#2 - Story of Kagamine (Teil 2)

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,,Oh je, dass ich bloß noch den Zug erwische!" ,stöhnte Len, wie er mit Koffer und Taschenuhr in der Hand zum Hauptbahnhof rannte.
Am Bahnhof war wie immer viel Getümmel und man konnte sich nur noch durch die Menschenmengen zwängen.
,,Gleis 4." ,murmelte Len und stolperte schon fast die Treppe hinab. Auf der Tafel stand: 17:30 Lok 21 Richtung Orenji. Endstation Amaidesu.
,,Ha, da bin ich ja noch pünktlich." ,seufzte Len erleichtert und schaute auf die Uhr. In fünf Minuten würde der Zug kommen und Len seit so vielen Jahren zurück in sein Heimatskönigreich Orenji zurück bringen. Man hörte ein Schienenratteln und ein Pfeifen. In der Ferne sah man schon eine schwarze Silhouette einer Lokomotive und wie Dampf aus dem Schorn heraus strömte.
,,Alles einsteigen!" ,rief der Schaffner laut und läutete das Glöckchen in seiner Hand.
Passagiere eilten heraus und die warteten Leute drängten herein, so wie Len nun auch.
Er hielt sein Fahrticket fest in der Hand und suchte sich ein ruhiges Abteil aus.
Er hockte sich letztlich in eine leere Kabine und stellte seinen Koffer auf den Schoß.
Er schaute ein letztes Mal durch das Fenster, bis der Zug erneut pfiff und letztendlich los fuhr.
Len seufzte. Er war traurig und fröhlich darüber zu gleich, wieder nach Hause zukommen.
Er hatte in Mīnto, in ganz Rīki viele nette und sympathische Leute kennengelernt.
Naja, wenigsten kommt er jetzt mit guten Bekenntnissen wieder nach Orenji.
Er würde seine geliebte Schwester wieder sehen.
Wie er aus dem Fenster schaute und die grüne Landschaft vorbei streifen sah, erinnerte er sich an früher. An seine glückliche Kindheit, wo er noch Zuhause in Amaidesu war, in ihrem Schloss.
Er konnte sich daran erinnern, als wäre es gestern gewesen, wie er mit seiner Schwester Rin draußen im königlichen Garten spielte. Len seufzte, wie er daran dachte. Er fiel zurück in die Bank und bedeckte sich noch weiter mit schönen Erinnerungen.

Nur noch einundeinhalb Stunden, dann würde er endlich in Amaidesu ankommen.
Es war bereits schon spät und die Sonne machte sich darauf gefasst hinter den grünen weiten Hügeln in der Ferne zu verschwinden.

,,He... Hey!"
,,Deine Hand, dein Körper ist so angenehm warm." Len welzte sich im Sitz.
,,Wie bitte was?"
,,Mi...Miku, ich glaube ich werde aus deinen smaragdgrünen Augen nie mehr heraus finden. Haaa..."
,,HEY!" ,riss eine barsche Stimme ihn aus dem süßen Traum. Len setzte sich abrupt wieder aufrecht und erblickte eine Person vor ihm. Len errötete im ganzen Gesicht. Er hatte wohl im Schlaf gesprochen. Überhaupt...seit wann ist dieser Onkel schon da?
Len wurde nun schon so rot wie eine Tomate voller Scham.
,,Wir sind bereits in Amaidesu angekommen. Aussteigen!" ,rief der Mann schroff. Es war der Schaffner. Len nahm seinen Koffer und stieg sofort aus dem Zug. Er seufze, wie er nun ausstieg.
Willkommen zurück in Amaidesu.
Len konnte sich nur schemenhaft an die Umgebung und den prachtvollen Fachwerkhäusern erinnern, wie er sich in die Straßen Amaidesu's umsah.
,,Willkommen zurück, junger Herr." ,hörte er eine leicht hochnäsige Stimme. Er drehte sich darauf um und sah den Butler, der ihm mit einer Kutsche stets freundlich in Empfang nahm. Len lächelte darauf erleichtert auf - ein bekanntes Gesicht wieder zusehen.

,,Und? Wie war es in Rīki? Ihr habt sicherlich viel zu erzählen. Schließlich ward Ihr mehrere Jahre weg!" ,wollte der Butler wissen. ,,Ach..." ,gähnte Len, ,,Ich bin eigentlich nicht in der Stimmung zu erzählen. Geschweige denn gemütlich in Gesellschaft zu sein." ,murrte er nur. Er legte seine Hand ans Kinn, stützte sich mit seinem Ellenbogen am Schenkel ab und blickte abwesend nach draußen.
Die vielen bunten Lampions schmückten die nächtlichen Straßen und ließen so die Stadt viel fröhlicher wirken.
Len sprang ans Fester um besser betrachten zu können, als er in der Ferne die Silhouette eines Schlosses sah. ,,Ah, mir deucht Ihr freut euch schon, wieder daheim zu sein." ,lachte der Butler darauf.
Droben auf den Hügeln zwischen den Wäldern lag ihr Schloss. Im obersten Turmzimmer hatte man großartige Aussicht auf die Stadt und man konnte alles erblicken, erinnerte sich Len. Bei diesem Gedanke kam ihm ein wohlig warmes Gefühl ums Herz. Nur hier ist meine Heimat!

Evil Kingdom of VOCALOIDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt