Part 2

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In meinen Gedanken versunken bemerkte ich den Ball, der auf mich zu kam, zu spät und er traf mich mitten ins Gesicht. Also ich zu meiner Nase fasste und Blut sehen konnte wurde ich panisch. Ich rannte die Tribühne nach unten und wollte schnell weg von hier, bevor mich noch jemand anspricht. "Alles okay?" fragte ein Junge, der auf mich zu kam. Ohne eine Antwort zu geben blickte ich kurz auf und konnte von zwei Metern Abstand blaue Augen entdecken, jedoch blickte ich schnell wieder nach unten und fing an zu rennen. Irgendwo hin. Egal wo, hauptsache weg von hier.

Ich lief in eine kleine Gasse, an der Mülltonnen standen und versteckte mich hinter einer. Meine Nase blutete nur noch leicht und ich wischte das restliche Blut mit meinem Ärmel ab.
Völlig erschöpft setzte ich mich auf den Boden und dachte nach.
Was war mit meinen Eltern und meinem Bruder? Vermissen sie mich oder war es ihnen egal? Sind sie überhaupt zur Polizei gegangen, als sie bemerkten, dass ich weg war? Wahrscheinlich nicht.

Mit diesen Gedanken schlief ich auf dem dreckigen Boden ein. Das Wetter war angenehm jedoch war es hier in dieser dunklen Gasse ziemlich kalt. Aber es war ja nichts neues.
Als ich wieder aufwachte sind circa 2 Stunden vergangen. Ich rappelte mich auf und beschloss mir einen Platz zum duschen zu organisieren um anschließend feiern zu gehen. Naja obwohl feiern konnte man das nicht nennen, ich suchte mir nur einen mehr oder wenig gut aussehenden Typen, bei dem ich die Nacht in einem warmen Haus verbringen konnte.

Ich überlegte kurz, wie ich mich duschen könnte, bis ich auf die Idee kam, ins Schwimmbad einzubrechen. Es war zwar mitten am Tag, jedoch hinderte es mich nicht übers Dach hinein zu klettern.
Über einen Zaun kam ich zu der Leiter, die die Hauswand hinauf ging. Kurze Zeit später auf dem Dach suchte ich nach einer Tür wie ich in das Gebäude kommen konnte. Mit einer Haarnadel knackte ich diese besagte Tür und war meinem Ziel schon einen Schritt näher. Von hier aus musste ich nur noch eine Leiter nach unten Klettern und ich war bei einer Tür, die direkt in den Eingangsbereich des Schwimmbads führte.
Nach einem kurzen Kontrollblick huschte ich von der Tür zu einer der Umkleiden. Ich zog mich bis auf die Unterwäsche aus und ging in Richtung Duschen.
Das warme Wasser floss meine Haut hinab und es fühlte sich so an, als würde ich hier nie wieder weg wollen.
Ich nahm mir irgendein Handtuch und ging zur Umkleide zurück. Leider hatte ich keine frischen Sachen dabei, weswegen ich meine nasse Unterwäsche anlassen musste.
Den gleichen Weg wie ich hier rein gekommen bin, bin ich auch wieder heraus gekommen.

Jetzt fehlte nur noch ein Outfit. Ich ging schnell zu H&M und suchte mir 3 Teile heraus. Ein Kleid zog ich an und zupfte es unter meinen normalen Klamotten so gut es ging zurecht, damit es nicht auffiel. Frische Unterwäsche stopfte ich unbemerkt in meine Jackentaschen und ich lief zurück zu meinem Schlafplatz.
Ich zog mir alle Sachen an, schminkte mich mit den wenigen Dingen, die ich zur Verfügung hatte und zog schwarze High Heels an.

Ja ich konnte mit High Heels sogar von einem Dach runter klettern.

Schon seit 1 Jahr ging ich nun in die Clubs um mir einen Schlafplatz zu besorgen. An Prostutition hatte ich schon öfter gedacht, solang ich aber noch über die Runden komme ist das keine Option für mich.

Es war bereits 22 Uhr und ich ging zu einem nahegelegenen Club. Da ich ohne Pass natürlich nicht reinkomme schlich ich mich über eine Hintertür, durch die alle 15 Minuten das Personal durchging rein.
Im Club angekommen sah ich mich kurz um und setzte mich auf einen Barhocker. Ich wartete ein wenig, wurde jedoch ungeduldig und begann zu tanzen. Jemand legte seine Hände auf meine Hüften und tanzte mit mir. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, es war mir aber auch egal. "Heute Abend schon was vor?" raunte mir eine tiefe Stimme ins Ohr. Ein kurzes "Nein, aber mir fällt da etwas ein" war antwort genug, um ihn dazu bringen mich an der Hand nach draußen zu führen. Er drückte mich an eine Hauswand und wir fingen an wild rumzuknutschen. Er unterbrach die Küsse und holte eine kleine Packung mit Pillen aus seiner Hosentasche. "Mund auf" sagte er mit einem dreckigen Grinsen und gab mir eine dieser Pillen. Er nahm auch eine und wir machten weiter. Ich wusste, dass es Drogen waren aber hätte ich diese nicht genommen hätte ich wohl keinen Schlafplatz für heute gehabt.

Wir liefen zu seiner Wohnung und den Rest könnt ihr euch wahrscheinlich denken.

Das Mädchen ohne NamenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt