Plastic Memories

Kapitel 2 - Caleb

"Wer bin ich?"

Völliges Entsetzen.

Das war das einzige, was ich in seinen dunklen Augen sehen konnte. Aber antworten tat mir weder der Typ noch der Arzt.

Allerdings sah der Arzt kein wenig überrascht aus. Und schaute immer wieder zwischen mir und dem Typen hin und her

"Wie heiße ich?"
Versuchte ich es nochmal, aber wieder rührte sich niemand, bis der Arzt sich räusperte und wohl eher an den Jungen vor mir gerichtet leise meinte:

"Ich habe Ihnen gesagt, dass sie sich womöglich nicht mehr erinnert. Aber wir können-"

"Können Sie uns bitte alleine lassen?"

"Selbstverständlich, Mr. Ross. Ich gebe Ihnen so viel Zeit, wie Sie brauchen. Sagen Sie einfach an der Rezeption Bescheid, wenn Sie beiden sich ausgesprochen haben."

Und damit war der Arzt auch schon draußen und der Junge begann wild vor meinem Bett auf und ab zu gehen und sich immer wieder durch Gesicht und Harre zu fahren ohne mich dabei anzusehen.

Es verbrachte bestimmt 10 Minuten so und ich wollte ihn lieber nicht ansprechen,weil er ziemlich aufgebracht aussah.

"Weißt du noch, wer ich bin?"
Er blieb stehen und sah mir starr in die Augen.

Die Anspannung und Ernsthaftigkeit in seiner Stimme schüchterten mich fast schon ein...

Aber eben nur fast.

Er sah mich an als würde meine Antwort sein Leben beenden können oder die Antwort auf die 1Millionen-Euro-Frage bei Wer wird Millionär seien. Anscheinend kannte ich diese Fernsehquizshow auch aber den Typen vor mir nicht.

Logik?

Unsicher schüttelte ich den Kopf.

"Weißt du, warum du hier bist? Weißt du, was passiert ist?"

Wieder schüttelte ich den Kopf.

"Scheiße! Verdammt nochmal!"
Er ging zu Tür, machte sie auf und warf noch ein schroffes "Ich komme gleich wieder!" über seine Schulter und ohne, dass ich auch nur einmal noch etwas erwidern konnte, war die Tür schon wieder zu.

Jeeeeey ich bin wieder alleine in dem Farbenfrohen Zimmer!

***

Ich schreckte aus meinem Schlaf hoch, als die Tür wieder aufgerissen wurde und Mr. ich-weiß-anscheinend-wer-du-bist-aber-ich-erzähl-es-dir-nicht wieder in das Zimmer stürmte, sich einen Stuhl schnappt und sich vor mein Bett setzte.

Perplex blinzelte ich ein paar mal, richtete mich auf, blickte auf die Uhr, um festzustellen, dass ich nur knapp eine Stunde geschlafen hatte, und richtete dann meine Augen fragend auf das Geschöpf vor mir, welches mich nur schief anlächelte.

"Sagt mir denn jetzt auch mal wer, wie ich heiße?!"

Meine Stimme hörte sich wahrscheinlich ziemlich gereizt an, aber ich hatte definitiv keinen Bock mehr noch länger auf eine Antwort zu warten.

"Klea"

"Was?!"

"Klea. Dein Name ist Klea Jones."
Seine Stimme war ziemlich ruhig im Vergleich zu Vorhin.

"Klea"
Ich ließ mir den Namen auf der Zunge zergehen und schmunzelte. Eigentlich ein ganz netter Name.

"Ja richtig. Du Klea. Ich Caleb."
Gab der Typ belustigt von sich.

Er macht sich direkt lustig über mich... Nett

Hat der noch nie gehört, wie jemand seinen eigenen Namen sagt, oder was?

"Wow, wie witzig."
Entgegnete ich nur ohne eine Miene zu verziehen, weshalb der Spasst vor mir nur noch mehr grinste.

"Und du bist?"

"Caleb, sagte ich doch bereits."

"Nein, wer du in meinem Leben bist. Woher ich dich kenne oder eher kannte?"

"Naja" Er kratze sich verlegen am Hinterkopf und ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. "Dein Freund."

"MEIN FREUND?!"

"Jap"

"Nicht EIN Freund?"

"Nope"

"Scheiße!"

"Hey, beschwer dich nicht. Ich bin der größere Hingucker in diesem Zimmer."

"Bitte WAS?"
Na toll, ein selbstverliebtes Arschloch als Freund. Danke Schicksal!

"Naja du bist die von uns beiden, die hier jetzt, seit ner Woche nicht geduscht hat."

"Nett."

"Bin ich immer."

Der Typ ging mir jetzt schon auf die Eierstöcke.

"Aber keine Sorge. Du kommst hier bis heute Abend raus und kannst dann nach endlos langer Zeit dich auch wieder waschen und was leckeres Essen. Obwohl bisher hast du hier ja nichts gegessen. Aber glaub mir ich würde es an deiner Stelle gar nicht erst testen."

Er verzog angewidert das Gesicht und ich fragte mal lieber nicht ob er das wegen dem Essen hier tut oder der Tatsache, dass ich bestialisch stinkte. Nur zu seinem persönlichen Glück.... und Schutz.

"Naja wenigstens ein Lichtblick an diesem Tag."

"Hey ich bin auch ein Lichtblick!"

"Ach sei doch still. Du Spinnst doch in deinem Kopf."

Er schmunzelte eindeutig und begann dann doch irgendwann zu lachen.
Der nimmt mich doch auf den Arm!

"Das sagst du immer."

"Was?"

"Ich habe oft gesagt, dass ich ein Lichtblick wäre und du sagtest dann immer 'Ach, sei doch still'."

"Oh"

Fragt mich nicht wieso, aber das war mir irgendwie unangenehm.

Aber immerhin wusste ich jetzt, für wen die ganzen Schimpfwörter in meinem Kopf waren. Nur irgendwie war die Tatsache, dass sie für meinen FREUND waren ziemlich traurig.

"Aber es freut mich, dass noch manche Angewohnheiten von früher bei dir im Gedächtnis hängen geblieben sind."

Er lachte ein wirklich schönes Lachen in dem jede Menge Zuversichtlich lag und irgendwie freute ich mich auch. Freute mich, dass ich ab heute Abend wieder oder von nun an Klea Jones war.

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Sooo das waren jetzt erstmal die ersten zwei richtigen Kapitel. Ich sage gleich direkt einmal, dass ich sehr unregelmäßig und wahrscheinlich auch langsam updaten werde. Also nehmt mir das bitte nicht übel.

Eure Aairin