Schein oder sein?

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Marion, die Haushälterin der Familie ist unten im Wohnzimmer am putzen, als sie Michael lachen hört."Ein seltsamer Junge" brummelt sie leise vor sich hin "muss wohl daran liegen dass sich keiner um ihn kümmert, ich werde ihm später sein Lieblingsessen in sein Zimmer bringen". Das Haus der Meiers war groß, und auf Marion wartete noch viel Arbeit. Es war 20.41 Uhr und vor 22 Uhr wollte sie mit dem putzen fertig sein, da sie noch ein Date mit dem Nachbarn der Familie hatte. Sie begab sich in die Küche und wollte für Michael sein Lieblingsessen kochen, gefüllte Champignons. Michael war immer lange wach, und aß dementsprechend immer erst spät, auch ein Mitternachtssnack war alles andere als ungewöhnlich. Ihm sagte keiner was er zu tun hatte und was er zu bleiben lassen hat, er kennt keine erzieherischen Maßnahmen. Seine Eltern baten Marion bei ihrem ersten Arbeitstag darum, dass sie Michael möglichst in Ruhe lassen solle und ihn nur stören sollte wenn es unausweichlich war. Anfangs hatte sie sich nicht daran gehalten, und hatte gerne mit ihm Zeit verbracht, jedoch kam es bereits kurze Zeit später zu einer unüberhörbaren Meinungsverschiedenheit zwischen Eltern und Sohn.
Da kommen sie nach 2 Monaten mal wieder nach Hause und schnautzen ihren Sohn direkt dermaßen an... ich verstehe es nicht... dachte Marion.
Sie wollte gerade die Champignons vom Herd nehmen, da hörte sie ein lautes ersticktes Husten von oben.
Das muss Michael sein!
Sofort ließ sie die Pfanne los und rannte die Treppen am Ende des langen Flurs hoch. Oberhalb der Treppe befand sich Michaels Zimmer. Marion riss die Tür auf und sah wie Michael scheinbar leblos auf dem lag, die Augen und Mund weit aufgerissen.
Marion wurde kreidebleich und ging in die Hocke. Dabei hielt sie sich die Hände vor den offenen Mund. Sie war unfähig ihn zu schließen. Langsam bewegte sie sich auf ihn zu, und streckte ihren Arm in seine Richtung. Als ihre Hand seinen Unterarm berührte umklammerte sie ihn fest. Langsam lockerte sie ihren Griff und tastete sich zu der Stelle an der Hand vor, an der der Puls tastbar ist. Sie vernahm einen sehr schwachen Puls.
Gott sei Dank, er lebt noch... ich muss Hilfe rufen!
Sie griff im ihre Hosentasche und wollte ihr Handy zücken.
"Verdammt, es liegt wohl im Wohnzimmer! Halte durch Michi, ich hole Hilfe!"
Sie sprang auf und sprintete aus dem Zimmer. Kaum war Marion aus der Tür draußen stolperte sie über ihre eigenen Beine und stieß sich den Kopf an der Kante des Tisches, welcher der ganze Stolz der Familie war und deshalb auch einen Ehrenplatz in dem extra breiten Gang im Obergeschoss bekam. Ihn zierte eine sehr wertvolle Mingvase. Und genau diese traf Marion in einem hohen Bogen direkt am Hinterkopf, als sie den Tisch mit ihren Kinn umschmiss. Bewusstlos lag sie inmitten des Flurs und um ihren Kopf herum bildete sich langsam eine Blutlache. Im Untergeschoss öffnet sich die Haustüre. Ein Mann betritt das Haus.

Plötzlich MörderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt