Say you're just a friend..

Allein- so wie immer.?

Nachdem Nialler wirklich weg war und ich wohl begriffen hatte , dass er nun wirklich weg ist , begannen die schlimmsten Jahre der Welt für mich.

An dem Abend , an dem ich Nialler das letzte mal sah , wurde mir auf einmal klar wieso er das alles gemacht hatte.
Wieso er so gefühlvoll war..
Weil er wusste das es das letzte Treffen für eine lange Zeit werden würde.

Nachdem ich im Feld zusammengebrochen war , lief ich nach Hause und versuchte ihn auf seinem Handy zu erreichen.
Doch er hob nie ab.
Ich probierte es jede Minute.
Jeden Tag.
Bis ich irgendwann einsah , das er niemals mehr dran gehen würde.

Und doch gab ich nicht auf , bis eines Tages die Stimme durch meine Lautsprecher drang , bei denen ich wieder anfing zu weinen.
"Diese Nummer ist nicht verfügbar..."

Jedoch musste ich einfach begreifen , dass mein Leben weiter geht , weiter gehen muss.

Auch ohne Niall

In meinem Zimmer räumte ich endlich mal gründlich auf und packte alle schmerzvollen Erinnerungen in einen großen Karton.
Unsere Fotocollage , die er mir zum Geburstag geschenkt hatte.
Unsere Fotoalben , die wir zusammen beklebt und geschrieben haben.
Sein Lieblingspulli , den er mir gegeben hatte wenn mir kalt war.
Seine Lieblingsboxershort , die ich ihm geklaut hatte...er macht bis heute seine Mum dafür verantwortlich das sie weg war.
Und sein  erstes Fußball Trikot.
Alle seine CD´s , die er für mich aufgenommen hatte , damit ich mich nicht so alleine fühlte , wenn er mal weg war.

All diese Erinnerungen sollten weg.
Den riesigen Karton brachte ich dann in den Keller , schaltete das Licht aus und ab da begann dann mein neues Leben.

Ich ging allein zur Schule, denn außer Niall hatte ich keine Freunde.
Aber so hatte ich die Chance einen guten Abschluss zu schaffen.

Und den schaffte ich auch mit 1,0 verließ ich die Junior High und wechselte auf die High School.
Nach Niall , fragte mich niemand , denn es scheint so , als hätten alle gewusst , dass er wegzieht.

Naja , alle außer mir.

"Ach....Hallöschen Sam, du ich habe da ein paar Probleme mit Mathe!", sagte Trash und lacht schelmisch , während er mir sein Mathe Buch in die Arme drückt.

Es war alles so wie immer...

Ich musste für jeden Hausaufgaben machen und wenn sie falsch waren bekam ich Prügel.

"Bis wann brauchst du sie?", fragte ich fast flüsternd und sehr ängstlich, denn seit Nialler weg war , gab es niemanden der mich beschützen konnte.

Ich war ganz allein.

"Bis Morgen! Und bau diesmal keine Fehler ein ich brauche echt mal wieder eine 1!"

Ich nicke nur, packe dasBuch in meine Tasche und machte mich auf den Weg ins Café.
Dort arbeitete ich schon über 2 Jahre und sammelte das ganze Geld , damit ich hier irgendwann weg konnte.

"Hey Dennis!", sage ich leicht lächelnd als ich seinen Laden betrete.
Dennis ist ein relativ alter Mann Ende 50.
Er hat graue Haare einen kugelrunden Bauch und eine ebenso runde Brille auf der Nase.
Im Groben und Ganzen sieht er ziemlich symphatisch aus.

Früher hatten Nialler und ich oft in seinem Café gesessen , meisten wenn es regnete.
Wir setzten uns in die kuschlige Ecke und betratchteten die Regentropfen wie sie am Fenster herunter liefen.
Wir schlüften an dem köstlichen Kakao von Dennis und redeten ein wenig.