Hand hin. „Ich bin Romeo...äh...ich meine, ich spiele den Romeo, ich heiße Louis", antwortete ich nervös. Er brachte mich ein wenig...sagen wir, aus der Fassung. Ich griff nach seiner Hand um mich nicht komplett lächerlich zu machen und eine Art sanfter Stromschlag, ich weiß auch nicht, wie man das besser beschreiben könnte, durchzuckte mich. „Alles klar, Romeo", antwortete Harry grinsend und folgte mir zur Bühne.

„Sollen wir gleich mit der ersten gemeinsamen Szene beginnen?", fragte Harry. „Ja, klar", antwortete ich. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch, um mich zu konzentrieren und in den Romeo hineinzuversetzen. In Harrys Gegenwart war das zwar eine Herausforderung, aber als er begann, hatte ich mich gefasst. Ich hatte das bei meinen ganzen Aufführungen gemerkt – ich hatte ein Bühnen-Ich. Es unterschied sich von mir, war sensibler und selbstsicherer und erschien unter ein bisschen Konzentration, wenn ich eine Bühne betrat. Dann konnte ich alles sein: ein verliebter Prinz, ein loyaler Freund oder ein leidender Kranker. Ich wartete auf Harrys Einsatz.

- Guten Morgen, Vetter.

- Ist der Tag noch so jung?

- Es hat eben neune geschlagen.

- Weh mir! Wie lang scheinen uns kummervolle Stunden! War das mein Vater, der so eilfertig sich entfernte?

- Er war's; aber was für ein Kummer verlängert Romeo's Stunden?

- Der Kummer, das nicht zu haben, was sie verkürzen würde.

- Seid ihr verliebt?

Wenn er nur wüsste...(aber natürlich nicht, sowas wie Liebe auf den ersten Blick gab es natürlich nicht).

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„Geschafft, Leute. Ihr habt die Prämiere alle gut und erfolgreich überstanden", rief Simon lachend und begann zu applaudieren. Wir stimmten lachend mit ein. „Du warst super Louis, ein Hoch auf unseren Romeo", rief Liam und umarmte mich. Die anderen stimmten ihm zu und jubelnd wurde ich von ihm, Niall und ein paar anderen zu meiner Garderobe getragen. „Danke, Leute. Ihr auch!", erwiderte ich und glühte förmlich vor lauter Glück. Es hatte mir einen unglaublich großen Spaß gemacht und war super gelaufen!

Jemand klopfte an meine Tür. „Moment", rief ich, doch sie ging schon auf. Gerade wollte ich zu einer Beschwerde ansetzen, weil ich oberkörperfrei dastand, doch meine Mutter meinte nur: „Mein Baby habe ich schon nackt gesehen, also ist mir das völlig egal! Dann fuhr sie fort: „Du warst großartig, Boo Bear, du hast alles aus dir herausgeholt. Während der Todesszene haben einige Leute ihre Taschentücher herausgeholt, weil du sie so berührt hast. Du hast heute Abend anders gespielt als sonst, mit mehr Herzblut!" Sie küsste mich auf die Wange. „Einige Talentscouts haben mir ihre Karte gegeben, sie wollen, dass du dich mal bei ihnen meldest!", fügte sie noch hinzu, dann umarmte sie mich. „Ich kann es nicht oft genug sagen: Ich bin so stolz auf dich! Ich warte vor dem Theater bis du fertig bist", dann verließ sie den Raum.

Wenige Augenblicke später hörte ich ein erneutes Klopfen. Diesmal vollständig bekleidet öffnete ich die Tür und riss erstaunt die Augen auf. „Harry", sagte ich verwundert. „Louis, du warst umwerfend. Du hast die Menge gepackt, deine Ausstrahlung war so wahnsinnig toll und deine Darstellung so überzeugend und berührend. Ich bin unglaublich beeindruckt und habe großen Respekt vor dir!", platzte es aus dem Lockenkopf heraus. „Danke, Harry. Das kann ich nur zurückgeben!", erwiderte ich und spürte, wie meine Wangen rot wurden. Ich senkte verlegen meinen Blick. „Da ich dir jetzt sowieso mehr oder weniger gestanden habe, dass ich dich toll finde, gibt es kein Zurück mehr. Möchtest du vielleicht mal mit mir ins Kino gehen?", murmelte Harry. Ich hob den Kopf und sah seinen unsicheren Blick und seine wunderschönen grünen Augen. „Ja, sehr gerne sogar!", antwortete ich schüchtern. „Dann brauch ich nur noch deine Telefonnummer, damit ich mich bei dir melden kann", sagte er und strahlte vor Freude. Ich notierte sie auf einem kleinen Zettel und gab sie ihm. „Danke, Lou. Ich möchte nur nochmal sagen, dass du wahnsinnig gut gespielt hast und ich mich freue, dass wir hoffentlich bald gemeinsam ins Kino gehen", meinte er, sah mir aber diesmal in die Augen. „Ich mich auch, sehr!", erwiderte ich. „Dann noch einen schönen Abend! Ich melde mich!", sagte er und schneller als ich „Theater" sagen konnte, beugte er sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Gute Nacht und süße Träume!" wisperte er mir noch ins Ohr, dann drehte er sich um. Ein riesiges Lächeln lag auf meinen Lippen. Ich würde herrlich süß träumen!

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Hi :)

Mal wieder ein neuer Teil ;)

Wie gefällt er euch?

Eure Apollonia <3

Larry Stylinson OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt