Es war Dienstag und ich wusste nicht, wie ich diese Woche rumbringen sollte. Aber so ging es mir schon mein ganzes Leben lang, denn zuhause war es auch nicht anders. Ich dachte über den Jungen von letzter Nacht nach. Musste er nicht in die Schule? Und warum war er am Abend ein "Badboy" und am nächsten Morgen eher ein Weichei? Naja mir kann es egal sein. Ich hab ein Frühstück bekommen, und das Restgeld vom Bäcker habe ich auch behalten, da er nicht danach fragte. Ich musste irgendetwas tun, denn die Polizei ging, wie gesagt, jeden Morgen durch die Stadt und brachte die Schulschwänzer zurück in die Schule. Als ich geflohen bin, war ich in der 9 Klasse. Wenn ich geblieben wäre, wäre ich jetzt in der 11. Klasse und würde mein Abitur machen, so wie es meine Eltern von mir verlangten. Halt Stop ... nicht darüber nachdenken. Es ist Vergangenheit und bleibt das auch!
Gerade als ich an einem Schaufenster vorbeiging, und einen kurzen Augenblich mein Spiegelbild sah, konnte ich sehen, dass meine Nase und mein Auge leicht angeschwollen waren... ach ja stimmt der Ball. Aber gestern Nacht war es noch nicht so schlimm. Wie konnte mich Amy nur ernst nehmen mit einem blauen Auge?
Ich entschied mich dazu, zur Schule zu gehen. Da es gerade mal 12:15 Uhr war hatten die Schüler alle noch eine Stunde Unterricht und ich konnte mich umsehen, ohne dass mich jemand ansprechen würde.
Als ich den Schulhof betrat, machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit, da ich an einer Gruppe von Jungs vorbeigehen musste. Ich nahm meinen geflochtenen Zopf über meine Schulter und setzte die Kapuze meiner Sweatshirtweste auf. Mein Blick richtete sich nach unten, damit ich niemanden in die Augen sehen musste. Ich ging normal weiter und konzentriere mich auf den Boden, als jemand mich an meinem Handgelenk packte. Schnell zog ich meine Hand weg und wartete darauf, dass die Person mir gegenüber etwas sagt. "Wer bist du? Ich habe dich noch nie zuvor gesehen." sagte die Stimme bestimmerisch und selbstsicher. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern fing ich an zu laufen. Ich lief so schnell ich konnte, hauptsache weg von dort. Es gab sie also immer noch: die Badboys die nie zum Unterricht erschienen und denken sie wären etwas besseres. Als ich mir sicher war, dass mich niemand mehr verfolgte setzte ich mich in eine kleine Gasse auf den Boden. Hat das hier überhaupt einen Sinn? Bis an mein Lebensende unentdeckt bleiben? Ich wollte zur Schule, aber die Angst wieder zu meiner Familie zu kommen war zu groß. Wobei ich Scott gerne wieder gesehen hätte. Immerhin ist er mein großer Bruder, mein Vorbild. Er setzte sich immer gegen meine Eltern durch, wenn er etwas machen wollte tat er das auch. Ich hingegen ging zur Schule, schrieb meine 1er und lernte den ganzen Tag, nur weil es meine Eltern von mir verlangten und ich nicht zu wiedersprechen traute.
Scott war nicht oft zuhause, er war oft bei Freunden und hatte eine Ausbildung angefangen, gegen den Willen meiner Eltern. Ich bewunderte ihn einfach wegen seiner Willensstärke und seines Durchsetzungsvermögens. Ob ich das auch habe? Ich konnte mich sekbst nicht gut einschätzen, wesshalb ich diese Gedanken nach hinten verschob und überlegte, was ich machen könnte.
Ich sollte mir neue Klamotten zulegen, da ich jaab Morgen einen Job hätte. Ich ging zu der großen Mall in der Stadt und ging in ein Klamottenladen. Ich suchte mir 2 Tshirts, einen Pullover und eine Jeans aus. Das alles konnte ich nicht klauen, wesshalb ich die Sicherung bei allem entfernte, bis auf bei einem Tshirt. Ich stopfte die Sachen in meinen Rucksack und ging zur Kasse. Dort zahlte ich da Tshirt mit dem Restgeld von heute Morgen und ging raus. Okay gut, niemand hat es bemerkt. Ich ging zu einem Supermarkt und schlenderte durch die Regale. Ich pachte unbemerkt 3 Packungen Reiswaffeln und 2 Flaschen Wasser in den Rucksack und nahm mir zusätzlich eine Flasche wasser und eine Tafel Schokolade. Man gönnt sich ja sonst nichts, dachte ich mit einem grinsen im Gesicht. Von den 9€ waren noch 3,5€ übrig und ich konnte die beiden Sachen bezahlen.
Ich bemerkte wieder die Gruppe von Jungs von heute Vormittag. Da es inzwischen 16:30 Uhr war, hatten sie schon längst Schule aus.
Es waren nur noch 4 Stück, obwohl es heute morgen circa 7 waren.
Naja mir kann es egal sein.
"Wenn du nicht in Schwierigkeiten geraten willst, würde ich mir an deiner Stelle den Rucksack geben." flüsterte eine tiefe Stimme neben meinem Ohr. Wie war der denn da hin gekommen?! "Ich würd nich mal im Traum dran denken, dir meinen Rucksack zu geben!" sagte ich mit fester Stimme ohne mich umzudrehen. "Na gut, ich hab dich gewarnt. Dieser Typ da drüben mit der schwarzen Jacke ist ein Security. Er beobachtet dich schondie ganze Zeit." Ich schluckte. Ich hätte besser aufpassen müssen! Als der Mann schließlich zu uns herkam und etwas sagen wollte drehte ich mich um und gab dem Typen schnell meinen Rucksack und sagte: "Morgen, 8 Uhr, Schule" und rannte aus dem Supermarkt. Unsere Blicke trafen sich kurz und er hatte blaue Augen. Warte mal ... war das nicht dieser Typ, der mir den Ball an den Kopf geschossen hatte? Ja jetzt erinnere ich mich wieder aber ich musste diesem Idioten Vertrauen. Ich weiß nicht, wie er mir meine Sachen wieder gibt, aber hauptsache er gibt sie mir wieder!____
Tut mir leid, dass lange nichts kam :(
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Das Mädchen ohne Namen
Teen Fiction"Wie heißt sie?" "Sie ist das Mädchen ohne Namen." Niemand kennt ihren Namen.Niemand kennt ihre Geschichte. Niemand weiß wer sie ist. Aber eins weiß jeder, sie ist besonders.