3. Kapitel

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Später in meinem Bau, das Fell vollgeschmiert mit Heilsalbe, die intensiv nach Kräutern roch, sodass ich kaum einschlafen konnte -ich hatte es schließlich doch noch geschafft- lag ich nun neben meiner Familie wie jede Nacht in der dichten Dornenhecke und schlief.

Da. Etwas war da. Es kitzelte mich an der Nase. Am Ohr. Ich zuckte damit. Es wollte nicht verschwinden. Wenn ich nicht zu schläfrig zum Denken gewesen wäre, hätte ich mich still darüber beschwert.
Bald wurde es unerträglich und ich schlug die Augen auf.
Ich stieß einen leisen Schrei aus.
Eine splitterkalte Windböe erfasste mich und fegte jede Wärme aus meinem Pelz. Gleichzeitig glühten meine Knochen. 'Gib mir mehr' schrien sie. Auf einmal stieg ein derart unerträgliches Pochen durch meine Pfoten in mich empor -es schien direkt aus dem Boden zu kommen-, dass ich nicht weiter überlegen konnte.
Ich rannte los. Fegte über die ausgedehnte Landschaft.
Wie in Trance rannte ich ohne ein Ziel vor Augen, wollte diesem Gefühl entkommen.
Wolken.
Wind.
Rauschen.
Kälte. Schneller.
Ich schlug meine Krallen in die gefrohrene Erde.
Stieß ein wildes Fauchen aus.
Ich flog. Beinahe.
Feuer. Wasser.
Ich spürte alles zur gleichen Zeit. So stark.

Die Umgebung, alles strahlte Energie aus. 
Mein ganzer Körper war eine Einheit sich zusammenziehender und dehnender Muskeln.
Alles verschwamm. Freiheit.

Und da. Schmerz.
Ich überschlug mich und blieb keuchend im rauen Moor liegen.
...

Langsam kehrte mein Bewusstsein zurück.

Wo bin ich?  Ich sah mich um. Fast hätte ich noch einmal geschriehen. Eine Schwanzlänge hinter mir stand ein kleiner Kater.
Sehr klein. Ich hätte geglaubt, er wäre auch ein Junges, wenn er nicht grau schimmernde Schnurrhaare gehabt hätte.
Die geheimnisvolle Katze starrte mich direkt an.
Tief drang sein silberblauer Blick in mich ein.
Was war hier eigentlich los?
Würde das jetzt so bleiben?
Ich hasste es.
Und trotz meines Widerstrebens wurde mir schwindelig. Der Kater hatte hypnotische Irden, sein schlammbraunes Fell war stumpf und von unzähligen weißen Tupfen übersäht.

Auf einmal machte er einen Krächzer und begann zu flüstern. ,,Folge deinem Clan in genau drei Sonnenuntergängen in den Wald hinaus. Sage keinem, dass du gehst. Dir darf keiner folgen. Im Licht wirst du trinken und damit dein Schicksal besiegeln. Hab keine Scheu..."
Was?!
,,Halt! Wer bist du?"
Aber es war schon zu spät.
Nebel sickerte aus dem rauen Gras, umhüllte den alten Kater und und alles um mich herum.
Und ich erwachte.
In meinem Nest im Lichterclan-Lager.

Warrior Cats FF ~ Laubstern's SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt