Part 3

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~Nächster Morgen~

Ich wachte in einem weichen Bett auf. Ich blickte um mich herum und sah einen Wecker, der 7:35 Uhr anzeigte und neben mir ein Junge mit blonden Haaren. Als ich mich aufsetzen wollte, wurde mir schlecht und alles drehte sich. Lag warscheinlich an dieser Pille, die ich geschluckt hatte. Das letzte, an das ich mich erinnern konnte war als wir mit einem Taxi zu seinem Haus fuhren. Meine Klamotten waren auf dem Boden verstreut und ich suchte sie zusammen und zog sie an. Als nur noch meine Schuhe fehlten hörte ich ein verschlafenes "Guten Morgen, Engel."
Wie ich es hasste... ich hatte 2 Optionen. Option 1 war kalt zu bleiben und zu gehen oder Option 2 mitspielen und irgendwann "Nachhause" gehen. Definitiv Option 1. "Schlaf weiter ich bin gleich weg." war meine Antwort. Nun setzte er sich auf und holte einen 10€ Schein aus einer Schublade. "Gleich gegenüber ist ein Bäcker. Du könntest Brötchen kaufen, und ich mach in der zwischenzeit Kaffee." Dieser Typ tat aber auch wirklich alles, dass ich hier bleibe. An den Gedanken heute und morgen kein Essen zu bekommen nahm ich den Schein und tat was er sagte. Zurück in der Wohnung herschte eine unangenehme Stille während des gesamten Frühstücks. "Danke." war das einzigste, was ich sagen konnte bevor ich ging.
Das hatte er nicht verdient, dass ich jetzt so schnell verschwinde aber für wen war das Leben denn schon gerecht?

Blöder Tag, dachte ich.
Schließlich machte ich mich auf den Weg zu meinem Schlafplatz. Da die Schule schon längst anfing, und die meisten Menschen arbeiteten wurden mir nur wenige komische Blicke zugeworfen. Ich holte meine Sachen aus dem kleinen Versteck (da wurden sie nicht nass, wenn es regnete) und setzte ich auf den Papkarton.
Ich sag kurz in einen kleinen Handspiegel und musste enttäuscht feststellen, dass ich schrecklich aussah. Ich versuchte es einigermaßen in Ordnung zu bringen und dachte über vergangene Nacht nach. Ich hatte ja einen Filmriss und wusste desshalb nur noch wenige Bruchstücke, unter anderem fiel mir auf, dass ich nicht mal den Namen von ihm wusste. Aber wie schon gesagt, es war mir egal.
Mir war so langweilig, woraufhin ich beschloss, eine Zeitung zu lesen, die ich auf dem Weg von einem Zeitungskasten mitgenommen habe.
Nur uninteressante Sachen, bis ich auf den Titel "Schülermannschaft der Richard - Meyer - Gesamtschule" sties. Dort war ein Bild zu sehen, mit genau der Fußballmannschaft bei meiner ehemaligen Schule. Ich kannte keinen dieser Jungen von früher, zum einen, weil sie älter waren und zum anderen, weil diese Schule so riesig war, dass du gerade mal deine eigene Klasse kanntest. Und schließlich bin ich schon seit 2,5 Jahren auf der Straße.
Ich schaute das Bild nochmal genau an und erkannte den Jungen, der mir den Ball gegen den Kopf geschossen hatte. Idiot.
Ich ging ein paar Anzeigen durch und entdeckte, dass eine Aushilfskraft in einem Tattoostudio gebraucht wird. Hauptsächlich putzen damit es steril bleibt, war warscheinlich die Hauptaufgabe. Es stand eine Adresse dabei und ich beschloss dort vorbei zu schauen.

Es war inzwischen 12 Uhr Mittags und ich machte mich auf den Weg.
Ich kannte mich gut in der Stadt aus, denn bevor ich dieses Dach fand, war ich immer etwas abgelegen von der Stadt und Nachts schlich ich durch die Straßen um Essen zu finden.
Das Tattoostudio war schnell gefunden und ich schaute etzwas nervös auf das große Plakat mit dem Namen "Tattoos und Piercings". Meine Hände fingen an zu schwitzen und ich zitterte leicht. Als ich meinen Mut zusammen genommen hatte, ging ich rein und fragte nach dem Geschäftsführer.

Ein großer Mann mit Tattoos und einem Vollbart,circa um die 35 Jahre kam von einer Hintertür hervor und fragte, was los sei. Die junge Frau an der Kasse, circa 20, ebenfalls mit Tattoos nickte in meine Richtung und widmete sich weiterhin ihrer Arbeit.

"Ich bin hier wegen dem Stellenangebot in der Zeitung" sagte ich mit zittriger Stimme. "Ich habe aber keinen Abschluss und auch keine Bewerbungsunterla.." "Dein Schulabschluss ist mir nicht wichtig, solange du immer pünktlich bist und keine Probleme machst, bist du dabei" sagte er und ging wieder nach hinten. "Keine Sorge, er ist nicht immer so" sagte die Junge Frau, die sich mir als Amy vorstellte. Der Chef hieß anscheinend Roger und ist in wirklichkeit ziemlich nett. Zu zweit schmeißen sie hier den Laden und tättowieren und piercen beide. Sie sagte mir noch, ich sollte morgen um halb 9 hier sein, damit wir noch meine Arbeitszeiten und Gehalt besprechen konnten. Ich verabschiedete mich und ging mit einem grinsen durch die Straßen.
Ich hatte einen Job, dann würde ich endlich Geld verdienen und ich müsste mein Essen nicht mehr klauen. Nur noch bis zu meinem Ersten Gehalt. Es wird warscheinlich nicht viel sein, jedoch bin ich bis jetzt immer ganz ohne Geld ausgekommen.

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Sorry für die ganze Rechtschreib - und Tippfehler. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch :)

Das Mädchen ohne NamenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt