Plastic Memories

Kapitel 3 - Nach Hause?

"Dein Auto?"

Ich sah einen wirklich, wirklich, WIRKLICH dunkel blauen Audi R8 vor mir stehen und seine Farbe erinnerte mich sofort an die dunkle Nacht und irgendwie gefiel er mir deswegen.

"Sowas in der Art."
Caleb spielte mit seinem Schlüsselbund, an dem auch wirklich nur Schlüssel hingen außer einem kleinen silbernen Löwen-Anhänger.

Irgendwie fand ich ihn süß... Also den Anhänger! Nicht Caleb!

Der war höchstens... Ja okay er sah schon gut aus, wie er in seiner Schwarzen Jeans und dem grauen Pulli auf diesen geilen Schlitten zuging und ich ihm am liebsten durch die Haare wuschenl würde, weil sie so weich aussahen.

Und ich meine die waren echt krass. So weich und flauschig und... Ok das sagten ja auch immer alle Mädchen, aber so welche wie seine hatte ich echt noch nie gesehen.

Allerdings war die Frage, ob ich ihn mochte schon ne andere Sache. Bisher kam er mir ziemlich wie dieser 0815 Badboy rüber:

Perfektes Aussehen, zu große Klappe, ein noch größeres Ego und wahrscheinlich ein Niveau, das so tief liegt, dass, wenn er von seinem Ego zu seinem Niveau hinunter springen würde, sich alle Knochen gebrochen hätte.

"Nicht Sabbern, Babe."

Bestes Beispiel.

Hatte der Typ Augen im Hinterkopf oder was?!

"Das Auto ist zu geil, sorry!"
sagte ich, ging mit einem Grinsen im Gesicht schnell an ihm vorbei und schnappte mir die Autoschlüssel, die er gerade mal wieder in die Luft warf.

"Ich meinte nicht das Auto!"
Er hatte mich viel zu schnell wieder überholt und lehnte nun an der Tür zur Fahrerseite des Autos mit verschränkten Armen, einem Grinsen und einem ziemlich spöttischen Blick.

"Und du auch nicht." fuhr er fort.

"Tja ich seh hier in der Gegend nur nichts anderes attraktives. Also muss ich dich enttäuschen, denn ich meinte das Auto."
Nicht. Aber das musste er ja nicht wissen.

"Jaja. Klar. Jetzt gib mir die Schlüssel zurück."

"Ich kann doch auch fahren."

"Du fährst nicht. Das ist mein Auto und ich weiß nicht mal, ob du dich ans Autofahren erinnerst, so selten, wie du gefahren bist."

Tja nur dummerweise wusste ich ziemlich gut, wie man ein Auto fährt nur hätte er mir das bestimmt nicht geglaubt.

Ich hielt meine Hand mit dem Schlüsselbund hinter meinen Rücken und die andere hielt ich schützend hoch erhoben, wie ein Polizist, vor mir, damit er mir nicht zu nahe kam. Hätte ich jetzt noch meinen Kopf weggedreht, hätte es wahrscheinlich wie Talk-to-the-hand ausgesehen.

"Erstens weiß ich, wie man Auto fährt und zweitens hab ich die Schlüssel."

Als erstes sah er mich komisch an und ich dachte schon ich hätte gewonnen und durfte mit dem R8 fahren. Allerdings wäre es auch wirklich zu schön gewesen, wenn er so leicht aufgegeben hätte.

Ehrlich gesagt hätte ich aber auch nicht von ihm erwartet, dass er so leicht aufgab. Schließlich hatte ich fast den gesamten Nachmittag mit diesem Sturkopf verbracht und er hatte mit mir ausschließlich nur darüber diskutiert, ob er das Recht dazu hatte Eingeschnappt zu seien, weil ich mich an Wer wird Millionär erinnern konnte und an seinen Namen aber nicht.

Ich bekam wenn ich drüber nachdachte schon wieder Kopfschmerzen.

Jetzt wurde ich allerdings schnell aus meinen Gedanken gezogen, als Caleb mich plötzlich an meinem ausgestreckten Arm blitzartig an seine, nebenbei bemerkt, sehr muskulöse Brust zog und seine Arme um mich legte.