„Ich habe mit Dad gesprochen. In zwei Wochen könntet ihr den Flieger nach New York nehmen. Vorausgesetzt ihr fliegt auch zusammen?", Mom stellt ihre Tasse ab und blickt erst zu mir, dann zu Adam. Für sie ist Adam mittlerweile wie ein eigener Sohn. Wir sitzen gemeinsam im Wohnzimmer und trinken Tee. Ich in den Armen von Adam auf der Couch und meine Mom uns gegenüber im Sessel nach vorne gelehnt, die Ellenbogen auf den Knien. Mein Kopf lehnt an Adams Schulter und ich immer wieder merke ich wie den Arm fester um mich schlingt und ein Lächeln über sein Gesicht huscht, genau dann wenn er die Tasse an den Mund setzt damit es keiner sieht, außer Ich. „Ja, ich werde ein paar Tage später eintreffen, da ich mit meinem Chef noch klar machen muss, dass ich ab sofort von woanders arbeite und nicht mehr bei ihm im Büro. Aber die WG wird dir gefallen, Schatz", seine Lippen berühren meine Stirn und ich schließe die Augen. In diesem Moment verspüre ich einen Stich in meiner Brust. Warum will ich nicht mehr so innig mit Adam sein. Was ist nur mit meinem Körper los? Ich muss wieder liebevoller zu ihm sein. Diese Art von mir darf Adam nicht kennenlernen, weil ich das nicht bin. Durch ein lautes Geräusch werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Mein Bruder Liam platzt ins Wohnzimmer und macht hektische Handbewegungen. „Ich wurde angenommen! Ich fasse es nicht", seine Brust hebt und senkt sich. Einen Moment lang ist alles still, dann realisieren alle das mein ein Jahr jüngerer Bruder Liam soeben an der New York University angenommen wurde. Und so verlagert sich die Familie Brian nach New York. Adam ist der Erste der aufsteht und Liam umarmt. Mein Blick richtet sich auf meine Mutter, die Tränengerührt dasitzt und nicht weiß, wie sie reagieren soll. Bestimmt ist sie jetzt enttäuscht, dass alle von ihr weggehen. Nach einer kurzen Pause springt sie auf und stürmt aus dem Zimmer. Reflexartig stehe ich auf, weiß dann aber nicht, was ich machen soll. Ich beschließe die ganze Sache ein wenig zu verharmlosen, weil das alles im Moment zu melodramatisch ist. „Ich freu mich für dich Bruderherz und Mom auch. Sie braucht nur Zweit". Ich gehe hinüber zu ihm und schlinge meine Arme um seine breiten Schultern.**
„Versprich mir, mich immer anzurufen", sagt meine Mutter und ist den Tränen nah. Ich will nicht unhöflich sein, aber ich bin kein Mensch de lange Abschiede mag, denn dann sind sie umso schwerer und am Ende bleibt man doch und ich will nicht bleiben. Ganz im Gegenteil, ich freue mich schon seit den vergangenen zwei Wochen auf diesen Flug. Ein letztes Mal schaue ich auf mein Handy und lese die neue Nachricht von Adam.
Adam: Guten Flug! Wir sehen uns in NY.
Ich: Danke.
Adam: Alles Ok?
Nicht wirklich. Ich hätte mir eine etwas andere Nachricht gewünscht. Mein Handy vibriert erneut.
Adam: Ich liebe Dich, Ava.
Ich: Ich dich auch.
Ich muss Lächeln. Ich umarme erneut meine Mom und meinen Bruder, der erst mit Adam nach kommt und gehe zu meinem Schalter. Als ich in der Maschine meinen Platz einnehme, realisiere ich das jetzt mein Leben erst so richtig in Fahr kommt.
Ja, wir sehen uns ins New York!
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Alles Vielleicht Auch mehr
RomanceAvas Traum ist es, eines Tages in New York City zu leben und sich von den Büchern verzaubern zu lassen. Harleys Traum ist es, einmal Menschen glücklich zu machen. Der Traum beider ist es, keine Liebe soll dies kaputt machen. Ein One Night Stand, a...