*Ihre Sicht*
Ich öffne meine Augen und schaue den blauen Himmel an. Die Sonne geht gerade erst auf und es ist wahrscheinlich circa 6 Uhr morgens. Genau wusste ich es nicht.
Die Stadt war wie verlassen, auf den Straßen war kaum etwas los und wenige Lichter brannten in den Häusern.
Mein Rücken schmerzt und es ist kalt aber was erwarte ich, bei diesem Schlafplatz?
Ich schlafe auf dem Dach einer Firma mitten in der Stadt. Es war ziemlich kompliziert gier her zu kommen geschweige denn diesen Platz zu finden, doch ich schaffte es.
Um mich herum lag nur ein kleiner Rucksack mit den wenigen Klamotten die ich besaß und eine Decke die ich auf mich geworfen hatte um mich zu wärmen. Als Unterlage zum schlafen musste ein Papkarton von der Straße herhalten. Es war April, trotzdem war Nachts nur eine unerträgliche Kälte zu spüren.
Als mein Magen knurrte, bemerkte ich dass ich gestern nichts gegessen hatte. Wie auch? Ich lebe auf der Straße und mir bleibt außer klauen keine andere Möglichkeit.Das ist mein Leben. Aufstehen, versuchen nicht aufzufallen, Essen klauen und unbemerkt wieder zu meinem Schlafplatz zurück kommen.
Manchmal ging ich auch in einen Club der Stadt und versuchte mir eine Unterkunft für eine Nacht zu klären. Bevor ich bemerkt wurde verschwand ich jedoch wieder.
In dieser "Nicht Auffallen" Sache bin ich schon so gut, dass ich es sogar manchmal schaffte in Häuser einzubrechen und dort zu duschen.
Vor der Polizei bin ich zwar schon oft geflohen, jedoch noch nie gefasst worden.Über meine Vergangenheit gibt es nichts zu sagen, nur dass ich 17 Jahre alt bin und hier seit 2,5 Jahren leb. Ich bin von meiner Familie weggeloffen weil ich es dort nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe einen großen Bruder, jedoch hab ich ihn seit dem Tag an dem ich geflohen bin nicht mehr gesehen. Mein Bruder heißt Scott und ich ... Ich habe keinen Namen. So wie ich meine Vergangenheit aus meinem Kopf gelöscht habe, habe ich auch meinen Namen gelöscht. Mich fragte nie jemand danach also hatte ich auch keinen.
Ich habe lange braune Haare, bin sehr zierlich aber trotzdem sportlich.
Meine Klamotten sind, den Umständen entsprechend, eigentlich unauffällig. Ich bin nicht so eine, die immer in schwarz rumläuft... ich folge den Trends, die ich in den Läden sehe und falle somit nicht auf. Natürlich sind meine Klamotten auch geklaut, denn woher sollte ich denn das Geld nehmen?Da mich nun mein Hunger noch mehr quälte, beschloss ich aufzustehen und mir etwas zu essen zu holen. Unbemerkt vom Dach geklettert begebe ich mich in die Stadt. Ich wusste, dass heute Montag war und die Läden somit ziemlich leer waren. Alle Leute waren auf dem Weg zur Arbeit und hatten kaum Zeit für ein Frühstück. Sogar ein paar Schüler machten sich bereits auf den Weg zur Schule. Hm...Schule... ein Ort an den ich eigentlich keine negativen Erinnerungen hatte. Ich war immer gut in der Schule und hatte auch nie Probleme aber seit ich weggeloffen bin war ich dort kein einziges mal mehr. Ich war immer eine ruhige Schülerin die den Anweißungen der Lehrer folgte und hatte desshalb auch keine Freunde, denn wer will schon mit einer Streberin befreundet sein geschweige denn gesehen zu werden? Niemand. Ich hatte keine ABF der ich alles Erzählen konnte, wesshalb ich alles mit mir selbst ausmachen musste.
Ich sah auf die Uhr an einem Gebäude und sah, dass es schon 7:30 war.
Da heute ein Diebstahl zu riskant wäre holte ich aus meiner Jackentasche ein 50 cent Stück heraus und ging damit zum Bäcker um mir eine Semmel zu kaufen.
Ich musste mich beeilen, denn bald wird die Polizei ihre tägliche Suche nach Schüler, die schwänzen, starten.Den restlichen Vormittag machte ich etwas Sport und überlegte, was ich machen könnte. Desshalb entschloss ich mich dazu, meine alte Schule zu besuchen. Natürlich so, dass mich niemand bemerkt.
Ich zog die Kapuze von meiner Weste tief in mein Gesicht und hielt mein Blick stets nach unten. Man konnte nur den Zopf mit meinen langen brauen Haaren sehen.
Auf dem Schulgeläde waren nur vereinzelt Schüler, die noch warteten, da der Unterricht schon längst beendet war. Ich ging zum Sportplatz und konnte sehen, dass eine Fußballmannschaft gerade dabei war zu trainieren. Scott spielte auch Fußball ... Nein Stop nicht darüber nachdenken!
Ich überlegte kurz einen Moment ob ich ihnen zusehen sollte und entschloss mich dafür. Ich war die einzigste Person auf der Tribühne.
Ueberhaupt nicht auffällig, dachte ich mir. Trotzdem blieb ich sitzen und sah zu. Es waren nur Jungs circa in meinem Alter oder auch älter und durchtrainiert.
Einen von ihnen erkannte ich, nur vom Aussehen versteht sich, da ich eine Nacht bei ihm verbracht hatte, am nächsten Morgen jedoch schon wieder verschwunden war. Seinen Namen wusste ich nicht, und wollte es auch nicht.***
Das war der 1 Teil, von der Story die ich gerade versuche zu schreiben. Ich hoffe sie ist nicht all zu schlecht 😅
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Das Mädchen ohne Namen
Teen Fiction"Wie heißt sie?" "Sie ist das Mädchen ohne Namen." Niemand kennt ihren Namen.Niemand kennt ihre Geschichte. Niemand weiß wer sie ist. Aber eins weiß jeder, sie ist besonders.