Kapitel 2

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"Luan, ich habe gesehen wie du das Papierkügelchen geworfen hast, du und alle anderen, die ich notiert habe, treffen sich nach der Schule beim Rektorat.", krächzt Herr Schneider. "Chill mal, ich war kurz vor dem einschlafen. Sie können froh sein, dass ich nun hellwach bin.", sagt er grinsend. Der Rest des Unterrichts verläuft genau so chaotisch wie es begonnen hat und ich bin froh, als ich endlich meine Sachen zusammenpacken darf.

"Wieso hast du nicht mitgemacht?", fragt er mich beim rauslaufen. "Ehm weil ich keine Lust hatte?" Meine Antwort war zu bissig, aber es ist mir egal. "Na ja findest du es nicht lustig, wenn sich alle auf das gleiche stürzen und ihn somit zum glühen bringen?" Okey, jetzt nervt er mich extrem und dementsprechend gebe ich ihm auch die Antwort. "Ich bin aus diesem Alter raus, aber danke der Nachfrage." Plötzlich ertönen hinter uns mehrere Stimmen, "Ohhh Luan, bereits ne neue? Du Playboy man stell sie uns vor." Ehmm wie bitte? Ich laufe ein Bisschen schneller, damit ich mir für heute nichts mehr anhören muss und höre im Hintergrund  Luan verärgert sagen, dass sie spinnen und dass nie im Leben etwas zwischen uns laufen würde. Der hat scheinbar nichts im Kopf, was denkt er sich eigentlich? Ich würde niemals mit so einen wie ihn etwas anfangen. Der wird's noch sehen, Arschloch. Anhand seines Namens merke ich, dass er ein Landsmann von mir ist und diese Tatsache regt mich extrem auf. Wie kann man eine ganze Klasse so unruhig machen und sich dabei cool fühlen? Naja ich sollte meine Zeit mit Gedanken an ihn nicht verschwenden, denn er ist es nicht wert. 

Ich habe im Ikea vieles für mein Zimmer eingekauft. Mein Bettbezug und alle Details sind nun in der Farbe Lila. Dies erfreut mich, denn das weisse Zimmer wirkt somit plötzlich modern. Erschöpft lege ich mich aufs Bett und logge mich bei Facebook ein. Eine neue Freundschaftsanfrage. Luan Kelmendi. Was will denn der von mir? Was denkt er wer er ist, erst solche Aussagen zu machen und dann so tun als wäre nichts. Okay, vielleicht interpretiere ich zu viel hinein, aber so bin ich nun mal und er macht es mit nicht einfach mit seiner unausstehlichen Art. Ablehnen eindeutig.

Nachdem ich mir mein Abendessen zubereitet habe, setze ich mich zum essen hin. Wie jeder Jugendlicher, ist auch mein Handy überall mit dabei. Als es vibriert, sehe ich eine neue Nachricht auf Facebook. Hahaha arrogant bist du auch noch? Seit wann nimmt man seine Klassenkameraden nicht an? Ist nur ne Anfrage, kein Antrag  hahaha :). Boaah ist der eigentlich bescheuert. Heute ist wohl sein ach so witziger Tag und irgendwie habe ich keine Lust ihm zu antworten, also ignoriere ich seine Nachricht und lege mich hin. Morgen ist ein neuer Tag und ich hoffe dass dann meine Welt ganz anders aussieht als sie sich vorgibt.

Wie jeden Abend träume ich erneut dasselbe, eine Stimme, die mir auf albanisch etwas leise vorsingt. Ich versuche der Stimme zu folgen, jedoch finde ich keinen Weg zu ihr. Schlussendlich verstummt sie und ich wache durch meinen Wecker auf..


Ein Licht am anderen EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt