Falsche Entscheidungen

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Ich bekam einfach dieses Komische Gefühl nicht mehr los! Auch nicht als ich unter die Dusche stieg und versuchte mich zu entspannen. Doch wie gesagt ich versuchte es, funktionieren tat es nicht wirklich. Nach dem Azad weggefahren war, sahen ich und meine Mutter kurz noch fern. Ich war eigentlich überrascht dass meine Mutter nichts mitbekommen hatte. Ich meine von dieser Claire, wenn sie das wüsste wäre sie noch mehr geschockt als ich es war. Seine Betonung auf das Wort „Eltern" gefiel mir immer noch nicht! Zum ersten Mal muss ich daran denken, dass ich eigentlich meinen Eltern gar nicht ähnlich sehe. Kann es sein das....NEIN! Das war doch Schwachsinn, das waren meine Eltern und aus. Ich hörte meine Mutter von unten als nie Essen schrie und machte mich schon auf den Weg. Unten angekommen saß mein Vater schon am Tisch und lächelte mich an. Ich konnte nicht anders als zurück zu lächeln. Ich liebte meinen Vater, er war für mich wie ein Held. Wie bei jeder Tochter, wenigstens wie bei den meisten. Ich ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Hallo Liebes" begrüßte er mich zurück und setzte mich hin.
„Ich habe gehört dass es dir nicht gut ging heute. Hast du immer noch Kopfschmerzen?" fragte er mich besorgt und ich schüttelte den Kopf. War ja klar dass meine Mutter es sofort gesagt hatte.
„Keine Sorge Dad mir geht es gut." Ich versuchte offen zu lächeln und sah meinen Dad zum ersten mal genauer an. Er hatte Pech schwarze Haare und braune Augen, wie meine Mutter. Wie so sah ich ihnen nicht ähnlich, kam es mir durch den Kopf und ich versuchte diesen Gedanken zu vertreiben. Mir machten uns ans Essen ran und die ganze Zeit über sagte niemand ein Wort. Ab und zu warfen sich meine Eltern komische Blicke zu. Nach einer Zeit konnte ich es nicht mehr aushalten.
„Also was ist los ihr zwei?" Sie sahen sie unverständlich an.
„Wie meinst du das Schatz." Lächelte mich meine Mutter an.
„Naja die ganze Zeit über werft ihr euch Blicke zu."
„Ach wir können die Blicke nicht voneinander lassen, das weißt du doch." Lächelte meine Mutter meinen Vater an, doch so ganz recht wollte ich es nicht glauben. Nachbohren wollte ich auch nicht wirklich.
„Ich habe gehört das du einen Freund dabei hattest heute." Mein Vater sah nicht mal auf als er das sagte, und mir wurde es unangenehm.
„Ähm ja, ich kenne ihn aus dem Cafe." Hatte ich schon erwähnt dass ich nicht gut lügen konnte?
„Ist heute was passiert." Fragte er weiter nach. Was sollte das nur, dieser komischer Unterton gefiel mir nicht. Mein Vater sprach sonst nie so, nicht einmal wenn er wütend war.
„Nein, nicht das ich wüsste." Mein Vater sah mich lange an und dann legte er die Gabel zur Seite.
„Ich habe mit Mike geredet." Oh Verdammt! Ich hoffe echt er hat nicht alles erzählt.
„Ach so, schön! Das schmeckt wirklich sehr gut Mutter."
„Und er hat mir einiges erzählt. Auch das du diesen Mann zum ersten Mal dort gesehen hast. Er hat mir auch erzählt was los war heute Jessica." Auf einmal schienen alle wie ausgewechselt. Meine Mutter lächelte nicht mehr und sah auf ihren Teller. Mein Vater warf mir irgendwie einen wütenden Blick zu, ich war gar nicht gewöhnt an so einen Blick.
„Es tut mir leid dass ich gelogen habe, doch ich wollte euch nicht beunruhigen das ist alles."
„Liebes, irgendwie glaube ich das du uns noch was verschweigst." Ich wusste nicht recht was ich sagen sollte. Die Wahrheit? Nein!
„Das ist alles Dad, wirklich!" Er schien mir nicht zu glauben. Jetzt redete meine Mutter.
„Jess du weißt das du uns alles erzählen kannst, egal wie unglaubwürdig es auch klingen mag." Wie hatte sie das denn jetzt gemeint? Langsam wurde es immer unangenehmer.
„Ich weiß nicht was ihr meint, wirklich. Ich hab kein Hunger mehr." Ich stand auf und wollte gerade durch die Tür als die Stimme von meinem Vater mich stoppte.
„Jessica! Bist du dir sicher dass es die ganze Geschichte war?" fragte er noch mal nach. Ich wollte sie einfach nicht beunruhigen deswegen nickte ich und ging in mein Zimmer rauf. Ich schloss die Tür hinter mir zu und schmiss mich auf das Bett. Was hatte meine Mutter damit gemeint? Und was sollte das alles gerade. Zum ersten Mal sah ich meine Eltern mit anderen Augen. Sie waren gar nicht so drauf. Am Anfang dachte ich zwar dass mein Vater wütend war, doch jetzt glaube ich einfach er ist unruhig. Doch wieso? Können wir diesen Tag nicht einfach zurückdrehen? Ich seufzte tief und drehte mich auf den Rücken. Schneller als ich bis zehn zählen konnte fiel ich in den Schlaf.

Ich spürte immer noch den Wind auf meiner Haut. Der Schmerz schien weg zu sein, immerhin spürte ich nichts. Das erste was mir in den Sinn kam, waren diese Augen ihm.
„Es tut mir so leid Schatz. Ich konnte dir einfach nicht die Wahrheit sagen." Ich fühlte die Träne, doch dann als ich ihre Stimme hörte, bleib ich stock steif liegen.
„Das ist ja so traurig und dermaßen erbärmlich!" Ich wurde wütend, sehr wütend!
„Du Monster." Versuchte ich zu schreien doch raus kam nur ein flüstern.
„Das musste sein, nur aus diesem Grund bist du auf die Welt gekommen Schätzen." Lachte sie wie eine verrückte als wäre das ein großer Witz.
„Sie wird nicht zu lassen, das du gewinnst Elenore! Sie wird dich jagen und töten!" Wieder dieses abscheuliche Lachen.
„Ich bitte dich! Ich bin stärker als ihr beide zusammen und damit ich unbesiegbar bin, brauche ich das einfach." Sie kam zu mir ich spürte es. Als mich was an der Wange berührte, schloss ich die Augen auf und sah in ihre. Wie kann ein Mensch nur so was machen! Sie streichelte mir das Gesicht und mir rann noch eine Träne runter.
„Ich muss das machen versteh doch! Es gibt keinen anderen Ausweg." Ein Moment lang glaube ich in ihren Augen so was wie bedauern zu sehen, doch nur einen Augenblick.
„Weiß du was...leck mich die Schlampe." Schrie ich mit meiner ganzen Kraft die noch übrig war. Jetzt wechselte ihr Blick in Wut. Sie schlug mir so fest in Gesicht, das mein ganzer Körper vor Schmerz explodieren zu sein schien.
„So unhöflich! So redet man nicht Claire!" Dann kam es der Schmerz! Ich sah nur noch den Dolch, dann spürte ich den Schmerz in meiner Brust. Ich schrie!

Azad Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt