Epilog

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Die Sonne scheint auf meine kurzen blonden Haare. Ich kratze mir am Hinterkopf, als ich auf die Flügeltür des Krankenkhauses zu steuere.

Seid 4 Jahren habe ich keines mehr betreten. Seid dem Tag, als man sie aufgab.

Doch ich bin es ihr Schuldig mich meiner Angst abermals zu stellen.

Sobald ich die Tür öffne verschwindet die warme Sommerluft und wird zu einer kühlen, ja fast schon kalten Luft. Die Klimaanlagen an den Decken, rattern fröhlich vor sich hin. Und ordnen sich in die Hintergrundkulisse ein.

Mein Weg durch die Gänge erscheint mir länger als gewohnt. Auch an ihrem alten Zimmer laufe ich vorbei. Während ich mich auf den Weg zu Zimmer 137 mache.

Als ich die Tür öffne lächelt er mir schon entgegen. Thomas hat die Augen auf mich gerichtet und sein Gesicht sieht schon fast wieder glücklich aus.

"Jonathan" meine Mundwinkel ziehen sich ebenfalls nach oben. Ich schreite aufs Bett zu und setzte mich auf die Kante. Greife nach seiner Hand.

"Wie geht es dir?"
"Besser" sagt er und lächelt schwach.
"Tust du mir einen Gefallen?"
Ich nicke. Alles würde ich für ihn tun.
"Bitte erzähle es nicht meinen Eltern."

Mein Blick senkt sich etwas. Huscht über seine verbundenen Arme.
"Tust du mir dann auch einen Gefallen?"
"Welchen?"
"Bitte tue es nie wieder, ich möchte nicht noch einen Menschen verlieren Thomas."

Er schaut mir in die Augen.
"Ich verspreche es dir, Jonathan."

"Ich meine es ernst Thomas. Bitte, bitte verlass mich nicht....."

Er wird mich nie verlassen.
Er wird es nie wieder versuchen.
Ich kannte ihn bis zu meinem Lebensende...

Das rote Geländer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt