# 1 - Der Grillabend

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# 1 - Der Grillabend

Traurig zog ich die frische Meeresluft ein und wieder aus. Der Wind wehte leicht, sodass meine Haare in allen Richtungen flogen. Die Vögel zwitscherten dabei über mir und die Wellen hörte man rauschen. Auch Stimmen konnte ich wahrnehmen. Rechts von mir hörte ich den Aufschlag beim Volleyball spielen und links von mir lachende Kinder. Als ich meine Augen öffnete, konnte ich die Kinder lächeln sehen und musste seuftzen.

"Na? Bist du dir sicher, dass du nicht mitspielen möchtest?", nahm ich eine weibliche Stimme wahr und drehte mein Gesicht nach links, also zu ihr.

"Ich weiß nicht, Zoe", murmelte ich und setzte meine Sonnenbrille ab. Ich musste meine Augen zusammenkneifen, da es gerade kurz nach Mittag ist und die Sonne noch sehr hell scheinte.

"Ach komm, Angie. Wir brauchen hier unseren Profi." Die blondhaarige Zoe hockte sich hin, nahm den heißen Sand in die Hand und ließ ihn auf meinen entblößten Bauch krümeln. Ich lachte auf. "Okay. Okay. Du hast mich überzeugt." Gemeinsam erhoben wir uns, schnell setzte ich meine Brille wieder auf und liefen dann um die Surfbretter der Jungs herum. Mein letzter Blick richtete sich auf die spielenden Kinder, bevor ich mich dem Volleyballspielen widmete.

"Du hast Aufschlag!", schrie Ethan, um die zwitschernde Vögel und das Rauschen des Meeres zu übertönen, und warf mir den Beachvolleyball zu. Ich lächelte leicht, fing diesen und stellte mich auf. Den Ball warf ich nach oben, ging dabei einen Schritt nach vorne, sprang etwas ab und als der Ball wieder hinabkam, hob ich meinen rechten Arm und schlug schnell dagegen. Mit hoher Geschwindigkeit flog dieser über unser Feld und die Gegenspieler stellten sich auf.

"Achtung!", schrie jemand von denen, damit alle konzentriert sind. "Katrin! Deiner!", kam wieder die selbe Stimme und Katrin fukussierte sich auf den Ball, der gerade auf sie zuflog. Mit beiden Armen nahm sie den an und baggerte diesen zu den Zuspieler. So ging das Spiel weiter und es war erstaunlich, wie gleichstark die Mannschaften waren. Trotzdem gewann meine Mannschaft durch etwas Glück mit drei Punkten mehr.

Verschwitzt rannten viele gleich auf das Meer zu und genossen das kalte erfrischte Wasser. Einige dagegen ließen sich auf die Handtücher nieder, auf denen ich davor lag. Es sind Zoe, Katrin und ich.

Katrin zog sich über ihren schwarzen Bikini ein weißes Strandkleid über und trank ein Schluck von ihrer Limonade. "Pfui. Der schmeckt ja ekelhaft", beschwerte sie sich, schloss die Flasche und verstecke es zwischen den Klamotten, um es von der Sonne zu schützen. Zoe lachte daraufhin.

Auch wenn wir drei beste Freunde sind, schwiegen wir und beobachteten unsere Freunde im Wasser. "Sag mal. Läuft da was zwischen dir und Ethan?", unterbrach Zoe das Schweigen und sah mich an. Schnell nahm ich den heißen Sand und legte diesen auf ihren Oberschenkel. "Halt dein Mund. Da läuft nichts.", meinte ich und streckte ihr meine Zunge raus.

"Jaja. So wie er dich ansieht. Er wollte unbedingt, dass du in seiner Mannschaft bist, deswegen musste ich dich holen", wie immer hat sie dieses freche Grinsen auf ihrem wunderschönen Gesicht.

"Ach, du wolltest mich gar nicht?", fragte ich eingeschnappt. Ich gebe Zoe Recht, denn öfter spüre ich Ethan's Blick auf mir.

"Mädels, bitte", unterbrach Katrin unser Theater und warf die braunen Haare nach hinten, "hört auf." Aber zwischen mir und Ethan wird nie was. Er ist wirklich heiß aber ich habe keine wirklichen Gefühle für ihn und wenn er erfahren würde, was ich für ein Mensch bin, dann würde er sofort Abstand von mir halten. Eigentlich würden es alle tun, außer Zoe und Katrin. Wir kennen uns seit der High School und ich kann ihnen meine geheimsten Geheimnisse anvertrauen.

"Und wie läuft es mit dem Collage?", wechselte ich das Thema und richtete diese Frage an Katrin. Nur zwei aus unserem Freundeskreis gehen auf ein Collage.

Lügen ist die beste MedizinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt