2.Teil

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"Ich verabschiede mich nurnoch schnell von Elly!"

Und schon rannte ich los. Die Straße runter und gleich das 3te Haus links.

Ich klingelte einpaar mal & hoffte das sie daheim sei. Doch keiner öffnete die Tür. Ich lief um das Haus in den Garten und klopfte am Fenster, aber nichts.. Niemand war da.

"Na toll Elly, so viel zum Thema Verabschiedungen müssen sein."

Also gab ich es auf & lief zu unserem Auto zurück welches schon zum Fahren bereit stand. Alle Koffer gepackt. Der Umzugswagen stand & schon gingt es los. Es nervte mich dass Elly trotz der Versprechung hier zu sein nicht auftauchte. Zudem hätte ich gerne gewusst, was der Grund für das nicht Erscheinen gewesen war..

Keine Nachricht, kein Anruf gar nichts. Nach 4 Stunden Fahrt blickte ich verzweifelt auf mein Handy.

Was wäre wenn ihr etwas zugestoßen ist?
Ach bestimmt hat sie nur wieder geschlafen.
Aber was wenn nicht?

"Wir sind da!"

Schon länger hatte sich meine Mutter darauf gefreut wieder hier zu sein. Doch nun bekam sie dieses breite Grinsen nicht mehr aus ihrem Gesicht. Es war mir alles neu. Ich konnte mich an nichts erinnern, also freute ich mich eigentlich kein Stück.
Meine Oma kannte ich nur von Bildern und hörte sie per Telefon reden. Aber gesehen hatten wir uns nur als ich noch sehr klein war.
Ich stieg aus dem Auto, Hände in der Jackentasche Kopfhörer um den Hals & sah aus wie ein Penner.
Ich sah sie sofort aus dem Haus kommen. Sie war hübsch, gut gebaut & nicht sonderlich alt. Vielleicht 40 - 50. Sie winkte uns schon von weitem und lief meiner Mutter direkt in die Arme.
Ich stand einfach nur da und wusste nicht was ich hätte sagen sollen. Sie war mir irgendwie fremd.
Doch nun kam sie auch zu mir.

"Maja du bist wunderschön"

"Danke." Ich setzte ein falsches Lächeln auf da ich nicht der Meinung war aber keine Diskussion anfangen wollte.

Drei Häuser weiter wohnten wir. Möglichst nah bei Oma.
Ich hatte keine Lust auf solch einen neu Anfang. Überhaupt nicht. Ich fand es beschissen.

-

Nachdem die Schule anfing betrat ich das Klassenzimmer & wurde erstmal von allen angestarrt. Man konnte die komplette Klasse in bestimmte Gruppen aufteilen. Rechts hinten saßen die Tussen (Viel Schminke, viele Marken Klamotten, wenig Hirn), links daneben die möchtegern Machos (Zu viel Selbstbewusstsein, Arrogant, Akneprobleme), in der Mitte die Normalen & ganz vorne die Nerds/Streber deren Taschenrechner schon offen und bereit für Mathe waren.

Die Möchtegern Kylie Jenner's in der letzten Reihe schauten mich an wie als wäre ich eine neue Spezies der Menschheit gewesen.
Von den Möchtegern Machos wurde ich von oben bis unten gemustert und getratscht wurde ebenfalls schon.
Ich setzte mich ganz vorne neben einen der Streber, da dies der einzige freie Platz gewesen war.
Er sah irgendwie ekelhaft aus & dazu roch er total nach Schweiß.
Jetzt wusste ich auch wieso der Platz frei war. Er grinste und seine Spange kam zum Vorschein. Ich lächelte daraufhin zurück und er drückte mit seinem Zeigefinger die Brille an der Nase nach oben.

Es war gerade mal der erste Schultag der Fachoberschule und ich besuchte die 11. Klasse. Ich hoffte so sehr dass sich mehrere Leute deshalb neu fühlen würden, doch das sah nicht danach aus.

In der Pause saß ich allein da. Keiner hatte sich mir genähert, noch nicht einmal der Streber.

-

"Der zweite Tag wird besser"

"Ja ist klar Mama. Du kanntest Nick schon seid der ersten Klasse & Lia seit dem Kindergarten. Ich habe hier keinen."

" das wird schon noch."

Ich hoffte es. Ich hoffte es wirklich so sehr..

Ich zog mir meine sport Klamotten an & ging Joggen. Die komplette Straße herunter bis zu einer Abzweigung. Dann bog ich diese nach rechts ab & lief dort ebenfalls die Straße entlang. Ein Mann lief mir entgegen und zwinkerte mir  zu. Er sah nicht schlecht aus aber war bestimmt 20 Jahre älter & dies fand ich einfach nur ekelhaft.
Wie tief muss man denn sinken um in so einem alter viel jüngere anzumachen. Nachdem ich einige Meter von ihm entfernt war blickte ich zurück & sah wie er mir auf den Hintern starrte.

Ich lief die komplette Gegend herum und suchte das Haus meines leiblichen Vaters. Irgendwo musste er ja hier wohnen. Laut des Internets war seine Hausnummer 24. 

Nicht einmal 5 Häuser weiter war es schon vor mir. Nur ein mal klingeln und er würde vor mir stehen.   Ich hob die Hand und legte sie auf die Klingel doch gedrückt hatte ich sie nicht.

Soll ich oder soll ich nicht?
Was wäre wenn er mich wieder weg schickt, so wie befürchtet?

Langsam drehte ich mich um und lief wieder nachhause. Doch kaum war ich angekommen sah ich erneut diesen alten, widerlichen Typen. Er lächelte mir zu und gab ein "Hey Kleine" von sich.

Ignorieren war nun angesagt. Ohne etwas zu sagen und ohne ihn anzuschauen lief ich panisch weiter und schloss sofort die Tür daheim zu.

Doch genau in diesem Moment klingelte es an der Tür.

Was wäre wenn..?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt