der fremde Bekannte

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„Also Azad was machen sie den so" fragte meine Mutter und lächelte bis über beide Ohren! Vergiss es Mutter der hier ist bestimmt nicht der Schwiegersohn!
„Naja ich wohne außerhalb der Stadt. Bin vor kurzem hier eingezogen, eine schöne Gegend." Er sah hilfesuchend zu mir doch ich grinste nur teuflisch. Du kannst ja von mir aus gehen, doch ich bleibe hier mein Lieber!
„Ja wir haben hier eine schöne Stadt. Wir sind wie eine große Familie." Meine Mutter nahm ein Schluck von ihrem Kaffee und sah mich an. Das war nicht gut!
„Von wo kennt ihr euch beide denn?" Ich wusste es! Das ist es ja Mutter, ich kenne diesen Mann nicht!
„Eigentlich kenne ich ihn..." ich wurde von Azad unterbrochen.
„Ich war ein paar Mal im Kaffee wo Jess arbeitet. Mit der Zeit wurden wir gute Freunde." Man der Lügt doch wie geschmiert. Ich sagte dazu nichts mehr. Doch meine Mutter nickte verstehend.
„Du hast mir noch nicht gesagt, wieso du früher gekommen bist Liebling?" Verdammt! Ich konnte nicht Lügen, aber so was von nicht. Dann sage ich wenigstens die Wahrheit.
„Mike hat mich nach Hause geschickt Mom." Wenigstens ein bisschen die Wahrheit!
„Wieso das denn?" bohrte meine Mutter nach.
„Jess ging es nicht so gut!" kam mir Azad zu Hilfe! Doch diesen Satz hätte er lieber nicht sagen sollen.
„Was? Wieso Schatz was hast du denn? Wirst du etwa krank?" Sie stand auf und legte ihre Hand auf meine Stirn. Ich und Meine Mutter waren im übertreiben wirklich Nummer eins!
„Es ist nicht so schlimm, sie hat nur bisschen Kopfschmerzen bekommen das ist alles." Man der war ja wirklich gut im Lügen! Obwohl das mit den Kopfschmerzen war nicht mal gelogen.
„Ich mache dir einen Tee, später solltest du dich hinlegen Schatz." Meine Mutter eben!
„Ja mach ich." Und dann kam mir die Idee. Meine Mutter freute sich zwar auf ihren möchte gern Schwiegersohn. Doch wenn es um meine Gesundheit ging, war alles andere an zweiter Stelle.
„Vielleicht sollte ich mich jetzt hinlegen." Ich versuchte so schmerzvoll zu klingen wie es nur ging. Und ich sah schon die Mutter kam zum Vorschein.
„Tut es denn so sehr weh Liebling? Ja das solltest du, geh ins Bett." Azad sah mich an als hätte ich gerade gesagt, dass ich die Weltherrschaft an mich reißen will. Doch ich ignorierte seinen Blick.
„Das sollte ich wirklich, bevor es noch schlimmer wird. Es tut mir leid Azad, das ich nicht mit dir kommen kann. Weißt es wird immer schlimmer und schlimmer." Ich war meiner Mutter einen Blick zu, der wunderbar funktionierte. Oder doch nicht, den der Blick veränderte sich! Oh Verdammt, sie hat gefühlt dass ich lüge. Das konnte ich nicht mal früher in der Schulzeit abziehen, nicht bei Silvia! Doch sie verstand anscheinend dass ich Azad loswerden wollte und sagte nichts dazu.
„Ihr könnt euch ja ein anderes Mal treffen, ich bin mir sicher Azad versteht das. Nicht wahr?!" das war keine Frage, sondern eine Feststellung! Danke Mutter. Lange Zeit sah mir Azad in die Augen, dann fluchte er wahrscheinlich innerlich und stand auf.
„Ja klar ist es okay. Du solltest dich ausruhen, das wäre das Beste." Lächelte er meine Mutter an. Oh Man, FAST hätte ich es ihm abgekauft. Doch mittlerweile entwickelte ich bei ihm einen sechsten Sinn. Komisch!!
„Danke." Ich stand auf und streckte ihm die Hand aus. Doch er umarmte mich einfach. Seinen Atem konnte ich an meinem Ohr spüren, das wiederum jagte mir schon wieder eine Gänsehaut ein!
„Großer Fehler!" flüsterte er so leise das meine Mutter nichts bekam. Und auf einmal lächelte er wieder, als wäre er nicht wütend oder angepisst! Was sollte den bitte ein Großer Fehler sein?! Ich kannte ihn nicht und würde bestimmt nicht mit ihm kommen. Er gab noch meiner Mutter die Hand und ging zur Tür. Ein letztes Mal drehte er sich zu mir um!
„Du hättest mit mir kommen müssen. Jetzt kann ich dir leider nicht mehr helfen!" sagte er so kalt, das es fast schon weh tat!
„Was erwartest du Azad? Ich kenne dich nicht und soll einfach mit dir mitkommen? Was passiert wenn diese Männer wieder kommen? Was passiert dann mit meinen Eltern? Ich kann sie nicht alleine hier lassen verstehst du?" ich sprach möglichst leise, so das meine Mutter nichts mitbekam.
„Ja ich verstehe es! Doch mein Bruder liegt im Krankenhaus und ich muss zu ihm. Doch stattdessen vergeude ich hier meine Zeit mit Kuchen und Kaffee! Auch wenn diese Männer hier auftauchen, glaubst du echt du hättest eine winzige Möglichkeit sie zu besiegen? Wenn sie spüren das du hier bist, dann sind deine Eltern so oder so Tod." Er drehte sich um und ging auf sein Wagen zu. Ich verstand gar nichts! Was hatte er nur für ein Problem! Ich ging hinter ihm her und schlug ihm auf den Rücken. Aua das tat weh!
„Hast du deine Meinung geändert?" er lehnte sich an sein Auto und sah mich herausfordern an.
„Weißt du was so bescheuert an der Sache ist? Ich kenne diese Männer nicht, ich kenne dich nicht! Doch nur weil ich dieser Frau ähnlich sehe, heißt das nicht dass du mich beschützen musst! Ja ich danke dir wegen vorhin, doch das ändert nichts. Kopfgeldjäger? Sag mal spinnst du? Kennst du diese Gegend denn gar nicht! Und diese Sache mit meinen Eltern, die sterben würden egal mit oder ohne mich. Azad, nicht ich hab eine Schraube locker sondern du! Diese Sache hier ist so grotesk für mich, das ich nichts in Frage stelle!" ich war so wütend das ich es einfach nicht mehr aushielt!
„Ich habe einen Mann erstochen, der sich kurz darauf in Luft aufgelöst hat. Diese so genannten Kopfgeldjäger wollen mich, und ich habe keine Ahnung wieso! Diese Männer kannten dich, sie wussten wer du warst doch das ist mir egal. Du warst der, der mir gesagt hat dass dieser Mann zu mir kommen würde um mich zu holen! Das heißt er weiß wo ich lebe, das wiederum heißt er weiß auch wo meine Eltern sind! Du willst das ich mit dir wegfahre ohne das du mir was erklärst! Ich weiß nicht wieso du so fixiert auf mich bist, aber ich weiß dass meine Eltern dir Scheiß egal sind! Wieso sollten sie das auch nicht? Du kennst sie doch gar nicht, dir kann es auch egal sein. Doch das sind meine Eltern!" Puh, das war ja mal eine Rede. Ich atmete tief ein und aus, ohne ihn dabei an zu sehen.
„Ich kann dir das nicht erklären Jess, doch irgendwas sagt mir das du nicht so fremd bist." Ich spürte seinen Blick auf mir und sah ihm fest in die Augen.
„Nur weil ich ihr...." Doch er unterbrach mich.
„Nein, nicht nur! Diese Männer waren nicht irgendjemand. Sie wussten wer du bist, sie waren hinter dir her und ich würde gerne wissen, wieso diese Wixxer genau hinter dieser Frau her sind, die Claire so ähnlich sieht! Kommst du mit?" fragte er mit einer festen Stimme und sah mir weiterhin in die Augen. Doch ich konnte nicht! Ich kann meine Eltern nicht alleine lassen, erst jetzt wurde mir diese Situation zu ernst! Ich schüttelte langsam den Kopf.
„Ich muss hier bleiben" das war eher ein flüstern.
„Bei denen Eltern!" das Wort Eltern sagte er in einem Ton das mir gar nicht gefiel.
„Was soll das denn schon wieder?!" Also echt dieser Typ, ging mir langsam immer mehr auf die Nerven! Er setzte an, doch es kam nichts aus seinem Mund. Kurz schüttelte er den Kopf und stieg ohne ein Wort zu sagen in sein Auto.
„Azad, was sollte das sein?"
„Nichts!" er startete den Motor und fuhr davon.

Azad Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt