Der Weg zu meinem "ich"

Die nächsten Hürden

Als ich dann wieder zu Hause war hatte ich auch schon den Termin bei meiner Psychologin. Ich mochte sie ja noch nie wirklich, aber trotzdem hatte ich die Hoffnung, das sie mir weiterhelfen wird. Ich war aber vor dem Termin mega aufgeregt, meine Eltern sind mitgekommen um mich zu unterstützen...was ich auch echt brauchte. Meine Mutter hatte ihr am Telefon schon grob erklärt worum es geht, aber natürlich fragte sie dann so, als wüsste sie von nichts...ich fing an zu sagen das ich mich nicht als Mädchen fühle und mich auch noch nie so gefühlt habe. 

Sie guckte einfach nur und fing dann an genau zu fragen, was einen Mann denn ausmacht, welche Eigenschaften...warum ich das denke und warum ich das vorher nie erwähnt habe. Und das alles mit einem negativen Unterton. WARUM ich IHR das nicht erzählt habe? "weil sie eine total unfähige Psychologin ist, die erst mal ihre eigenen Probleme in den Griff kriegen sollte, bevor man sie auf unschuldige Kinder und Jugendlich los lässt die ernsthafte psychische Probleme haben, da diese Probleme von ihr nicht erkannt und runter gespielt werden!" ....habe ich natürlich nicht gesagt, aber gedacht. 
Und zu den anderen Dingen...ein Bio Mann macht sich doch auch keine Gedanken darüber, was es ausmacht ein Mann zu sein und welche Eigenschaften er als Mann hat, er weiß einfach das er ein Mann ist. Aber natürlich ist es klar, das man diese Frage beantworten muss, und das nicht nur ein mal. Zum Schluss meinte sie dann aber trotzdem, dass sie sich mal schlau macht, welche Psychologen es in der nähe gibt, die sich mit dem Thema auskennen. 

Ein paar Tage später meldete sie sich bei mir und wir machten einen Termin aus, da sie einen Psychologen gefunden hatte. Er war zwar nicht direkt in meiner Stadt, 120km weit weg, aber immerhin gab es jemanden. Sie gab mir aber nochmal zu verstehen, dass sie meinen Weg nicht akzeptieren wird...was mich in dem Moment auch noch irgendwie störte.