Kapitel 1

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Als ich vor meiner neuen Schule stehe, packt mich erneut die Angst. Ich frage mich wirklich was ich hier mache. Plötzlich schlendert eine Gruppe Jugendlicher an mir vorbei und obwohl hier jeder anders aussieht als ich es mir gewöhnt bin, fallen sie mir am meisten auf. Die Mädels sind aufgebrezelt als gehen sie auf eine Party. Sie schreien um die Aufmerksamkeit der Typen auf sich zu lenken und fühlen sich wie die grössten Models überhaupt. Ich hasse Frauen wie die hier. Naja, die Typen sind auch nicht besser mit ihren Zigaretten, Trainerhosen und ihren bescheuerten roten Schuhen. Auf einmal hängt mein Blick an ihn, er sieht gleich aus wie alle anderen und trotzdem so anders wie Tag und Nacht. Plötzlich bemerke ich, dass auch er mich ansieht. Ach du Scheisse, er hat bemerkt wie ich ihn angestarrt habe, sofort wende ich meinen Blick von ihm ab. Irgendwie habe ich erwartet, dass er losprustet und allen halblaut erzählt wie ich ihn angeglotzt habe, aber das tut er nicht. Er schaut mich bloss weiter an und irgendwann dann endlich weg.

Ich mache mich auf die Suche nach meinen Schulzimmer, damit ich mich nicht verspäte. Leider hat es bei meiner Suche längst geläutet und bis ich meine Klasse finde, ist die Türe bereits geschlossen worden. Na toll, Blamage auf grösstem Niveau. Mir bleibt nichts anderes übrig als anzuklopfen. Die Türe wird von einem älteren Herr aufgemacht, mein Lehrer wahrscheinlich. "Guten Tag Herr Schneider mein Name, Sie müssten die neue Schülerin sein. Verspätung am ersten Tag. Guter Start, nun stellen Sie sich uns vor." Oh Gott was ist den der für einer.. "Ehmm.. Ja..", gebe ich von mir. "Nun machen Sie schon, wir haben nicht ewigs Zeit.", nervt er sich. Na dann, stelle ich mich halt vor: "Mein Name ist Morena Gashi. Ich bin 18 Jahre alt und bin von Tübingen hierhin gezogen." Mein "freundlicher" Lehrer weist mich auf einen freien Platz und spätestens jetzt merke ich, wer mein neuer Pultnachbar ist..

Schweigend setze ich mich zu diesem Typen, den ich peinlich angestarrt habe. "Mach dir nichts draus, so ist der zu jedem. Darfst dir nicht viel gefallen lassen von ihm.", sagt er aus dem nichts. Das einzige was ich murmle ist ein "Danke" und weiter fixiere ich mit meinem Blick das Blatt vor mir. Wenn ich weiterrede, breche ich hier und jetzt in Tränen aus, deshalb schweige ich bis das Brennen in meinen Augen aufhört.

"Weiter geht's mit dem Kampf vom..", mein Lehrer wird von einem Papierball unterbrochen. Ausgerechnet mein Pultnachbar hat den nach vorne geworfen und die ganze Klasse beginnt mit riesigen Bällen den Lehrer zu beschmeissen, während der nur vor Wut schreit und tobt. Keiner hört hin, alle lachen und ich und wenige andere sind die einzigen die noch sitzen geblieben sind. Was soll den das und in welcher Irrenanstalt bin ich gelandet? Herr Schneider notiert sich etwas auf bis sich alle beruhigt haben und sich vor lachen den Bauch halten.

Ein Licht am anderen EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt