18.

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Ein leises Poltern weckte ihn. Manu blinzelte müde und sah, wie sich Zombeys Rücken bewegte. Er hatte anscheinend, im Schlaf, sein Handy zu Boden geworfen. Schnell stemmte Manu sich hoch und schob sich leise in sein eigenes Zimmer. Durch den Spalt beobachtete er, wie Zombey langsam zum Bad schlürfte und darin verschwand. Kurz sah Manu noch auf die geschlossene Badtür und legte sich dann ins kalte Bett. Er zog die kalten Beine an den Körper und schloss die Augen, aber inzwischen war er wieder hellwach. Und allein. Ein wenig später hörte er eine Tür zugehen und wieder leise Schritte auf dem Gang. Sie stoppten vor seinem Zimmer. Leises Quietschen, als die Tür vorsichtig aufgeschoben wurde. Der Lichtspalt im Zimmer vergrößerte sich und ein Schatten erschien darin. "Schläfst du?", flüsterte Zombey. Manu schwieg. So lange, bis der Schatten sich leicht zum gehen bewegte. "Nein." Anscheinend hatte er ihn doch noch gehört, denn der Schatten hielt inne. Einen Moment lang spürte Manu nur den Blick seines besten Freundes im Rücken. "Kannst du nicht schlafen?" "Nein, ich kann nicht schlafen.", murmelte Manu und drehte sich im Bett um. Er sah in Zombeys im Schatten liegendes Gesicht, ihm strahlte das Licht aus dem Flur über die Schultern. "Brauchst du Gesellschaft?" Manu ignorierte seine rot werdenden Ohren und nickte. "Wenn es dir nichts ausmacht." Zombey schüttelte den Kopf, betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Jetzt war es stockdunkel. Manu lauschte in die Dunkelheit, versuchte, irgendetwas zu erkennen, als auf einmal eine Hand auf seiner Seite rumtastete. "Da bist du ja.", murmelte Zombey leicht amüsiert und Manu war seeeehr froh über die Dunkelheit, sein Gesicht glühte. "Rutsch." automatisch machte Manu ein wenig Platz und spürte, wie sich die Matratze neben sich senkte, die Decke hob sich und er rutschte noch etwas weiter an die Wand, als er die Wärme seines besten Freundes neben sich spürte. Sein Herz schlug schneller, er betete, dass er sich nicht verriet. "Das Bett ist ja kalt!", sagte Zombey überrascht und griff Manu am Arm. "Und du auch, eiskalt, was hast du denn gemacht?", fragte er besorgt. Sein Gegenüber erschauderte und entzog Zombey den Arm. "Nichts.", sagte er so unschuldig wie möglich und spürte erst jetzt die Kälte, die ihm schon bis in die Knochen gefahren war. "Nichts, als ob. Hattest du das Fenster offen?" Manu schüttelte den Kopf. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er erkannte verschwommen Zombeys Gesicht. Einige Strähnen hingen ihm in der Stirn, die restlichen Haare waren in einen kleinen Zopf gebunden. Das sah, jedenfalls im Dunkeln, echt gut aus. Manu konnte nicht anders, er strich Zombey sanft die Strähnen zurück, aber sie fielen wieder in Zombeys Stirn, welcher leicht lachte. "Funktioniert leider nie, die Strähnen lassen sich nicht gut bändigen." , entschuldigte er sich und Manu erahnte ein Zwinkern. Sie schwiegen wieder und durch die Wärme seines besten Freundes neben sich wurde Manu noch kälter, seine Finger waren unnatürlich taub, es war immerhin schon früher Winter draussen und er hatte im kalten Flur gesessen. "Du Zitterst." Echt? Das hatte er gar nicht bemerkt... Manu zuckte die Schultern, aber Zombey war das wohl nicht so egal, denn er zog die Decke um Manu fester und legte dann die Arme um ihn. Auf einmal fühlte sich Manu wie ein Teddybär. Hatte seine Gran nicht gesagt, er solle nicht so ein Weichei in der Beziehung sein? War er doch nicht, wenn er die Wärme genoss, oder? Er schlang sich die Arme um den eigenen Körper und schloss die Augen. Zombey strich ihm über die Seite, wow, war das peinlich. Tief atmete er ein und stieß die Luft langsam wieder aus, aber sein Herzschlag beruhigte sich kein bisschen. Ob Micha sein Herz schlagen hörte? Es durch das dünne Shirt spürte? Vorsichtig sah er zu seinem Kumpel hoch, sah, dass dieser die Augen geschlossen hatte und grinste schräg. Der Typ sah echt gut aus. Manu hob die Hand und strich ihm die Strähnen wieder aus dem Gesicht. Der warme Atem des anderen Youtubers streifte seinen Arm und hinterließ eine prickelnde Stelle auf der Haut, die noch kälter erschien. "Deine Finger sind kalt.", flüsterte Zombey. Manu blinzelte ertappt. Er hatte gedacht, dass Micha bereits eingeschlafen war. "Du solltest sie unter der Decke lassen." Ein Arm löste sich von Manus Rücken und warme Finger umschlossen seine kalte Hand, die sich aus der Decke gestohlen hatte, zogen sie wieder zurück in die angenehme Wärme und hielten sie fest. "Ja, Mama.", machte Manu kindisch mit seiner behinderten Stimme und Zombey gluckste. "Idiot." Manu grinste leicht und schloss wieder die Augen, durch die angenehme Wärme wurde er immer müder. Und dann war er eingeschlafen.

Sieh mich nicht an... (ZomGer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt