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Während der Nebel sich wie ein großes schwebendes Monster über die Autobahn bewegt und alles um mich herum verblassen lässt, höre ich ihre Schritte hinter mir über die Brücke schleichen. Das Geländer ruckelt langsam, als sie über es klettert und sich zwei Meter neben mich setzt.

Das Geländer quietscht leicht, während sie ein wenig mit den Beinen schaukelt.

Ich schaue nach unten. Die Straße ist zwar noch zu erkennen, doch man sieht wie eine Dicke Nebelschwade über sie hinweg wabert.

Der Anblick jagt mir fast schon ein schauern über den Rücken. Es wirkt so kalt und stumpf, so falsch und doch so seltsam liebenswert, so seltsam schön...

Als sich das rotegeländer kurz doller bewegt zucke ich zusammen und blicke nach links.

Das Mädchen hat sich nach vorne gelehnt.
Ihr Kopf dreht sich zu mir, sie scheint meinen Blick gemerkt zu haben.
Sie lächelt. Lächelt mich an aus ihren traurigen Augen, während sie ihren Körper über den Abgrund lehnt...

Mein Blick Gefriert. Denn etwas in Ihren Gesicht scheint mir zuzuschreien: Lauf und komm nie wieder zurück...

Das rote Geländer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt