~12~Möglichkeiten

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Liam Pov.

Meine Nägel kratzen über meine Haut. Ich hätte es ihr erzählen müssen, sie warnen müssen, dass ich es nicht unter Kontrolle hatte, dass die Macht, der Einfluss einfach zu stark war, dass sie hilflos gegen so eine Macht ist, dass nicht sie sondern ich es war, der besessen war und das schon immer, von klein auf. Kat war nur eine Art Ablenkung, am Anfang jeden falls. Doch jetzt, sie wurde mir einfach zu wichtig, und der Drang mich gleich aus dem nächsten Fenster zu stürzen um sie vor mir zu beschützen immer stärker.

Wie lange könnte ich es wohl noch ertragen, ihren leblosen Körper in der Ecke liegen zu sehen? So verlassen, so tot und dass nur wegen mir, durch meine Hand. Sie war ein Teil von mir, Bloody Mary war wie ein Zwilling von mir, nur in weiblich, ich könnte sie abgeben doch nur in einen toten Körper und selbst dann würde der Dämon, welcher schon immer in mir lauerte, Unheil und Unfrieden stiften. Sie würde sich über alles was mir lieb wäre stürzen und dafür war Kat einfach zu gut, doch welche Möglichkeiten hatte ich noch?! Ich konnte nicht mehr weiter in diesem Raum hocken und auf sie starren, auf die Liebe, meine wirklich Erste, und ich hatte es zerstört für immer. Insgeheim hoffte ich jeden einzelnen Tag aufs Neue, dass sie sich bewegt, einfach irgendein Zeichen gibt, dass sie lebt, doch ich wusste genau dass sie weg war, und dass für immer.

Meine Finger griffen nach dem Messer, welches neben mir lag, und umschlossen den Griff. Die Wut, der Frust, ich konnte alles in Grenzen halten, probieren nichts zu fühlen, doch ich hatte seit Tagen, nein, schon sogar seit Monaten kein Tageslicht mehr gesehen, geschlafen habe ich auch kaum, da ich es nicht konnte, die Träume waren zu schlimm, zu schmerzhaft, kaum zu ertragen, immer ihre Stimme, ihre Schreie in meinem Kopf zu hören. Ich wollte sie zurück, und ich werde es auch schaffen, dass sie sich wieder bewegt, ich muss es einfach schaffen, für sie, für Kat. selbst wenn ich dafür einen alten Dämon erwecken muss.

Mary Pov.

Seit Jahren schreie ich, will ihn damit quälen damit er mich raus lässt, frei lässt, ich endlich existieren kann. Unserer Mutter zu folge existierte ich gar nicht, obwohl sie es selbst war, welche uns dies angetan hatte. Sie hatte mich in seinen Kopf gesperrt und meinen Körper verbrannt, als Bestrafung dafür, dass ich vor Jahren meinen eigentlich besten Freund und jüngeren Bruder ermordet hatte. Den Grund wusste niemand, und hatte auch eigentlich niemand zu wissen, doch ich wollte hier raus. Kat konnte ich durch seine Augen beeinflussen, es war einfach , eigentlich viel zu einfach. Die Kontrolle zu gewinnen, nicht allzu schwer, wenn ich seit Jahren an seiner Psyche nage und manipuliere mit Worten, kann selbst mein starker Bruder irgendwann nicht mehr. Doch endlich ist sie tot, und er wollte sie wieder haben, und der einzige Weg war, mich zu befreien und somit in ihren Körper zu setzten. Ja, ich war irgendwie eine Art Dämon, erst wollte ich auch keiner Seele was zu leide tun, doch Gefangenschaft verändert einen, macht einen stärker, doch bricht einem auch die Seele und den Geist, wie bei einem leeren Körper der auf dem endlosen Meer treibt.
Man zerbricht, ganz langsam. Erst trifft es einen am schlimmsten, man probiert noch dagegen anzukämpfen, doch irgendwann wird es einem Egal und man lässt es einfach zu, weil es zu anstregend wird immer wieder gegen diesen verrückt machenden Schmerz anzukämpfen.

So ungefähr war es bei mir, Schmerzen machten mich verrückt, ich quälte meinen Bruder, mein Leben hat keinen Sinn und ich war ein Dämon, oder bin es eher geworden, in der Sekunde, in der mich unsere Mutter hier eingesperrt hatte. Ach, wie sagt man doch so schön Home Sweet Home und Happy Family?! Traf natürlich beides auf jeden Fall zu.

Aber zurück zu der Dämonen Sache, ja Bloody Mary hatte existiert, sie wütete in dem 18. Jahrhundert und zerstörte alles was ihr in den Sinn kam für ihre Rache. Zu dieser Zeit war sie ein rachesüchtiger Geist. Mary Jane Worth, so war ihr eigentlich richtiger Name. Sie wurde irgendwann am Ende des 17.Jahrhunderts und am Anfang des 18. Jahrhunderts von ihrem Geliebtem, welcher eine feste Frau hatte ermordet. Bei ihrem Mord versuchte sie den Namen ihres Mörders mit ihrem eigenem Blut auf einen Spiegel zu schreiben, um allen zu zeigen, dass er es war, der sie umgebracht hatte. Somit war ihr letzer Blick, bevor sie unter tödlichen Qualen die Augen für immer schloss, der letzte Blick in den Spiegel, welcher ihr zerstörtes Abbild zeigte.

Diese Erinnerung an ihr Leben hatte sich in mein Gehirn eingebrannt, so als wäre es meine eigene, als wäre ich die heutige Bloody Mary, obwohl sie eigentlich gar nicht mehr existierte. Doch das, was mit Kat war, war komisch. Ja, ein wenig hatte ich sie manipuliert doch, sie dachte es würde sie jetzt immer noch geben, und genau das stimmte nicht. Sie gab es nicht mehr, Bloody Mary war ausgestorben, tot, somit kann sie nur wirklich verrückt gewesen sein.

Doch das zählte jetzt nicht. Denn ich lebt immer noch um erstens Rache zu nehmen an meiner Familie und zweitens um die Familie oder auch Nachkommen des Mörders von Mary Jane Worth zu töten, es war wie eine Bestimmung, wie ein letzer Auftrag oder auch Wille, welcher auf jeden Fall ausgeführt werden musste.

Tut mir leid, dass das 12. Kapitel erst jetzt erscheint. Ich war mir lange Zeit im unklaren was ich genau schreiben sollte. Doch ich hoffe, dass euch die Idee mit der rächesüchtigen Schwester von Liam gefällt. Außerdem, wie würdet ihr es finden, wenn die Geschichte vielleicht einen anderen Namen bekommt oder nur einen Zweitnamen. Wie zum Beispiel: Bloody Mary~Love Wrote With Blood. Schreibt mir eure Meinung dazu doch einfach in die Kommis♡

Ich wollte nur einmal sagen WOW ihr seit echt Klasse, 1,98k, das ist echt spitze, weiter so♡♡♡

Mary Fynn - Do it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt