Ein Neuer Anfang

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Als ich die Augen aufschlug blendete mich die Mittagssonne, dass ich so lange schlafen würde hätte ich nicht gedacht. Ich setzte mich auf und sah mich im Zimmer um. So als wäre es nicht mein Zimmer sondern einfach ein normales Gästezimmer! Okay ich gab zu bisschen übertrieben klang das schon, doch ich konnte einfach nicht fassen was ich letzte Nacht alles gehört hatte. Werwölfe...Vampire...Hexen, das war doch alles Schwachsinn! So etwas gab es nicht, und Azad war anscheinend verrückt. Doch ich war nicht weniger verrückt, mit diesem Traum dass ich gesehen hatte. Er würde mir doch nie was antun...oder?!
„Ich bitte dich, das ich doch alles Blödsinn. Azad ist kein Werwolf! Doch die andere Geschichte...!" Ja die andere Geschichte war echt. Meine Eltern waren also gar nicht meine Eltern. Ich stand mit starken Kopfschmerzen auf und ging unter die Dusche. Der Gedanke wie ich mich jetzt verhalten sollte, bedrückte mich. Nur weil sie mich nicht gezeugt hatten, hieß es doch nicht dass sie nicht meine Eltern sein konnten. Sie hatten mich damals also gerettet und aufgezogen, wie ihr eigenes Kind. Nach einiger Zeit zog ich mich an und ging runter. Meine Mutter stand mit dem Rücken zu ihm, beim Herd.
„Morgen." Sie drehte sich um und lächelte mich an, dass mir warm ums Herz wurde. Keine Frage diese Frau war meine Mutter.
„Guten Morgen Süße, willst du auch ein Tee?"
„Klar" ich setzte mich an den Tisch und wartete. Ich hätte gedacht dass diese Situation komisch sein würde, doch so schlimm war es doch nicht. Meine Mutter setzte sich mit den Tassen zum Tisch und lächelte mich weiter hin an.
„Wie geht es dir? Hast du immer noch Kopfschmerzen?"
„Nein nicht mehr so viel. Es geht mir gut...denk ich." Ich nahm ein Schluck und starrte den Tee an. Sie schien traurig, nein nicht der Tee! Meine Mutter, sie schien darüber nach zu denken wie sie sich verhalten sollte. Ich wollte das nicht! Ich wollte nicht dass sie so fremd zu mir war.
„Mom, mein verhalten gestern tut mir Leid. Ich war nur so verwirrt!" Dass ich sie Mutter genannt hatte, schien sie glücklich zu machen.
„Du musst dich nicht entschuldigen, es ist unser Fehler. Wir hätten dir das vorher sagen sollen, es ist nur wir wollen nicht dass du...traurig wirst. Das ist alles!"
„Es niemandem Schuld Mom. Ihr habt mich aufgezogen, wart immer für mich da! Ja ich bin neugierig und würde mehr über die Frau wissen, die mich auf die Welt gebracht hat. Doch IHR seid meine Eltern, DU bist meine Mutter und wirst es immer bleiben, egal was kommt." Wie gesagt ich musste es einfach klarstellen. Sie schien wieder den Tränen nahe, doch hielt sich zurück.
„Danke Jessica." Ich stand auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange bevor ich sie umarmte.
„Nein, ich danke dir Mutter." Eine Zeit lang haben wir noch geredet über dies und jenes, doch dann fragte ich etwas, das ich einfach loswerden musste.
„Mom, diese ganze Sache mit Azad und..." ich klang selbst bescheuert. Ich dachte meine Mutter würde mir jetzt sagen dass er wahnsinnig wär und ich mich von ihm verhalten sollte. Doch sie war sehr ernst.
„Es stimmt was er gesagt hat liebes. Ich will einfach nicht mehr lügen Jess, ich will das du endlich die richtige Welt siehst! Dein Vater und ich wir sind...Hexen!" Ich muss zugeben, ich bin ja ein Mensch der offen für so was ist, das kommt wahrscheinlich daher das ich an So was nicht richtig glaube!
„Ich weiß das kling verrückt, doch in dieser Welt leben nicht nur Menschen oder Tiere." Ich schüttelte automatisch den Kopf ohne es zu wollen.
„Ich hätte es doch gemerkt, wenn ihr Hexen wärt. Ich lebe ja mit euch!" es klang vielleicht ein bisschen wütend.
„Ich und dein Vater haben schon lange keine Magie mehr angewendet. Wir haben damit aufgehört, gehören zu keinem Zirkel. Wir wollten dich einfach normal erziehen weißt du? Ich zeige es dir wenn du versprichst nicht auszuflippen?" ich konnte nicht verhindern das ich Angst bekam! Doch ich nickte. Meine Mutter schloss die Augen und sagte irgendetwas dass ich nicht verstand. Und plötzlich ging der Gasherd an. Ich saß mit offenem Mund da!
„Aber...aber...es gibt sicher eine Erklärung für das da!" Meine Mutter sprach weiter und sie wurde lauter. Das Feuer schien noch größer zu werden!
„Hör auf Mom!" ich stand auf und ging zurück. Plötzlich ging der Herd wieder aus und das Feuer war verschwunden. Meine Mutter schloss die Augen auf und ich zuckte vor Schreck zusammen. Kurz nur kurz waren ihre Augen rot, Feuerrot!
„Die Magie ist überall, du musst nur wissen wie du es benutzt." So als wäre das gerade nicht passiert nahm sie seelenruhig ein schluck von ihrem Tee.
„So was machen die Magier doch ständig, das bedeutet aber nicht das es war ist! Alles hat einen plausiblen Grund." Versuchte ich mich weiter an meine Welt zu klammern, die zu einstürzen drohte. Moment mal!
„Ob du es glauben willst oder nicht, hängt von dir ab Kind." Sie stand auf und umarmte mich. Die Türglocke klingelte und ich lief schon fast drauf. Mit einem Ruck machte ich die Tür auf und vor mir stand Azad. Ich hatte bis jetzt nie war genommen wie groß er eigentlich war! Er muss mindestens 180 sein! Er hatte eine kräftige Statur und immer einen harten Blick in den Augen.
„Na gefall ich dir?" grinste er mich an und ich musste die Augen verdrehen.
„Wie kommst du denn darauf?"
„Weil du mich die ganze Zeit von oben bis unten musterst. Das mache ich normalerweise bei Frauen die ich flach legen will, also sollte ich mich jetzt vor dir in Acht nehmen?" Wie unverschämt und selbstverliebt er war, hatte ich auch nicht war genommen!
„Du kannst mich mal!" Heute war ich echt nicht gut gelaunt.
„Eher willst du mich mal." Lachte er und ging an mir vorbei rein. Arschloch!
„Was willst du hier Azad?" ich schloss die Tür zu und ging ins Wohnzimmer rein.
„Ich habe dich vermisst!"
„Oh bitte!" ich setzte mich auf das Sofa.
„Okay okay, ich glaube es ist an der Zeit dich mitzunehmen!" wurde er wieder ernst und setzte sich neben mich. Wo war meine Mutter?
„Mitnehmen wohin denn?"
„Zur Organisation, damit du in Sicherheit bist. Bis wir herausfinden, wieso diese Kopfgeldjäger hinter dir her sind." Ich verdrehte wieder die Augen, also war er immer noch bei diesem Thema.
„Habe ich dir nicht klargemacht, dass ich nicht mit dir mitkommen werde?" Ich sah ihn bockig an. Doch als er näher an mich ran kam, war mein Blick nicht mehr so sicher!
„Du musst Jess." Oh Gott diese Stimme! Musste er mich denn so einheizen.
„Du würdest mehr Geld verdienen, wenn du in einer Sexhotline arbeiten würdest." Grinste ich selbst sicher, doch er hielt mich weiterhin mit seinen Augen gefangen. Kurz grinste er!
„Heißt das, dass meine Stimme dich an macht." Verdammt!
„Was? Oh Gott nein! Ich meine nur....eben...das du...." Er fing an dreckich zu lachen und ich wurde wahrscheinlich rot!
„Was meinst du Jess..." redete er im selben Ton weiter und kam noch näher. Ich konnte meine Atmung nicht kontrollieren der schneller wurde!
„Ich..." das war eher ein flüstern. Ich wollte diese Lippen, aber so was von!
„Azad!" hörte ich meine Mutter und zuckte zurück. Schon zum zweiten Mal passierte so was, das war echt peinlich. Ich wollte diese Lippen nicht...wirklich nicht?! Als Azad meine Mutter sah wurde er wieder ernst.
„Silvia!"
„Jessica!" alle zwei sahen mich mit einem komischen Blick an.
„Sorry." Azad warf mir ein kurzes Lächeln zu bevor er wieder meine Mutter ansah.
„Was machen sie den hier?"
„Ich will Jessica zu einem sicheren Ort bringen."
„Sie ist hier sicher!"
„Nein, das denke ich nicht. Der einzige Grund wieso sie noch lebt, ist dieser Zauber der das Haus schützt. Doch wie lange soll dieser Schutz noch halten?" Okay ich steige hier dann mal aus! Wieder dieses ganze übernatürliche Zeug!
„Jess dein Handy läutet." Sagte Azad und ich griff in meine Tasche, doch da war kein Handy also auch kein klingeln.
„Ähm nein...Moment du meinst ober?!" wie konnte er das denn hören. Es lag wahrscheinlich noch im Bad! Ich stand auf und ging ins Bad, und tatsächlich es läutete. Vielleicht hatte er ja sehr gute Ohren! Kann doch mal vorkommen!
„Hallo Jess hier..." ich hätte vorher genauer hinsehen sollen, wär mich da an rief. Denn diese Stimme erkannte ich nicht.
„Hallo Süße!" ich konnte nicht verhindern das ich Gänsehaut bekam, denn diese Stimme hatte ich ja vorher schon gehört! Ich nahm das Handy von meinem Ohr um nach zu sehen wer mich anrief.
„Oh mein Gott!" es war Mike, doch diese Stimme gehörte zu dem Narbengesicht!
„Du hast eine Stunde Zeit um hier ALLEINE aufzutauchen! Wenn nicht, dann klebt das Blut dieser zwei an deinen Händen. Haben wir uns richtig verstanden?"

Azad Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt